Kauflust steigt zum Jahresende - Konsum-Aussichten für 2024 eher trüb
Die Kauflaune der Deutschen hat sich zum Jahresende deutlich verbessert - doch für die kommenden Monate gießen Experten wieder Wasser in den Wein. Der Rückgang der Inflation dürfte nach Erkenntnissen des Wirtschaftsforschungsinstitutes Ifo ins Stocken geraten.
Der Anteil der Unternehmen in Deutschland, die ihre Preise in den kommenden Monaten anheben wollten, nehme wieder zu, teilten die Münchner Forscher mit.
Einkommens-Erwartungen verbessert
Einer Konsumstudie des Marktforschungsunternehmens GfK und des Nürnberger Institutes NIM zufolge haben sich zum Jahreswechsel sowohl die Erwartungen bezüglich des Einkommens als auch die Neigung für größere Anschaffungen spürbar verbessert. Die beiden Institute sehen das Konsumklima in ihrer Prognose für Januar bei -25,1 Punkten. Das bedeutet eine Steigerung um 2,5 Punkte im Vergleich zum Vormonat. Allerdings lag das Konsumklima vor der Pandemie bei einem Wert von etwa +10 Punkten.
"Sorgen der Konsumenten nach wie vor groß"
Die Experten äußerten Bedenken mit Blick auf die weitere Entwicklung. "Ob es sich beim aktuellen Anstieg um den Beginn einer nachhaltigen Erholung der Konsumstimmung handelt, bleibt abzuwarten", sagte NIM-Experte Rolf Bürkl. "Nach wie vor sind die Sorgen der Konsumenten groß." Geopolitische Krisen und Kriege, stark steigende Lebensmittelpreise sowie die Diskussionen über den Bundeshaushalt sorgten für Verunsicherung. "Folglich ist auch das Niveau des Konsumklimas derzeit noch überaus niedrig."
Weniger Geld für Konsum
Die Sorgen werden durch eine Befragung des Beratungsunternehmens AlixPartners gestützt. Demnach wollen rund 35 Prozent der Deutschen im kommenden Jahr weniger Geld für den Konsum ausgeben. Das treffe sowohl Ausgaben für Produkte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, aber auch Bereiche wie Elektronik, Freizeitartikel oder Baumarktprodukte sowie Unterhaltung und Gastronomie.
10.000 Verbraucher befragt
Die Berater befragten im Oktober und November 10 000 Verbraucher in sieben Ländern befragt, darunter 2000 in Deutschland.