Verrücktes Rennen: Hessische Schnecken-Weltmeisterschaft in Frankfurt
200 Schnecken bei Schnecken-WM - So weit ist 'Michael Schneckson' gekommen
Was für ein Rennen! In Frankfurt fand am Wochenende der wohl kurioseste Wettbewerb statt: Die 3. Hessische Schnecken-Weltmeisterschaft. Und in diesem Jahr haben wir unsere eigene Schnecke "Michael Schneckson" ins Rennen geschickt.
Für den Sieg hat es dieses Jahr nicht ganz gereicht - unsere FFH-Schnecke Michael Schneckson schafft es aber in die Top 44! Nicht schlecht, denn es haben am Sonntag rund 200 Schnecken an der dritten Hessischen Schneckenweltmeisterschaft teilgenommen. Etwa 500 Besucher, darunter viele Familien, versammelten sich am Nachmittag auf dem Gelände des Alten Flugplatzes Bonames/Kalbach, um die schleimigen Athleten bei ihrem spannenden Wettkampf zu beobachten.
Michael Schneckson startete mit der Nummer 42 und qualifizierte sich sogar für das Halbfinale – mit einer Laufzeit von 9 Minuten und 48 Sekunden. Das Prinzip war einfach: Die Schnecke, die zuerst den äußeren Ring erreicht, gewinnt.
Bei diesem Wettkampf treten gewöhnliche Gartenschnecken auf einer speziell angefertigten Rennstrecke gegeneinander an. Ihre Besitzer, oft liebevoll als „Schnecken-Trainer“ bezeichnet, fiebern den Ausgang des Rennens mit großer Spannung entgegen. Vor Ort können die Schnecken auf professionelle Trainingsbahnen und in Relax-Zonen auf die Rennen vorbereitet und ausgebildet werden. Dafür wird es leichte und anspruchsvolle Trainingsplätze und -hänge geben.
Die Sieger-Schnecke gewinnt einen Pokal voller frischem Grünzeug und die Trainerinnen und Trainer der Sieger-Schnecke können Preise abstauben, zum Beispiel ein GrünGürtel-Stofftier.
In diesem Jahr war Weinbergschnecke Ida am schnellsten: 2 Minuten und 22 Sekunden hat sie im Finale gebraucht.
Schnelle Schnecken-Fakten
Weinbergschnecken sind Zwitter
Sie haben sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsteile. Fungieren bei der Paarung also mal als Männchen und mal als Weibchen. Eine Verpaarung kann übrigens mehrere Stunden dauern! Dabei wird von einer der Schnecken ein Liebespfeil in die andere Schnecke gestoßen, wodurch es anschließend zur Begattung kommen kann.
Schnecken sind wichtig für das Ökosystem
Schnecken ernähren sich von den Überresten anderer Tiere, welken Pflanzen, Fallobst und Pilzen. Damit sind sie quasi wichtige Totengräber im Ökosystem und räumen den Garten auf.
Schleim schützt Schnecken vor Krankheiten
Der Schleim wird von einer großen Drüse am Kopfende produziert und wirkt wie ein antibakterielles Sekret. Damit schützen sich die Schnecken vor Bakterien und Krankheiten. Aber der Schleim erleichtert auch die Fortbewegung und schützt vor dem Austrocknen.
Schneckenschleim runter zu kriegen, ist nicht einfach
Schneckenschleim haftet fast so stark auf der Haut wie Klebstoff. Mit Seife abwaschen genügt daher meist nicht. Ihr braucht heißes Wasser und müsst zusätzlich rubbeln.
Schnecken haben eine ausgefeilte Bewegungstechnik
Durch ihren Schleim können sich Schnecken gut fortbewegen. Er kann die Gleitfähigkeit verbessern oder aber als Haftmittel dienen. Dadurch können Schnecken auch glatte Wände überwinden. Und sie können senkrecht oder sogar über Kopf kriechen. Durch den dicken Schleim verletzten sie sich auch nicht bei scharfen Kanten oder sogar Rasierklingen!
Schnecken sind wirklich sehr langsam
Weinbergschnecken sind unglaublich langsam und gemütlich unterwegs. Sie bewältigen etwa drei Meter pro Stunde – eben im Schneckentempo.
Übrigens: Beobachtet man eine Schnecke durch Glas, lässt sich die Fortbewegung in Form der Fußwellen gut beobachten. Dabei werden die Muskeln rhythmisch angespannt.
Schnecken haben einen guten Geruchssinn
Durch ihre Fühler haben Schnecke einen super Geruchssinn: Der Geruchssinn befindet sich an der Spitze der Fühler. Dadurch können sie Nahrung auf bis zu 50 Metern Entfernung wahrnehmen. Sehen und hören können Schnecken aber eher schlecht.
Schnecken werden älter als man denkt
In freier Natur können Schnecken bis zu 20 Jahre alt werden.
Schnecken werden mit ihrem Haus geboren
Schnecken werden mit ihrem Haus geboren. Das wächst dann mit den Schnecken mit. Das Schneckenhaus besteht aus Kalk. Schnecken nehmen über ihre Nahrung, zum Beispiel Salat, und über den Erdboden Calcium auf. Das verwandeln sie in Kalk und dichten ihr Gehäuse damit von innen ab.
Schneckenhäuser winden sich eigentlich immer nach rechts.
Wenn man wirklich mal eine Schnecke mit Hauswindung nach links findet, bezeichnete man diese früher als „Schneckenkönig“.
Im Schneckenhaus sind die wichtigsten Organe
Herz, Lunge, Nieren und Magen – die wichtigsten Organe sind im Schneckenhaus besonders geschützt. Wenn man ein leeres Schneckenhaus findet, ist die Schnecke also nicht ausgezogen, sondern gefressen worden oder gestorben.
Schnecken leben im Wasser und an Land
Schnecken sind die einzigen Weichtiere, die nicht nur im Wasser, sondern auch an Land leben.