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Trend bei Autodieben: So werden Auto mit Keyless geklaut

Immer noch Trend bei Autodieben - Autos mit Keyless-System klauen

© ADAC

Seit einiger Zeit arbeiten Autodiebe mit dem neuen Trick: Keyless klauen. Per abgefangenem Funk zwischen Auto und Autoschlüssel. Schon vor über einem Jahr haben wir drüber berichtet und immer noch werden mit dieser Methode erfolgreich und reihenweise die neusten Autos gestohlen.

Dreimal in einem Jahr...

Jens-Uwe aus Wolfhagen hatte so richtig Pech - davon erzählt er diesen Donnerstag in der FFH-Morningshow bei Julia und Daniel. Seit letzten Mai sind er und seine Frau gleich dreimal Opfer von Autodieben geworden.

  • Letzten Mai wurden der 1er BMW seiner Frau und sein 5er BMW aufgebrochen. Die Scheiben eingeschlagen und aus dem Innenraum teure Teile wie Navi oder Airbag abmontiert und gestohlen. Schaden insgesamt über 17.000 Euro. Daraufhin hat Jens-Uwe sich einen anderen 5er zugelegt. Mit Sicherheitspaket, Alarmanlage, Ortungssystem und "Keyless Go", dem neuen Funkschlüsselsystem.
  • Zwei Wochen später der nächste Raubzug: Wieder wurde der 1er BMW seiner Frau aufgebrochen, wieder wurden Lenkrad und Airbag gestohlen. Diesmal bleib sein 5er unversehrt und er dachte schon: Jo, alles richtig gemacht mit der Sicherungsausstattung. Bis zum 
  • 19. Februar 2018: Jetzt ist der neue 5er komplett weg. Schaden insgesamt: 100.000 Euro. Wahrscheinlich wurde der Wagen mit der "Keyless Go"-Signalabfang-Methode gestohlen. "Ich dachte das Auto sei unklaubar - ich war naiv", sagt Jens-Uwe. Auch das Ortungssystem hat nichts genützt; es wurde nach dem Diebstahl abgeschaltet.

Jens-Uwe teilt sich jetzt erstmal mit seiner Frau den kleinen BMW - und überlegt sich genau, wie es nun für ihn automäßig weitergeht. Keyless findet er immer noch gut, das System hat für den rechtmäßigen Benutzer viele Vorteile - aber dass es so leicht zu überlisten ist...

Keyless klauen - so geht's

Die meisten Autos bekommt man heute schon auf, ohne das Mobil zu berühren oder gar einen Schlüssel ins Schloss zu stecken. Bei den allermodernsten Schlüsseln muss man nicht mal mehr einen Knopf drücken, sondern den Schlüssel nur noch bei sich tragen, wenn man ins Auto will – und genau da liegt der Haken.

Bei den sogenannten "Keyless Entry"-Systemen kann man sogar losfahren ohne einen Schlüssel ins Zündschloss zu stecken. Und sobald man die Kiste abgestellt hat und sich vom Auto entfernt, verriegelt sie sich selbst. Tolle Sache – aber auch der Ansatz für einen neuen Trick um die Autos zu klauen, ohne irgendetwas beschädigen zu müssen. Und diese Technik kommt auch mehr und mehr in den nicht so superteuren Limousinen zum Einsatz.

Der Hacker-Trick: Funkwellen verlängern

Die Bösewichte haben spezielle Geräte, die bestehen aus zwei Teilen: Dem Schlüssel-Scanner und dem Auto-Scanner. Der Schlüssel-Scanner wird möglichst nah an den Autoschlüssel gebracht, der permanent ein schwaches Signal sendet, dass dem Auto, wenn er darin oder in der unmittelbaren Nähe ist, sagt: "Geh auf und lass dich wegfahren".

Der Auto-Scanner empfängt das vom Schlüssel-Scanner weitergeleitete Signal, "kopiert" es und erhält es aufrecht, auch wenn der echte Autoschlüssel wieder weiter weg ist – nämlich dann, wenn die Autoknacker mit dem Fahrzeug, das sich dann so bereitwillig für sie geöffnet hat, davon fahren. Und dann geht es schnell: Innerhalb von 12 Stunden - so die Polizei - sind die Autos allerspätestens im Ausland.

