Ukrainische Geflüchtete arbeiten in 14% der hessischen Gastbetriebe
Ukrainer in Hessens Gastgewerbe - In 14% der Betriebe arbeiten Geflüchtete
In rund 14 Prozent der Betriebe des hessischen Gastgewerbes arbeiten nach Angaben des Branchenverbandes Dehoga Ukrainer.
"Gemäß unseren Branchenumfragen in Hessen und einer Vielzahl an individuellen Rückmeldungen schätzen wir, dass in etwa 1000 Betrieben des hessischen Gastgewerbes bereits ukrainische Geflüchtete tätig sind", sagte der hessische Dehoga-Hauptgeschäftsführer Julius Wagner. Dabei handele es sich um Aushilfen durch Minijobs, aber auch Teil- und Vollzeitbeschäftigung.
Einschränkungen wegen fehlender Mitarbeiter
In der Hotellerie und Gastronomie hätten nach den langen Lockdowns wegen der Corona-Pandemie mehr als 12 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefehlt, Aushilfen seien dabei nicht mitgerechnet. Diese eklatante Lücke habe sich zwischenzeitlich wieder etwas verkleinert. Auswirkungen gebe es aber nach wie vor: "Durch das Fehlen von Mitarbeitenden sind die Betriebe dazu gezwungen, ihre Öffnungs- und Servicezeiten einzuschränken", sagte Wagner.
Win-Win-Situation
Zu meinen, mit den Geflüchteten ließe sich der enorme Arbeitskräftebedarf decken, wäre verfehlt. Es sei aber für beide Seiten eine Win-Win-Situation. "Für die ukrainischen Geflüchteten ist es die Chance, ihren Alltag hier selbstbestimmter zu gestalten, aktiv zu sein und sich - gerade im teamorientierten Gastgewerbe - zu integrieren, soziale Kontakte zu knüpfen", sagte Wagner.
Zehntausende Ukrainer haben in Hessen Unterkunft gefunden
Nach Angaben des Innenministeriums wies das Melderegister Anfang August eine Zahl von rund 68 000 Geflüchteten aus der Ukraine aus, die in den hessischen Städten und Gemeinden Unterkunft gefunden haben. Seit Juni werden wegen des Krieges Geflüchtete nicht mehr nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erfasst, sondern als Hartz-IV-Empfänger. Damit gehen sie auch in die Arbeitslosenstatistik ein