Wolfspeed-Projekt verschoben - Unklar wann Chipfabrik im Saarland kommt
Das US-Unternehmen Wolfspeed hat den Bau der geplanten Chipfabrik im Saarland auf unbestimmte Zeit verschoben. Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger teilte in Saarbrücken mit, dass das Projekt nicht aufgegeben, sondern abhängig von der Marktentwicklung verschoben wurde.
Trotz der Verzögerung hält Wolfspeed weiterhin am Standort Ensdorf fest.
Rückschlag für den Strukturwandel
Rehlinger bezeichnet die Unsicherheiten und die Verzögerung bei der Wolfspeed-Investition als Rückschlag für das Saarland und den geplanten Strukturwandel. Die aktuelle Marktsituation in der E-Mobilitätsbranche ist laut Rehlinger schwierig, was sich auch auf Chipfabriken auswirkt, die stark von der Automobilwirtschaft abhängen.
Geplante Arbeitsplätze und Investitionen
Die Chipfabrik sollte auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks entstehen. Zuletzt hieß es, der Bau werde 2025 beginnen. Ursprünglich plante Wolfspeed, schnell mit dem Bau zu beginnen, und kündigte Investitionen von etwa 2,7 Milliarden Euro sowie die Schaffung von mindestens 600 Arbeitsplätzen an. Ziel war es, die weltweit größte Fabrik für Siliziumkarbid-Halbleiter zu bauen, da diese wesentlich zur Verbesserung der Ladeleistung von Elektroautos beitragen können.
Attraktive Fläche für Ansiedlungen
Rehlinger betonte, dass Wolfspeed nur ein Drittel der vorgesehenen Fläche in Ensdorf nutzen würde, was die Fläche weiterhin attraktiv für andere Ansiedlungen macht. Trotz der Verzögerung sieht sie keinen Grund, den geplanten Besuch von Wirtschaftsminister Jürgen Barke in den USA abzusagen. Das Unternehmen habe ein hervorragendes Produkt, das im Saarland produziert werden soll, sobald der Markt dies erlaubt.
Forderungen an die Bundesregierung
Rehlinger richtet Erwartungen an den bevorstehenden Industriegipfel beim Kanzler. Wichtige Themen sind Netzentgelte, Energiepreise und Kaufanreize für Elektromobilität. Hierbei fordert sie vom Bund ein schnelles und effektives Maßnahmenpaket zur Unterstützung der deutschen Industrie. Dies sei dringend notwendig, um dem Strukturwandel und den Herausforderungen der aktuellen Marktlage zu begegnen.