Wohnimmobilienmarkt - Käufer setzen auf Energieeffizienz
Teure Energie und Unsicherheit um das geplante Heizungsgesetz führen laut einer Studie zu wachsenden Preisabschlägen für Häuser mit schlechter Energiebilanz.
Die Schere beim Marktwert zwischen sehr energieeffizienten Wohnimmobilien und Gebäuden mit schlechter Energiebilanz öffne sich weiter, heißt es in einer neuen Analyse des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL), für die rund 5000 Angebotsdaten von Mehrfamilienhäusern ausgewertet wurden. Eigentümern drohen demnach Preisabschläge von fast 30 Prozent in der Spitze. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.
Rund 28 Prozent Unterschied zwischen den schlechtesten und der besten Energieklasse
Im ersten Quartal lagen JLL zufolge die Angebotspreise für Mehrfamilienhäuser der schlechtesten Energieklassen G und H im Schnitt rund 28 Prozent unter denen der besten Energieklassen A sowie A+. Ein Jahr zuvor habe der Unterschied gut ein Fünftel (21,6 Prozent) betragen, zeigt die am Freitag veröffentlichte Analyse.
Preisabschlag zum Vorquartal spürbar gewachsen
Gemessen am Vorquartal ist der Preisabschlag für Objekte mit der schlechtesten Energieeffizienz damit noch einmal spürbar um rund 3,6 Prozentpunkte ausgehend von damals 24,5 Prozent gewachsen. Auch im Durchschnitt über die einzelnen Energieeffizienzklassen hat sich der Abschlag um rund 2,6 Prozentpunkte vergrößert, so JLL.
Experte: Energieklassen-Preisdifferenzierung dauerhafter Trend
Nach Ansicht von Helge Scheunemann, Head of Research JLL Deutschland, spricht viel dafür, dass die Preisdifferenzierung nach Energieklasse ein dauerhafter Trend ist. Zum einen sei der Gebäudesektor für die Klimaziele besonders relevant. "Zum anderen erwarten wir, dass die Baukosten mittelfristig auf hohem Niveau bleiben."