Nach Rekordhoch 2022 - Zahl der Aktionäre wieder leicht gesunken
Nach einem Höchststand im Jahr 2022 ist die Zahl der Aktionäre in Deutschland wieder gefallen. Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) verzeichnete für das vergangene Jahr etwa 12,32 Millionen Menschen mit Aktien, Aktienfonds oder ETFs.
Im Vorjahr waren es noch 12,89 Millionen.
Langfristiger Trend bleibt positiv
Trotz des Rückgangs von etwa 570.000 Aktionären bleibt der Trend laut DAI langfristig positiv. Über vier Jahre hinweg liegt die Zahl der Aktiensparer konstant über der Zwölf-Millionen-Marke.
Inflation und Zinswende als Ursachen
Eine hohe Inflation und höhere Sparzinsen werden als Gründe für die abgeschwächte Aktionärsentwicklung angesehen. Im Durchschnitt lagen die Verbraucherpreise 2023 um 5,9 Prozent höher als im Vorjahr. Gestiegene Sparzinsen könnten Anleger wieder zu traditionellen Sparformen hingezogen haben.
Jüngere ziehen sich zurück, Aktien weiterhin wichtig
Besonders die unter 40-Jährigen trennten sich von ihren Aktieninvestments, hier sank die Zahl um 514.000. Das DAI stellt jedoch klar, dass Aktien und Fonds für den Vermögensaufbau und die Altersvorsorge weiterhin unverzichtbar seien.
Privatvermögen durch Aktien gestiegen
Die DZ Bank berichtete, dass private Haushalte in Deutschland durch Kursgewinne ein Vermögensplus von etwa 200 Milliarden Euro erzielten. Jedoch sind nur 1,8 Billionen der mehr als 7,9 Billionen Euro Geldvermögen in Aktien und Fonds investiert.
Politische Förderung der Aktienkultur gefordert
Das DAI fordert, die Aktienkultur stärker zu fördern und kritisiert die verzögerte Einführung eines Generationenkapitals zur Unterstützung der gesetzlichen Rente mit Aktienrenditen. Im Gegensatz zu anderen Industrienationen bleibe Deutschland bei der Altersvorsorge über den Kapitalmarkt zurück.
Dominanz ausländischer Investoren im DAX
Bei 24 der 40 DAX-Unternehmen halten ausländische Investoren die Mehrheit und nach Analysen von EY und Dekabank werden die erwarteten Rekordausschüttungen von fast 55 Milliarden Euro aus dem Geschäftsjahr 2023 hauptsächlich ins Ausland gehen. Die DAI-Chefin appelliert an die Regierung, das Generationenkapital zügig einzuführen.