Absatzprobleme in Deutschland - 100.000 Elektroautos suchen Käufer
Der Export von E-Autos hat voriges Jahr deutlich zugelegt. Doch hierzulande harren viele Fahrzeuge eines Käufers. Das ist teuer für die Hersteller und könnte zu Rabatten führen, sagt ein Experte.
Nach einer Analyse von Chemnitzer Autoexperten stehen Zehntausende Elektroautos in Deutschland auf Halde. Voriges Jahr habe es einen Rekordwert bei nicht verkauften Fahrzeugen gegeben, erklärte Automobilforscher Werner Olle. Den Überhang bezifferte er auf rund 100 000.
Volle Parkplätze bei Herstellern
Viele E-Autos hätten nicht den Weg zum Kunden gefunden, sondern stünden auf Parkplätzen in Werksnähe, bei Händlern oder in Häfen. Das betreffe Fahrzeuge deutscher Hersteller ebenso wie Importe. Hintergrund sei das abrupte Ende der E-Auto-Förderung, unter der die Inlandsnachfrage gelitten habe.
Auch schwacher Export
Das Statistische Bundesamt hatte im Mai berichtet, dass der Export von E-Autos im vergangenen Jahr stark zugelegt habe. Demnach waren 786 000 solcher Fahrzeuge im Wert von 36 Milliarden Euro exportiert worden. Das war ein Plus von 58 Prozent. Damit hatte jeder vierte aus Deutschland ins Ausland verkaufte Neuwagen reinen Elektroantrieb.
"Das Exportventil kann nicht alle Wunden heilen", warnte Olle. Die Produktion auf Halde sei teuer und könne nur mit Rabatten abgebaut werden. Die Zahlen zeigten eine weitgehende Entkopplung zwischen Produktion und Inlandsnachfrage.