Unglaublich, aber wahr - Dreiste Schummeleien im Sport
Wenn der sportliche Ehrgeiz keine Grenzen kennt, dann werden beim Kirschkernweitspucken schon mal Kirschkerne abgeschliffen und manipuliert oder auf großer Bühne motorisierte Fahrräder bei internationalen Wettbewerben eingesetzt. Der Kreativität sind bei solchen dreisten Schummeleien keine Grenzen gesetzt. Doof halt für die Schummler: Ihre Betrugsversuche flogen auf.
Per Luft im Po zu Bestzeiten
Unglaublich, aber wahr: In den 70er Jahren sollten Westdeutsche Schwimmer beim Wettkampf endlich die übermächtigen Athleten aus der DDR schlagen - mit ordentlich Luft im Po. Die Idee: Die zusätzliche Luft im Po sollte für eine bessere und dadurch schnellere Wasserlage sorgen. Blöd nur: Die Luft wollte schneller raus, als sie reinkam und die Zeitspanne zwischen heimlichem Aufpumpen und dem Startschuss war einfach zu groß. Viel Luft um nichts also.
Per Auto zum Marathon-Titel
Während bei Läufen wie dem JP Morgan Run in Frankfurt, wo es ja wirklich um nichts außer um Spaß geht, auch schon mal gerne abgekürzt wird, gab es solche Fälle auch schon bei Marathons, bei denen es um mehr als um die Ehre ging. Eine gern gewählte Schummelei - vor allem von seinen Hobbyathleten: Das Umsteigen auf Bus, Bahn und Auto.
Warum einen anstregenden Marathon rennen, wenn sich ein Teil der Strecke auch schnell und vor allem bequem auf fahrbarem Untergrund bewältigen lässt? Was die Schummler nicht bedacht haben: Mit ihren Zeitmesschips müssen sie immer wieder Messmatten überqueren - und das geht mit Bus und Bahn halt nicht. In Singapur lief mal ein Athlet 36 von 42,195 Kilometern nicht, sondern ließ sich fahren. Bis kurz vors Ziel. Er wäre sogar als schnellster einheimischer Läufer geehrt worden, aber dann viel sein dreistes Schummeln auf.
Per Chip-Schummel zu Olmypia
Auch eine wahre Geschichte: 2006 schaffte die Liechtensteinerin Kerstin Metzler-Mennengas die Omypianorm im Marathonlauf. Dabei hatte sie eine Zeit von 2:42:21 vorher nicht mal annähernd geschafft. Und dann, beim Berlin Marathon, plötzlich Landesrekord.
Allerdings: Nicht Kerstin selbst lief die Distanz. Das tat ein männlicher Triathlet aus Hildesheim, der nichts von der Schummelei wusste. Die Sportlerin hatte vorher online nach einem Teilnehmer für eine wissenschaftliche Studie gesucht - unter falschem Namen.
Am Wettkampftag wurde dem Triathlet ein nicht sicht- oder ertastbarer Chip im Namen der Auftraggeberin zugesteckt - von Kerstin Metzler-Mennengas. Später fiel dem Läufer auf, dass er die ganze Zeit mit ihrem Zeitmesschip unterwegs war, denn er und Metzler-Mennengas hatten exakt dieselbe Zeit und das bei jedem Messpunkt.
Per Motor schneller ins Ziel
Der Radsport genießt aufgrund von zahlreichen Dopingfällen ja eh nicht den besten Ruf. Trotzdem wird dort weiterhin geschummelt. Auf Youtube gibt es einen Clip, der im Zusammenschnitt Stürze von Radfahrern zeigt. Komischerweise drehten sich die Räder nach dem Sturz weiter - manchmal war das komplette Rad vom Gestürzten kaum einzufangen, weil es sich bewegte. In den Rädern verbaute Motoren waren dafür verantwortlich. Und die sind natürlich nicht erlaubt. Weil die Motoren mittlerweile so gut und praktisch unsichtbar verbaut werden können, gibt es seit ein paar Jahren eine Röntgenmethode, mit der Rennräder unter die Lupe genommen werden.
Per Zwillingsbruder zum Bundesliga-Vertrag
Zwar hat der 1. FC Köln die Geschichte als unwahr zurückgewiesen, das Gerücht hält sich aber hartnäckig: 1965 haben die Geißböcke einen Mega-Transfer gemacht. Da waren sie sich jedenfalls sicher. Srdan Cebinac hatte ein vielversprechendes Probetraining absolviert und wurde von den FC-Bossen in den höchsten Tönen gelobt. Die Ernüchterung kam spätestens, als sich der serbische Spieler im Ligaalltag eher als Rumpelfußballer entpuppte. Drei Einsätze und ein Tor gab's für den über Nacht scheinbar schlecht gewordenen Top-Fußballer. Und das Gerücht? Zur gleichen Zeit spielte Srdans Zwillingsbruder Zvezdan in der Bundesliga. Und der hatte fußballerisch mehr Talent. Noch heute sind sich viele Fans sicher, dass es Zvezdan war, der damals für seinen Zwillingsbruder beim FC vorspielte...
Per vorgetäuschter Behinderung zu Gold
Dieser Betrug ist besonders schäbig: Spaniens Basketballteam hat sich bei den Paralympics 2000 in Sydney Gold erschlichen. Zehn der zwölf eingesetzten Spieler traten mit gefälschten ärztlichen Attesten an, die ihnen eine geistige Beeinträchtigung bestätigten. Der Betrug flog auf und die dreisten Athleten mussten ihre Medaille zurückgeben.