Verdacht auf versuchten Mord - Teenager nach A49-Steinwürfen in U-Haft
Zweimal haben Unbekannte auf der A49 Steine und Leitpfosten von einer Brücke zwischen Stadtallendorf-Nord und Neustadt geworfen. Jetzt hat die Polizei insgesamt sechs Verdächtige festgenommen, zwei sitzen in Untersuchungshaft. Gegen sie wird jetzt wegen versuchten Mordes ermittelt.
Hinweise auf einen Zusammenhang mit politischen Protesten gegen den neuen Autobahnabschnitt gäbe es bislang nicht, sagt Staatsanwalt Thomas Ide im FFH-Gespräch
Leitpfosten kracht in Windschutzscheibe
Es geht um zwei Vorfälle: das erste Mal flogen am 7. Mai Steine von einer Brücke, berichten Polizei und Staatsanwaltschaft. Sie trafen zwei Sattelzüge, die Fahrer blieben glücklicherweise unverletzt. Ein ähnlicher Fall ereignete sich einen Abend später auf derselben Brücke. Gegen 23.20 Uhr flogen vier Leitpfosten von der Brücke auf die A49. Einer davon schlug in die Windschutzscheibe eines VW Transporters ein, auch hier blieb der Fahrer unverletzt.
Vorwurf: versuchter Mord
Im Laufe der Ermittlungen fällt der Verdacht auf sechs Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren - fünf Junge Männer und eine junge Frau. Sie wurden vorläufig festgenommen. Gegen zwei der jungen Männer besteht laut Staatsanwaltschaft unter anderem der dringende Verdacht des versuchten Mordes. Sie kamen in Untersuchungshaft. Gegen die anderen vier Beschuldigten bestehe kein dringender Tatverdacht, sie kamen wieder auf freien Fuß.
Die Ermittlungen dauern an.
Die Kripo Marburg sucht noch immer Zeugen, die von den Vorfällen etwas mitbekommen haben, Menschen oder Fahrzeuge auf der Brücke gesehen haben oder jemanden beobachtet haben, der in der Nähe Leitpfosten mitgenommen hat. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 06421 406-0 entgegen.