Zehnte Anhebung in Folge - US-Notenbank erhöht Leitzins
Zur Bekämpfung der Inflation erhöht die US-Notenbank Fed ihren Leitzins zum zehnten Mal in Folge.
Mit einem erneuten Zinssprung um 0,25 Prozentpunkte liegt dieser nun in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent, wie die Federal Reserve am Mittwoch mitteilte. Das ist der höchste Wert seit 2007 - also vor Beginn der weltweiten Finanzkrise.
Zinspause könnte nun folgen
Damit hat der jüngste Bankenkollaps in den USA - der Zusammenbruch der First Republic Bank - die Fed nicht davon abgehalten, weiter leicht an der Zinsschraube zu drehen. Nun könnte allerdings eine Zinspause folgen. Die Fed musste bei ihrer Entscheidung abwägen zwischen der Beruhigung der Sorgen im Bankensektor und dem Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise.
Zinswende vor gut einem Jahr eingeleitet
Im vergangenen Jahr hatte die Fed mehrmals den Leitzins um beachtliche 0,75 Prozentpunkte angehoben. Damit hatte die Zentralbank ein Tempo vorgelegt wie seit Jahrzehnten nicht. Sie leitete diese Zinswende vor gut einem Jahr ein - damals lag der Leitzins bei nahezu null. Zuletzt setzte die Fed aber auf kleinere Zinsschritte.
Turbulenzen im Bankensektor auch durch Erhöhungen der Zinsen
Die Entscheider der Fed rechnen laut im März veröffentlichter Prognose zum Jahresende im Mittel mit einem Leitzins von 5,1 Prozent. Dieser Wert ist mit der aktuellen Erhöhung erreicht. Die aggressiven Zinserhöhungen der Fed haben auch einen Teil der Turbulenzen im Bankensektor ausgelöst. Die kollabierten Banken haben sich nicht ausreichend gegen steigende Zinssätze geschützt.
JP Morgan Chase übernimmt First Republic Bank
Diese haben etwa den Marktwert ihrer Wertpapierbestände verringert. Mit der First Republic Bank ist gerade erst ein weiteres strauchelndes US-Geldhaus zusammengebrochen. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Branchenführer JP Morgan Chase die in Schieflage geratene Bank in einer staatlich koordinierten Rettungsaktion übernimmt.
Spagat zwischen Marktsicherheit und Verbraucherpreisen
Nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank und der Signature Bank im März hatte es zunächst so ausgesehen, als seien die Turbulenzen überwunden.Der Fed muss nun in ihrer Geldpolitik ein Spagat gelingen - denn weitere deutliche Zinserhöhungen könnten den Markt verunsichern. Gleichzeitig sind die Verbraucherpreise in den USA weiter zu hoch.