EU-Bankenstresstest: Deutsche Geldhäuser eher schwach
EU-Bankenstresstest - Deutsche Geldhäuser eher schwach
Europas Banken sind in Summe besser durch den jüngsten Stresstest der Bankenaufseher gekommen als vor zwei Jahren. Deutsche Banken hinkten aber wieder einmal hinterher.
Vor allem die genossenschaftliche DZ Bank und mehrere Landesbanken waren unter den schwächsten Instituten im Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht (EBA): Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und Norddeutsche Landesbank (NordLB) gehörten zu den fünf schwächsten Instituten der EU - mit einer harten Kernkapitalquote von jeweils 7,6 Prozent im Krisenfall. Deutsche Bank und Commerzbank schlugen sich besser als vor zwei Jahren, doch erstere liegt im Ranking weiterhin recht weit hinten.
Krise simuliert
Das Szenario des Tests sah eine Verschärfung der geopolitischen Spannungen vor, begleitet von einem Wiederaufleben der Corona-Pandemie. Ein Einbruch der Wirtschaft, wachsende Arbeitslosigkeit, eine hohe Inflation und ein Einknicken der Aktienmärkte wären die Folgen.
Drei Banken "fallen durch"
Allerdings verfehlen drei Banken in dem simulierten Krisenfall die für sie geltenden Kapitalanforderungen. Der französischen Postbank ging in der simulierten Krise das komplette Kernkapital verloren, die Quote sank auf null Prozent. Bei der irischen Tochter der britischen Bank Barclays knickte die Quote um fast zehn Prozentpunkte auf 6,8 Prozent ein. Kaum besser sah es bei DZ Bank aus, dem Spitzeninstitut der deutschen Genossenschaftsbanken. Deren harte Kernkapitalquote schrumpfte im Stresstest auf 7,0 Prozent.
Größere Rücklagen?
Direkte Folgen hat das nicht, denn der Test sieht kein Durchfallen im eigentlichen Sinne vor. Allerdings könnten die Aufseher den betroffenen Geldhäusern künftig eine Stärkung ihrer Kapitalpuffer vorschreiben.