Linke kritisiert Rentensystem - Nach 45 Jahren Arbeit nur 1.500 Euro raus
Menschen mit einem durchschnittlichen Einkommen haben 45 Jahre und zwei Monate in die Rentenkasse eingezahlt, um eine monatliche Rente von 1.500 Euro zu erhalten.
Dies geht aus einer Antwort des Sozialministeriums auf eine Anfrage des Abgeordneten Sören Pellmann von den Linken hervor.
Theoretisches Rechenmodell
Das Sozialministerium berücksichtigte in seiner Berechnung, dass die Rentenzahlungen am 1. Januar 2024 begonnen haben und die Beiträge auf einem Durchschnittseinkommen basierten. Dieses Rechenmodell stellt also nicht genau die Realität vieler Menschen dar. Das Durchschnittseinkommen für 2024 beträgt nach vorläufigen Angaben der Rentenversicherung 45.358 Euro pro Jahr. Wenige Menschen haben jedoch konstant über 45 Jahre ein solches Einkommen. Trotzdem bestätigen die Daten, dass viele auch nach jahrzehntelanger Beitragszahlung lediglich geringe Renten erwarten können.
Beiträge von Arbeitnehmern
Pellmann erfragte auch den Anteil, den Durchschnittsverdiener ohne Arbeitgeberanteil in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Um eine Rente von 1.500 Euro zu erhalten, wurden rund 119.066 Euro über 45 Jahre und zwei Monate eingezahlt. Der Gesamtbruttoverdienst lag hierbei bei 1,25 Millionen Euro.
Forderungen der Linken
Der Linken-Chef Sören Pellmann kritisierte das deutsche Rentensystem. Er sieht dieses durch die Rentenpolitik der letzten Jahre als angeschlagen an. Trotz langer Einzahlungszeiten seien die Renten zu niedrig, was das Vertrauen in die gesetzliche Rente schwäche. Gerade Frauen hätten Schwierigkeiten, durchgehende Beitragszeiten zu erreichen. Pellmann fordert, alle Renten einmalig um zehn Prozent anzuheben. Zudem sollen alle Erwerbstätigen, einschließlich Beamten und Politikern, Beiträge zur Rentenversicherung leisten.