Kreuz & Quer am 25. & 26.12. - Frohe Weihnachten!

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Sie sieht so ein bisschen aus wie eine typische Krippe fürs Wohnzimmer, nur halt mega groß und mit echten Tieren. Die lebendige Krippe in Firnheim. Hier gehören Ziegen, Schafe und Kälbchen mit dazu und das für knapp drei Wochen. Dominik Risser gehört seit vielen Jahren zum Krippenteam. Ihm gefällt diese Form der Krippe sehr. Ich fand das damals eine tolle Idee, dass den Stadtmenschen und den Stadtkindern die Krippe mit Tieren näher gebracht wird. Einmal natürlich die christliche Geschichte, die dahinter hängt, dass man sagt, hier ist Jesus geboren. Aber natürlich dann noch, dass tatsächlich die Tiere da sind. Und ich glaube tatsächlich, viele Firnheimer Kinder glauben, Bethlehem ist hinter der St. Michaelskirche mit echten Tieren und Schafen und Ziegen und natürlich Leuten, die sich ein bisschen drum kümmern. Etwa 15 Personen kümmern sich um die Tiere. Neben Füttern gehört auch dazu, auszumisten. Jeden Tag, ganz früh. Für Schülerin Kara kein Problem. Also ich mag das, weil ich mag Tiere sehr und dann mag ich sie auch halt zu versorgen. Ja, das ist schon was Besonderes, weil sowas hat man halt nicht die ganze Zeit. Und dann freue ich mich auch immer auf den Krippendienst. Mir macht es halt auch Spaß und dann möchte ich halt gucken, wie es den Tieren geht und so deswegen. Seit 25 Jahren gibt es die lebendige Krippe. Die Idee hatten der Gemeindereferent Herbert Kohl und das Team vom Kinderwortgottesdienst. Wir haben damals diese Bibelstelle ganz intensiv miteinander gelesen und gemerkt, dass es eigentlich gar keine Kindergeschichte ist. Es ist eigentlich eine Erwachsenengeschichte. Gott wird Mensch und die allerersten Zeugen dieser Geburt Gottes sind eben arme Hirten. Und er wird in einem Stall voller Mist mit Schafsgeruch Mensch. Und das ist was ganz Einmaliges. Und wir haben gesagt, in einer Kirche, die hochglanzpoliert ist an Weihnachten, kriegen wir diese Botschaft niemals vermittelt an die Kinder und auch an die Erwachsenen. Und da kam uns diese verrückte Idee zu sagen, wir machen eine echte Krippe, ja. Die Idee kam gut an und schnell hat sich ein Team aus Ehrenamtlichen gefunden, die sich um die Krippe kümmert. Nicht nur in den drei Wochen ab Weihnachten, sondern das ganze Jahr. Ja. Ja. Ja. Ja. Ja. Da hat es einiges zu tun, sagt Dominik Risser. Es ist ein großer Holzschuppen vom Prinzip her, der eine Höhe an der Maximalstelle wahrscheinlich von 6, 7 Metern hat und eine Breite von bestimmt 15 Metern und eine Tiefe von geschätzt mal auch 5, 6 Metern. Also es ist so viel Volumen da, dass sich die Tiere auch ordentlich unterstellen können. Es ist alles aus Holz. Es erinnert so ein bisschen tatsächlich an so eine Wohnzimmerkrippe. Und dieses Holz macht natürlich dann auch Probleme, weil es ist nun mal kein Stallbeton, der einfach pflegeleicht ist, sondern dieses Holz arbeitet. Das Holz vergammelt. Scharniere müssen ausgetauscht werden. Die Wasserleitung leckt. Da sind halt permanent im Jahr Arbeiten, die zu tun sind. Wir arbeiten das ganze Jahr fürs Jesuskind. Und dazu gehört auch, sich um die Technik und den Wasseranschluss der Krippe zu kümmern. Das ist der Job von Ralf Diehl. Also es steht das ganze Jahr so, wie man es jetzt sieht. Nur die Technik ist eigentlich auch verbaut. Bloß die Anschlusskästen liegen noch hinten im Stall quasi und warten, bis sie rausgeholt werden und aufgebaut werden. Wir haben ein beheiztes Wasser für die Tiere. Damit die im Winter kein kaltes Wasser trinken müssen. Viele Kinder und Familien kennen es gar nicht mehr, wie man mit Tieren umgehen kann. Okay, man hat vielleicht einen Hund oder eine Katze zu Hause, aber so größere Tiere, Ziegen, Schafen, das kennen viele gar nicht mehr. Das Krippenthema ist immer froh, wenn sich neue Ehrenamtliche finden, die mithelfen wollen. So wie Luca, der aus dem Odenwald nach Firnheim gezogen ist und sich jetzt einbringt. Ja, ich finde es halt schön, dass die Kinder die Ziegen und die ganze Geschichte auch noch kennenlernen, sage ich mal. Deswegen habe ich gedacht. Ich mache das mal mit. Im September haben wir mal den ganzen Unkraut, was über das Jahr gewachsen ist, mal weggemacht, sauber gemacht, gekehrt, Erde geschippt. Ich habe mit einem Kollegen den Boden mit Fliesen begradigt und jetzt nach und nach sagen die Kollegen mir, was ich machen soll. Aufgaben gibt es genug, besonders jetzt, wenn die Tiere vor Ort sind. Für Frank Strohmeier vom Frühteam ist die Zeit mit den Tieren immer eine tolle Abwechslung. Jeden Morgen hierher zu kommen bei Wind und Wetter, die Tiere freuen sich. Und eine totale Abwechslung von meinem normalen Beruf. Und das motiviert schon. Den Kindern macht das so Spaß mit den Tieren. Die kümmern sich mehr um die Frisur. Die Heike Jenig und ich mehr um den Mist. Das ist eine schöne Abwechslung in der Zeit. Wie auf dem Bauernhof anpacken, das muss sich erst einspielen. Inzwischen haben sie den Dreh raus, sagt Frank Strohmeier. Man lernt dann schon, wie macht man das ausmisten. Wenn ihnen dann fünfmal der Mist runtergefallen ist von der Gabel, dann lernt sie das. Das heißt auch am Anfang, ich glaube, das erste Mal haben wir vielleicht morgens zwei Stunden gebraucht. Und mittlerweile ist das eine Routine, sind wir eingespielt, dann dauert es nur noch eine Stunde. Das ist das, was wir jedes Jahr dann im Endeffekt verbessern. Morgens um halb acht geht's los, auch wenn Schulferien sind. Julia macht es trotzdem total gerne, denn sie liebt Tiere und ist gerne bei ihnen. Also mir macht es halt auch viel Spaß, ihr zu helfen. Und da stört mich die Zeit eigentlich nicht. Ja, das ist einfach ein schönes Gefühl, bei den Tieren zu sein. Also es ist jeden Tag anders, aber wir haben schon vieles erlebt. Zum Beispiel das Tier. Die Kühe haben sich die Zunge rausgestreckt und die ganze Zeit Gemut. Und die Schafe sind uns immer hinterhergelaufen. Die Ziegen sind sehr gierig und springen dann halt auch an dir hoch. Aber irgendwann erkennen die dich dann und wissen, dass du das Futter hast. Drei Wochen lang kümmert sich das Krippenteam um die Tiere morgens und abends bei Wind und Wetter. Die lebendige Krippe in Firnheim. Sie finden sie hinter der St. Michaelskirche. Noch bis zum 5. Januar steht sie dort und ist offen für alle, die mal Tiere live und hautnah erleben wollen. Sie bauen sich dann ein nulles Säkesystem aus.