Cabrios in Deutschland: Beliebtheit sinkt drastisch
Marktanteil sinkt drastisch - Abschied vom Cabrio
Cabrios verlieren in Deutschland deutlich an Beliebtheit. Das zeigt die Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes. Im vergangenen Jahr wurden rund ein Fünftel weniger Cabrios verkauft, als noch 2023.
Früher waren Cabrios noch cool und begehrenswert, ein Ausdruck von Freiheit - doch diese Zeit scheint vorbei. Im Jahr 2024 wurden nur noch 40.984 Cabrios neu zugelassen, vor fünf Jahren waren es noch über 70.000. Damit liegt der Marktanteil von Cabrios am gesamten Neuwagenmarkt nur noch bei 1,5 Prozent. Der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes sieht den SUV-Boom und die Elektrifizierung als Hauptfaktoren für den Trend.
Hersteller reduzieren Cabrio-Angebote
Gab es früher bei BMW oder Audi von etwa der Hälfte aller Modelle ein Cabrio, ist es heute nur noch knapp ein Fünftel. VW führt nur noch das T-Roc-Cabrio, und bei Opel gibt es überhaupt keine Cabrios mehr. Im Jahr 2009 hatte Opel noch drei Cabrio-Modelle im Programm.
Deutsche Hersteller dominieren den Markt
Trotz der schrumpfenden Zahlen dominieren deutsche Marken den Cabrio-Markt. VW, vor allem durch den T-Roc, führt mit 7.718 Neuzulassungen. Es folgen BMW, Porsche, die BMW-Tochter Mini und Audi. Diese Marken machen rund 88 Prozent des Marktes aus. Die stärkste ausländische Marke ist Mazda mit 1.617 Fahrzeugen.
Lifestyles und Trends beeinflussen Nachfrage
Die Nachfrage sinkt auch, weil Cabrios heute weniger als Statussymbol gelten. Dieter Landenberger von Volkswagen Heritage erklärt, dass Cabrios in den 1980er Jahren sehr beliebt waren. Heute werden sie als Luxus wahrgenommen, was in wirtschaftlich unsicheren Zeiten weniger ansprechend ist. SUVs werden eher gekauft, da sie ein Sicherheitsgefühl vermitteln. In wohlhabenden Regionen wie Sylt bleiben Cabrios jedoch gefragt. Neue Cabrio-Modelle sind zudem teuer und keine reinen Saisonfahrzeuge mehr. Dank technischer Verbesserungen sind sie allwettertauglich geworden.

