Kaufkraft geht zurück - Tariflöhne langsamer gestiegen als Preise
Im vergangenen Jahr sind die Tariflöhne in Deutschland deutlich langsamer gestiegen als die Verbraucherpreise.
Einschließlich der fest vereinbarten Sonderzahlungen hatten die Tarifbeschäftigten 2,2 Prozent mehr Geld in der Tasche als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt berichtete. In dieser Zeitspanne stiegen die Verbraucherpreise nach neuer Berechnung um 6,9 Prozent. Die Kaufkraft der Arbeitnehmer ging wegen der Inflation also zurück. Im von Corona geprägten Jahr 2021 waren die Tariflöhne nur um 1,3 Prozent gestiegen.
Vergleichsweise kräftige Zuwächse gab es 2022 im Gastgewerbe, wo die Arbeitgeber mit 6,9 Prozent mehr Geld zuvor abgewanderte Beschäftigte zurückholen wollten. Auch am Bau und bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen gab es höhere Zuwächse als im Durchschnitt. Besonders geringe Steigerungen gab es hingegen in der Industrie, wo die Gewerkschaften in beiden Jahren zuerst auf die Sicherung von Arbeitsplätzen gesetzt hatten.