Langweiligster Tag aller Zeiten - Was ist Langeweile & was hilft dagegen
Der 11. April 1954 war offiziell der langweiligste Tag des Jahrhunderts! Doch was genau ist Langeweile eigentlich? Und was hilft dagegen? Wir haben mit einer Professorin für Psychologie gesprochen.
Jedes Jahr am 11. April stellt sich die Frage, ob an diesem Tag noch etwas Spannendes passiert. Und wenn das nicht der Fall ist, wird der 11. April vielleicht einfach seinem Ruf gerecht – denn der 11. April 1954 war der langweiligste Tag aller Zeiten. Das hat ein Wissenschaftler errechnet, gemessen an Ereignissen, die passierten oder eben nicht passierten.
Der britische Programmierer William Tunstall-Pedoe hat vor einiger Zeit 300 Millionen Fakten über Menschen, Orte und Ereignisse in eine Datenbank namens „True Knowledge“ eingespeist. Dabei stellte er fest, dass am 11. April 1954 gerade mal drei halbwegs relevante oder interessante Dinge passierten: In Belgien wurde gewählt, ein türkischer Professor wurde geboren, ein Fußballer namens Jack Shufflebotham starb. Ansonsten: Nichts.
Was ist Langeweile eigentlich?
Das kennen wir alle: "Das unangenehme Gefühl, eine zufriedenstellende Tätigkeit ausführen zu wollen, aber nicht zu können." So definiert Prof. Dr. Sabrina Krauss Langeweile. Sie ist Professorin für Psychologie an der SRH Hochschule in Nordrhein-Westfalen und beschäftigt sich bei ihrer Arbeit mit dem Thema Langeweile.
"Mir ist langweilig" bedeutet also, dass man zu viel Zeit hat, aber nichts damit anzufangen weiß. In der Regel wird Langeweile als Mangel von Beschäftigung empfunden. Fun fact: In den meisten Fällen hat man sogar eine Beschäftigung, aber die erscheint in diesem Moment nicht als befriedigend genug.
Forschende diskutieren übrigens noch immer über die beste Definition von Langeweile.
Ist Langeweile gut oder schlecht für uns?
Langeweile fühlt sich für die meisten von uns schrecklich an. In Zeiten von Social Media und schnelllebigen Inhalten sind wir täglich vielen Reizen ausgesetzt. In ihrem Ansatz versteht Expertin Krauss diese Reize als Einkaufstüten, die man in die Küche stellt: "Unser Kopf ist eine kognitive Küche", erklärt sie im FFH-Interview. Wenn man diese Küchentür nie schließe, bleiben die ganzen Tüten bzw. die Reize unsortiert und das könne zur inneren Unruhe führen.
Damit meint sie ganz einfach: Wenn man nie Langeweile hat, kann das zu innerer Unruhe führen. Und das bedeutet im Umkehrschluss, dass Langeweile manchmal auch gut für unseren Kopf ist.
Tipps gegen Langeweile
Um Langeweile zu vermeiden, gibt es einfache Dinge, die man tun kann. Hier sind drei Tipps:
1. Neue Hobbys entdecken: Ein neues Hobby zu finden, kann helfen. Es bringt Abwechslung in den Alltag. Es gibt viele Möglichkeiten: Malen, Sport, Musik oder Handarbeit.
2. Mit Freunden treffen: Zeit mit Freunden zu verbringen, ist eine gute Möglichkeit, Langeweile zu vertreiben. Man kann zusammen etwas Neues ausprobieren oder einfach spazieren gehen.
3. Etwas Neues lernen: Das hält das Gehirn aktiv. Man könnte eine neue Sprache lernen oder sich in einem Thema vertiefen, das interessiert.
Und wer die Langeweile einfach mal mit einem Quiz oder einem Spiel bekämpfen will, findet auf FFH.de eine große Auswahl an Online-Spielen wie Backgammon, Tetris und Co.
Unsere Reporter waren für uns im FFH-Land unterwegs und haben mal nachgefragt, wann sich die Menschen in unserem Bundesland langweilen und warum.