Handelsblatt: Nike zahlt mehr als 100 Mio. jährlich an den DFB
Angeblich mehr als 100 Mio - Nike sticht Adidas beim DFB deutlich aus
Der US-Sportartikelhersteller Nike soll sich den neuen Ausrüster-Vertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund nach Informationen des "Handelsblatts" ab 2027 mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr kosten lassen.
Das soll aus Branchenkreisen bekannt geworden sein, wie das Blatt berichtet. Damit würde Nike die bisherige Vertragssumme des aktuellen Ausrüsters Adidas bei Weitem übertreffen.
Nike legt mehr Geld auf den Tisch
Der langjährige Partner Adidas, der noch bis Ende 2026 alle Nationalmannschaften ausrüstet, soll rund 50 Millionen Euro jährlich an den DFB überweisen. Der Verband hatte den neuen Deal am Donnerstag bekannt gegeben, die Vertragssumme aber nicht genannt. Es hieß lediglich, dass Nike "das mit Abstand beste wirtschaftliche Angebot abgegeben" habe.
Habeck nicht begeistert
Der Ausrüster-Wechsel hatte unter anderem auch Kritik von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hervorgerufen. "Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht", sagte Habeck.
Adidas seit vielen Jahrzehnten Partner
Durch den Ausrüster-Wechsel endet dann eine mehr als 70-jährige Partnerschaft des DFB mit Adidas. Bei allen vier WM-Titeln und bei allen drei EM-Titeln der Männer sowie bei den beiden WM-Titeln und den acht EM-Trophäen der Frauen war Adidas der Ausrüster. Die Zusammenarbeit mit Nike ist zunächst bis 2034 angelegt.
Hessens Ministerpräsident reagiert mit Unverständnis
"Die drei Streifen gehören natürlich zu den vier Sternen, die wir auf der Brust tragen", so Ministerpräsident Boris Rhein. "Der Weltmeister trägt Adidas, nicht irgendeine amerikanische Fantasiemarke. Deswegen finde ich das schon ein starkes Stück, was der DFB da macht. Ich bedauere das sehr und kann mir nicht vorstellen, dass der DFB das am Ende durchhalten kann."
DFB reagiert auf seiner Homepage
Der DFB hat inzwischen auf seiner Internetseite reagiert und FAQs veröffentlicht und dort alle drängenden Fragen aus seiner Sicht beantwortet