Reform bei Bundesjugendspielen - Große Aufregung um kleine Neuerungen
Ist das das Ende der Bundesjugendspiele? Werden unsere Kinder in Zukunft alle nur noch "Teilnahmeurkunden" sammeln? Stirbt der sportliche Wettkampf vollkommen aus? Um eine Reform der Bundesjugendspiele tobt gerade eine heiße Debatte. Wir haben uns die geplanten Änderungen einmal genau angeschaut und erklären was wirklich geplant ist.
Eines vorweg, um den allgemeinen Blutdruck direkt zu senken: Die geplanten Änderungen bei den Bundesjugendspielen sind nicht das Ende des Wettkampfes, es wird auch weiterhin Leistungsvergleiche geben und ein Großteil der Aufregung beruht vor allem auf falschen oder missverstandenen Informationen! Wir haben mit der "Deutschen Sportjugend", die für die Durchführung der Bundesjugendspiele verantwortlich ist, gesprochen, was ab diesem Schuljahr wirklich geplant ist.
Kurz zusammengefasst: Was ändert sich bei den Bundesjugendspielen?
Die Durchführung der Bundesjugendspiele soll für die Klassen eins bis vier einfacher und spielerischer gestaltet werden. Dadurch sollen die Disziplinen zum einen mehr Spaß machen, aber auch Wartezeiten entfallen. Eine Schule kann zum Beispiel entscheiden, die Kinder statt mit normalen Bällen mit "Heulbällen" werfen zu lassen, die beim Fliegen Geräusche von sich geben und den kleinen Sportlern möglicherweise mehr Spaß machen. Trotzdem geht es aber weiterhin darum einen Ball möglichst weit zu werfen.
Es wird auch weiterhin am Ende der Spiele eine Rangfolge geben, die Messung der Ergebnisse wird aber in der Tat vereinfacht. In den Klassen eins bis vier wird beim Weitwurf und Weitsprung nicht mehr zentimetergenau gemessen, sondern es gibt Zonen, die unterschiedlich viele Punkte bringen. Dies soll laut Deutscher Sportjugend vor allem den Ablauf beschleunigen, da die Wartezeit für eine genaue Messung entfällt. Dies führt allerdings auch dazu, dass es in diesen Disziplinen möglicherweise mehr gleichplatzierte Teilnehmer gibt. Der Sprint wird weiterhin sekundengenau gestoppt.
Für wen gelten die Änderungen?
Die jetzt so heiß diskutierte Anpassung gibt es genau genommen schon seit 2001. Bisher war es allerdings der Schule überlassen, ob sie die klassische Form oder die neuen Regeln anwendet. Seit diesem Schuljahr ist die neue Form für die Klassen eins bis vier vorgeschrieben. In den Klassen fünf und sechs kann die Schule entscheiden, wie sie die Bundesjugendspiele durchführt. Ab der siebten Klasse wird wie bisher der klassische Wettkampf mit metergenauer Messung durchgeführt.