Preise sind zu hoch - Nachfrage für E-Autos deutlich gebremst
Die hohen Preise für E-Autos haben die Nachfrage nach den Stromern zuletzt deutlich gebremst. Ändern wird sich das nach Einschätzung von Experten erst in einigen Jahren. Der Gebrauchtwagenmarkt wird die Lücke bis dahin kaum schließen können.
Das Problem, dass E-Autos vielen Kunden schlicht noch zu teuer sind, ist auch im Kanzleramt angekommen. Bei der Eröffnungsfeier der Automesse IAA Mobility war Kanzler Olaf Scholz noch vage geblieben: "Daran haben Sie als Hersteller über den Preis natürlich einen wichtigen Anteil", sagte der SPD-Politiker vor den versammelten Autobossen.
Am teuersten sind die Batterien
Laut einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte sind E-Autos mit durchschnittlich 42.000 Euro 11.000 Euro teurer als Verbrenner. Das wurde beim jüngsten Mobilitätsmonitor der Acatech-Akademie für Technikwissenschaften Ende 2022 dann auch als Hauptgrund genannt, der gegen den Kauf eines E-Autos spricht. Größter Kostentreiber ist dabei die Batterie. Auf sie entfielen bis zu 40 Prozent der Herstellungskosten, sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer .
Kaufprämien sinken
Hinzu kommt die Reduzierung der staatlichen Kaufprämie. Für Gewerbekunden fiel sie am 1. September komplett weg, für Privatkunden sinkt sie zum Jahreswechsel von maximal 6.750 auf 4.500 Euro. Der Schnitt komme zu früh, kritisiert Acatech-Präsident Thomas Weber, der bis 2021 dem Expertenkreis angehörte, der die Bundesregierung beriet. Noch seien die Preise zu hoch und die Zahl der E-Autos zu gering, als dass man schon ohne Unterstützung auskommen könne. "Das Kürzen ist jetzt kontraproduktiv."
Günstige Gebrauchte sind selten
Günstige Gebrauchtwagen werden die Lücke bis dahin kaum schließen können. Dafür sei das Angebot noch zu gering, sagt Fabian Brandt von der Managementberatung Oliver Wyman. Entsprechend hoch seien die Preise. Bis sich ein "gesunder und stabiler Gebrauchtwagenmarkt" entwickle, werde es noch einige Jahre dauern.