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Zinsanstieg: Vorteil von Immobilienkäufern gegenüber Mietern gesunken

Kaufen oder mieten? - Vorteil von Immobilienkäufern gesunken

Wer in seiner eigenen Immobilie wohnt, lebt günstiger als viele Mieter - aber der Effekt wird geringer.
© dpa

Wer in seiner eigenen Immobilie wohnt, lebt günstiger als viele Mieter - aber der Effekt wird geringer (Symbolfoto).

Immobilienkäufer waren Mietern im vergangenen Jahr laut einer Studie finanziell oft im Vorteil - der Vorsprung ist aber mit dem Zinsanstieg stark gesunken. Zu diesem Schluss kommt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer Analyse für die Immobilienfirma Accentro.

In der Studie wurde insbesondere das Szenario Immobilienkauf mit Mieten auf Basis von Neuverträgen verglichen. Demnach lebten Selbstnutzer 2022 in 328 der 401 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte günstiger als Mieter.

Kostenvorteile vor allem rund um Großstädte

Sie bezahlten im Schnitt 10,04 Euro pro Quadratmeter gegenüber Neuvertragsmieten für vergleichbare Wohnungen von 10,90 Euro je Quadratmeter. Der Vorteil liege im Schnitt bei 8 Prozent. "Die höchsten Kostenvorteile können wir im Umland von Metropolen und Großstädten sowie im ländlichen Raum beobachten", sagte Michael Voigtländer, Immobilienexperte am IW.

Zinsen sind gestiegen

Noch 2021 hatte der Kostenvorteil von Käufern gegenüber Mietern bei rund 60 Prozent gelegen. Doch vor allem wegen des Zinsanstiegs erhöhten sich die Kosten für Selbstnutzer kräftig: Sie mussten 2022 mit 10,04 pro Monat und Quadratmeter mehr als das Doppelte als im Vorjahr bezahlen (4,23 Euro). Gerechnet wurde mit einem Zins von 2,65 Prozent im Jahresschnitt 2022 für Kredite mit zehnjähriger Zinsbindung - derzeit aber liegen die Zinsen deutlich höher.

Neuvertragsmieten oft günstiger als Selbstnutzerkosten

So hat das IW die Regionen für das erste Halbjahr 2023 auch mit einem aktuellen Zins von im Schnitt 3,7 Prozent durchgerechnet. Damit wendet sich die Lage zu Gunsten von Mietern: Dann sind in 300 von 401 Kreisen die Selbstnutzerkosten höher als die Neuvertragsmieten.

Mit sinkender Inflation ändert sich die Lage wieder

Die Autoren erwarten, dass die Inflation weiter sinkt, was zu einer Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank im zweiten Halbjahr und fallenden Bauzinsen führen könne. Damit dürften die Kosten für selbst genutztes Wohneigentum gegenüber Mieten deutlich sinken, so das IW.

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