Abschiebungen nach Afghanistan - Länder wollten wohl viel mehr ausfliegen
Ende August führte Deutschland den ersten Abschiebeflug nach Kabul durch, seit die Taliban in Afghanistan wieder an der Macht sind. Wie die "Welt am Sonntag" berichtet, sollten ursprünglich mehr Afghanen abgeschoben werden.
Das Bundesinnenministerium entschied sich letztlich dafür, 28 afghanische Straftäter auszufliegen.
Bundesländer schlagen mehr Abschiebungen vor
Laut Recherchen schlugen die Bundesländer insgesamt eine größere Zahl an Straftätern für die Abschiebung vor. Hessen allein berichtete von 96 Personen, Niedersachsen von 41, Bayern von 40 und Nordrhein-Westfalen von 24. Sachsen hatte 20 Straftäter vorgeschlagen. Hamburg gab eine mittlere einstellige Zahl an, während Bremen drei Personen meldete. Einige Bundesländer machten keine Angaben zu ihren Vorschlägen.
Forderung nach mehr Abschiebeflügen
Die Innenminister von Bayern und Sachsen, Joachim Herrmann und Armin Schuster, fordern in der "Welt am Sonntag" mehr solcher Abschiebeflüge. Herrmann betonte die Notwendigkeit zu zeigen, dass Straftäter keinen Platz in Deutschland hätten. Zudem setzt er auf den Schutz der Bürger durch den Rechtsstaat. Schuster unterstützt ein wiederkehrendes und stabiles Abschiebeverfahren.
Kritische Lage in Afghanistan
Nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 befindet sich Afghanistan weiterhin in einer prekären Lage. Die Taliban stehen international in der Kritik, besonders wegen der Einschränkung von Frauenrechten. Ihr hartes Vorgehen gegen Menschenrechtler, Demonstranten und Journalisten wird ebenfalls kritisiert. Trotz dieser Umstände sind nun 28 männliche Straftäter nach Afghanistan zurückgekehrt.
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