Deutsche Konjunktur schwach - Weniger Firmengründungen - kaum neue Jobs
Die schwache Wirtschaftslage in Deutschland zeigt Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Zahl der Unternehmen nimmt ab und der Optimismus in den Betrieben schwindet.
Immer weniger Menschen wagen den Schritt in die Selbstständigkeit. Besonders betroffen sind die Industrie und das Baugewerbe, wo viele Arbeitsplätze verloren gehen. Die Dienstleistungsbranche verzeichnet dagegen ein leichtes Wachstum.
Stagnierende Beschäftigungszahlen
Im dritten Quartal dieses Jahres sind kaum neue Arbeitsplätze entstanden. Etwa 46,1 Millionen Menschen waren zwischen Juli und September erwerbstätig. Dies entspricht nur einem leichten Anstieg von 23.000 Personen im Vergleich zum Frühsommer. Bereinigt um saisonale Effekte sank die Zahl der Erwerbstätigen sogar um 45.000. Ein solcher Rückgang wurde zuletzt zu Beginn des Jahres 2021 beobachtet. Im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres stieg die Zahl nur noch um 66.000 Personen.
Rückgang bei Existenzgründungen
Weniger Menschen wagen den Schritt in die Selbstständigkeit. Von Januar bis September sank die Zahl der Neugründungen um 0,9 Prozent auf 456.000. Besonders Kleinunternehmen sind betroffen, mit einem Rückgang um 25,4 Prozent. Die Aussichten für Gründer haben sich durch steigende Zinsen und die wirtschaftliche Lage verschlechtert. Auch die Zahl der Gewerbeanmeldungen nahm um 1,0 Prozent ab, während die Gewerbeabmeldungen leicht um 0,7 Prozent stiegen.
Unternehmen kämpfen um das Überleben
Viele Unternehmen sehen sich aktuell in ihrer Existenz bedroht. Laut einer Umfrage des Ifo-Instituts befürchten 7,3 Prozent der Betriebe ernsthafte Probleme. Das sind mehr als im Vorjahr und zu Beginn des Jahres. Der Anstieg der Unternehmensinsolvenzen wird sich laut Klaus Wohlrabe vom Ifo-Institut wahrscheinlich fortsetzen. Hauptursachen sind fehlende Aufträge und wachsender internationaler Wettbewerbsdruck. Besonders das verarbeitende Gewerbe und der Einzelhandel sehen einer unsicheren Zukunft entgegen.