Wie wehrt man sich gegen diesen bösen Trick?

Modisch, aber nicht ganz billig... Speziell abgeschirmte Schlüsseletuis

  • Wer eine hat: Parken Sie Ihr Auto in der verschlossenen Garage.
  • Legen Sie den Autoschlüssel nicht direkt hinter der Haustür ab sondern ein paar Meter weg, möglichst weit im Inneren des Hauses/der Wohnung.
  • Klingt nach Verschwörungstheorie, hilft aber: Wickeln Sie den Schlüssel dick in Alufolie ein, um die Funkwellen abzuschirmen.
  • Vorsicht bei Personen, die sich beim Ausstieg in unmittelbarer Nähe von Fahrzeug und Schlüssel befinden, z.B. bei für Sie reservierten (Firmen-)Parkplätzen.
  • Achten Sie beim Parken auf Auffälligkeiten in Auto-Nähe, zum Beispiel kleine Kästchen, abgestellte Rucksäcke oder Aktenkoffer – dort könnten die Scanner platziert sein.
  • Wenn der Wagen einmal läuft, kann man ihn fahren, bis man ihn wieder ausmacht. Deswegen ist es verdächtig, wenn man solche hochpreisigen Autos an der Tanke stehen sieht und sie laufen – da dann ruhig mal die 110 wählen.
  • Auch manche Modehersteller bietet extra geschirmte Schlüssel-Etuis an, wie Beispielsweise der Lederwaren-Hersteller Picard (gibt es für Damen und Herren). 

Schwer wie Blei - aber sicher...

Ein weiterer Tipp kommt von FFH-Hörer Peter aus Eichsfeld: "Habe ein Brillenetui (große Ausführung ) mit Blei vom Baumarkt (Dachabdichtung) ausgekleidet. Innenfutter raus, Blei angepasst und eingeklebt und Innenfutter wieder rein. Ist sehr schwer jetzt, aber ab 1 Meter Abstand vom Auto keine Verbindung mehr. Auch für Café, Sportplatz, Schwimmhalle, usw. - einfach mitnehmen und Schlüssel rein." Wir haben's nicht getestet, Tipp also ohne Gewähr - aber vielen Dank, lieber Peter!

Schnell und einfach klauen: Keyless

Nur eine knappe Minute dauert es, bis zwei Diebe in England mit einem Mercedes auf und davon sind. Einer geht mit einem Tablet-großen Gerät näher ans Haus um das Schlüsselsignal aufzufangen und weiterzuleiten. Der andere wartet schon mit der Hand am Türgriff.

ADAC kritisiert Autohersteller

Der ADAC hat's an über 160 Modellen getestet. Mit einer selbst gebauten Funk-Verlängerung konnten alle bisher untersuchten, mit Keyless ausgestatteten Autos sekundenschnell geöffnet und weggefahren werden. Auch bei den getesteten Motorrädern ließen sich Lenkschlösser entriegeln und Motoren starten - ohne jede Spur.

Der ADAC sieht die Hersteller in der Pflicht und meint: Ein teureres Schließsystem darf nicht deutlich einfacher zu knacken sein, als die Serien-Funk-Fernbedienung. Seine Empfehlung: Wenn Sie bereits ein Fahrzeug mit Keyless-Schließsystem besitzen: Sehen Sie in der Betriebsanleitung nach (oder fragen Sie Ihre Werkstatt), ob es sich deaktivieren lässt. Dann sind Sie zwar den teils teuer erkauften Keyless-Luxus los - aber behalten vielleicht das Auto.

Lösungen bisher nicht umgesetzt

Der Auto-Zulieferer Continental hat ein System vorgestellt, bei dem ein Bewegungssensor im Schlüssel ist. Wird der Schlüssel nicht bewegt, hört er auch komplett auf zu senden. Obwohl das System nur wenige Cent pro Schlüssel kostet, wollen aber nur wenige Hersteller es einsetzen, wie die AUTO BILD berichtet.

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