Migration und Rundfunkbeitrag - Darüber beraten heute die Regierungschefs
Die Regierungschefs der Länder beraten heute in Leipzig über Asylpolitik und die Lage der Kommunen. Ein strittiger Punkt bei der Ministerpräsidentenkonferenz ist die Erhöhung des Rundfunkbeitrags.
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sprach sich für Abschiebungen von Straftätern nach Syrien und Afghanistan aus sowie den Arrest für ausreisepflichtige Straftäter und Gefährder, die nicht abgeschoben werden könnten.
Zurückweisungen an der Grenze
Diskutiert werden soll bei der Ministerpräsidentenkonferenz unter anderem über Zurückweisungen an der Grenze, eine stärkere Sicherung der EU-Außengrenzen und Asylverfahren in Ländern außerhalb der EU.
Forderungen an den Bund
Nach wie vor sei die Zahl der ankommenden Flüchtlinge zu hoch, hatte Michael Kretschmer, CDU-Ministerpräsident des Gastgeberlandes Sachsen, erklärt. Die Länderchefs können sich auf Forderungen einigen, die sie anschließend an den Bund richten.
Söder fordert "echte Migrationswende"
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder forderte in der "Bild" erneut eine "echte Migrationswende". "Wer sich dem Willen der Bevölkerung verweigert, stärkt nur die extremen Ränder und schwächt unsere Demokratie - das haben die jüngsten Landtagswahlen im Osten gezeigt und kann niemand wollen", sagte der CSU-Politiker.
Streitpunkt Rundfunkbeitrag
Ein heikler Punkt des Treffens am Donnerstag und Freitag sind die Beratungen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Dabei geht es um Reformen in den Anstalten - und ums Geld von Sendern wie ARD und ZDF ab dem kommenden Jahr. Die zuständige Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hat eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags um 58 Cent auf monatlich 18,94 Euro ab Januar empfohlen.
Widerstände gegen die Erhöhung
Die Länder müssen ein Plus einstimmig beschließen. Allerdings gibt es Widerstände gegen die Erhöhung, etwa aus Bayern und Sachsen-Anhalt. Die Kampagnenorganisation Campact hat für Freitag Protest angekündigt. Sie wendet sich gegen die geplanten Kürzungen bei den öffentlich-rechtlichen Programmangeboten und die mögliche Schließung von TV- und Radiosendern.
Finanzielle Lage der Kommunen
Ein weiteres Thema wird die finanzielle Lage der Kommunen sein. Am Freitag sind die Präsidenten der kommunalen Spitzenverbände als Gäste zur Ministerpräsidentenkonferenz eingeladen. Zudem steht in Leipzig ein Treffen mit dem Behindertenbeauftragen von Bund und Ländern sowie Vertretern von Inklusionsverbänden an.
Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen
Die Polizei plant rund um den Tagungsort, der Kongresshalle am Zoo, umfassende Schutz- und Verkehrsmaßnahmen. Zu bestimmten Zeiten können keine Busse und Straßenbahnen fahren, der Fuß- und Radweg direkt vor der Halle wird abgesperrt. Zudem sei das Fliegen von Drohnen und anderen Flugobjekten in der Nähe des Veranstaltungsortes untersagt.