Sebastian Fitzek im Interview: Stephen King ist der größte Schisser

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Wenn er auf ihrem Nachttisch liegt, stehen sie auf jeden Fall auf Nervenkitzel, auf Angst, auf Spannung. Deutschlands erfolgreichster Thriller-Autor Sebastian Fitzek, heute früh bei uns. Den kennen Sie vielleicht von Titeln wie Flugangst 7a oder Der Augensammler. Guten Morgen, mein Lieber! Ja, guten Morgen! Servus! Du bist mit deiner Soundtrack-Lese-Show, so heißt es bei dir, Ende Oktober bei uns im FFH, unterwegs in Hessen, Kassel und Frankfurt. Dich begleitet ein Orchester, während du dann auf der FFH-Bühne dein neues Buch vorlesen wirst, das Geschenk. Klingt erstmal relativ harmlos und fröhlich. Jetzt habe ich dieses Buch gelesen und weiß, es ist alles andere als harmlos und fröhlich. Vielleicht für alle, die es nicht gelesen haben. Was kannst du uns schon verraten zum Titel? Also ich kann so viel verraten, dass manchmal ja die Unwissenheit das größte Geschenk auf Erden ist. Und das erfährt Milan Berg, der an einer Kreuzung steht und ein Auto sieht. Auf dem Rücksitz ein weinendes, angsterfülltes Mädchen, was völlig panisch einen Zettel an die Scheibe presst. Handgeschrieben, aber er kann das nicht lesen, denn er ist Analphabet. Einer von 6,2 Millionen, die wir hier in Deutschland erstaunlicherweise haben. Und er beschließt, er möchte die Gewissheit haben, was hat er denn da gesehen? Er nimmt die Verfolgung auf und landet in einem Albtraum und denkt sich am Ende, also manchmal ist eben Unwissenheit das größte Geschenk auf Erden. Jetzt bist du unfassbar fleißig. 1, 2 Bücher jedes Jahr. Also Wahnsinn. Wie viel schreibst du dann? Also wenn du so einen richtigen Lauf hast, wie kann man sich das vorstellen? Wie viel schreibst du dann? Wie viele Seiten? Also am Anfang eher weniger, weil tatsächlich am Anfang steht man vor so einem Eingang zu einer Kohlenmine und man muss ja die Geschichte frei buddeln und das ist sehr mühsam. Aber wenn man dann erstmal im Tunnel drin steckt und das richtige Werkzeug hat, seine Person kennt, dann geht das immer schneller, immer schneller. Da kann man auch mal so 20, 30 Seiten tatsächlich schaffen. Am Anfang ist man vielleicht froh, wenn man nur eine oder zwei geschafft hat. Muss man aber nicht auch ein bisschen böse sein, um solche bösen Sachen schreiben zu können? Nein, man muss ein Angsthase sein, um sowas schreiben zu können. Also tatsächlich, wenn ich so abgestumpft wäre, dann könnte ich darüber auch nicht schreiben. Ich muss ja die Ängste alle selbst nachempfinden können. Ich glaube auch Stephen King ist der größte Schisser. Also nicht, dass ich jetzt verklagt werde und eine Verleumdungsklage bekomme, aber ich glaube schon. Der muss das selber eben spüren können. Verstehe ich schon. Deutschlands erfolgreichster Thriller-Autor. Heute morgen hören Sie ihn bei uns in Guten Morgen Hessen. Sebastian Fitzek, über deine Soundtrack-Lese-Show sprechen wir in einer halben Stunde. Also das stelle ich mir wirklich toll vor. Cool mit Musik, Lichtshow, ist restlos ausverkauft, aber du hast uns noch Tickets mitgebracht. Haben Sie Lust? 06.09.1972 und dann Sebastian Fitzek live auf der FF-Fahrbühne. Guten Morgen Hessen.

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Er ist professioneller Gänsehautmacher, Deutschlands erfolgreichster Thriller-Autor. Heute morgen hören Sie ihn bei uns mit seinem neuesten Buch, Das Geschenk. Sebastian Fitzek, guten Morgen nochmal. Morgen. Guten Morgen. Ich fand es total spannend, als du vorhin gesagt hast, als Thriller-Autor musst du eigentlich ein Angsthase sein, um die Ängste deiner Charaktere nachvollziehen zu können. Ja, also ich frage jeden Thriller-Autor, jede Autorin, sag mal, bist du auch so ein Weichei? Letztens Ursula Posnanski auf einer Lesung sagte, ja, ich habe vor allem Angst. Und könnte Julia auch wunderbar schreiben. Weil ich auch Angstgeschiss habe. Ja, natürlich. Aber bei deinem neuen Buch, Das Geschenk, hatte Julia auch Angst. Ja. Aber, was hast du mir schon gesagt, Julia? Ich finde das Buch jetzt nicht so brutal, zum Glück, was so das Abstückeln von irgendwelchen Körperteilen angeht oder so, wie andere, die du schon geschrieben hast. Liest du deine eigenen Bücher eigentlich auch nochmal durch, wenn die dann rausgekommen sind? Nein, ich lese sie mir, bevor sie in den Druck gehen, drei-, viermal laut vor. Das ist auch ein Tipp, den ich von anderen Autoren bekommen habe. Da merkt man nämlich jeden Stolperstein, wenn man gezwungen ist, ein eigenes Buch laut vorzulesen. Aber dann, wenn es erstmal im Druck ist, da würde ich mich auch viel zu sehr ärgern, weil ich merke, verdammt, das hättest du anders machen können. Das kann ich ja dann nicht mehr. Ich kann es ja dann nicht mehr aufhalten. Also das mache ich dann nicht mehr. Sebastian, jetzt gibt es dich ja nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Vorlesen. Bei deinen Lesungen sitzt du aber nicht nur auf der Bühne und zitierst aus deinen Büchern, sondern das ist ja schon so eine Art Kunstprojekt, was du da auf die Bühne bringst. Also tatsächlich habe ich mich immer gefragt, wieso gibt es eigentlich Filmmusik nur zu Filmen und nicht zu dem, auch im Radio oft zitierten Kopfkino. Und dann habe ich das mit einem Musiker besprochen, der meinte, lass uns doch mal einen Soundtrack zu einem deiner Bücher komponieren. Und der wird dann live auf der Bühne gespielt, während du liest. Und genau das machen wir jetzt mit der Soundtrack-Show, wo eine elektronische Band, aber auch ein klassisches Ensemble, also eine Filmmusik zum Buch aufführt, während ich lese. Das klingt toll. Ja, also es wird ein echtes Spektakel jetzt am Samstag übrigens in Kassel. Und nächste Woche dann in Frankfurt. Du, Deutschlands erfolgreichster Thriller-Autor auf der FFH-Bühne mit deiner Show. Es wundert nicht, dass das Ding komplett restlos ausverkauft ist, aber Sebastian, du hast noch ein paar Tickets mitgebracht. Ja, also ich würde mich wahnsinnig freuen, euch zu sehen bei der Soundtrack-Show. Ich hoffe, dass es euch dann gefällt, diese Mischung aus Lesung und Show und Lichtshow und vor allen Dingen Musik. Ach, da bin ich mir ganz sicher. Ich habe ihn schon mal gesehen bei so einer Show, das ist richtig cool. Wenn Sie hin möchten, 069 1972 5.