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28.03.2024, 16:17 Uhr
Kreuz & Quer am 29. März -
Karfreitag - Von Schatten und Licht
Von der letzten Ruhestätte unter Weinreben über eine Kindertrauergruppe bis hin zur Lichterkirche oder einer Ostereiersuche in Oberursel - um diese und weitere Themen geht es bei Kreuz & Quer an Karfreitag.
Die letzte Ruhestätte unter Weinreben
In Rheinhessen im Bistum Mainz gibt es einen neuen Trend auf Friedhöfen: Die Bestattung einer Urne unter einem Rebstock. Seit 2019 kann man sich so bereits in Nierstein bestatten lassen. Auf dem katholischen Friedhof mit Blick auf den Rhein, zwischen den Weinbergen, gibt es 90 Urnenplätze. Angepflanzt wurden die 28 Cabernet-Sauvignon-Rebstöcke von Jugendlichen bei der 72 Stunden-Aktion vor fünf Jahren. Seitdem ist die Nachfrage groß: Viele der Urnengräber sind schon reserviert. Weitere Friedweinberge hat zum Beispiel auch der rheinhessische Ort Nackenheim oder St. Martin in der Pfalz.
Kar… freitag?
Karfreitag ist ein stiller Feiertag. Wieso das so ist und woher das Wort „Karfreitag“ kommt, darum geht es in unserem kurzen Erklärvideo.
Neue Anlaufstelle für Trauernde
In Kassel hat die Kontaktstelle für Trauerkultur ihre Arbeit aufgenommen. Dort finden trauernde Menschen Unterstützung und Antworten auf ihre Fragen rund um Bestattung, Seelsorge und Kontaktpersonen. Die neue Agentur wird von der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und anderen kirchlichen Stellen in Kassel getragen. Einblicke in die Arbeit gibt es auf der Facebookseite der Kontaktstelle für Trauerkultur.
Trauerarbeit mit Kindern
© Julia Schmidt / St. Marien
Symbolbild für die Trauergruppe, welches das erste Kind der Gruppe gemalt hat.
Einmal im Monat trifft sich die Kindertrauergruppe der katholischen Pfarrei St. Marien Seligenstadt. Ob Minigolfen, Filmegucken, zusammen kochen oder Sport machen – die Programmpunkte sind immer abwechslungsreich. Gemeindereferentin Gabi Laist-Kerber hat die Gruppe 2018 gegründet; seitdem hat sie schon viele Schicksale von Familien mitbekommen. Ihnen zur Seite zu stehen ist für die dreifache Mutter eine Herzensangelegenheit. Sich nach einem Trauerfall zu öffnen und Hilfe von außen zu holen, kann ein wichtiger Schritt sein zur Trauerbewältigung. In diesem ausführlichen Beitrag gibt sie unter anderem Tipps, wie Familien es schaffen können, aus dem schwarzen Loch herauszukommen.
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Einer fehlt für immer. Tod kann viele Gründe haben, doch eins bringt er mit sich. Die, die noch am Leben sind, haben ein schweres Paket, das sie mit sich tragen. Vor allem für Kinder ist der Verlust von Mama, Papa oder einer anderen Bezugsperson ein großer Einschnitt. Ich bin Eva Rudolph. Hallo! Die katholische Pfarrei St. Marien und St. Margareta in Seligenstadt hat genau für diese Kinder eine Trauergruppe gegründet. Gemeindereferentin Gabi Leist-Kerber betreut mit einer Kollegin die Gruppe. Doch wer jetzt vermutet, dass dort nur Trauer herrscht, der irrt. Ganz viel Freude. Und das ist das echt Verblüffende. Es kommen auch natürlich Phasen und es sind wirklich nur Phasen, die dann auch leidvoll sind, wo auch Tränen fließen, wo mal Stille ist. Aber ganz grundsätzlich, alles in allem, ist es immer gelöst. Einmal im Monat trifft sich die Gruppe und jedes Mal gibt es ein anderes spannendes Erlebnis, berichtet der 14-jährige Lukas. Also wir machen immer abwechselndes Programm. Mal schauen wir uns Filme an, mal machen wir Sport. Wir gehen auch zu den Störchen, weil wir haben hier so ein Storchennest und da wandern wir hin. Oder es wird gemeinsam gekocht oder einfach nur gequatscht. Doch ein Ritual ist jedes Mal besonders wichtig. Also am Anfang senden wir Kerze an und am Ende reden wir meistens auch nochmal drüber, was es auch so mit dem Thema Trauer zu tun hat. Der 14-jährige Lukas und seine kleine Schwester Luisa haben vor gut dreieinhalb Jahren ihre Mama verloren. Seitdem besuchen sie die Trauergruppe der Kirchengemeinde. Wir von unserer Pfarrei St. Marien St. Margareta, wir bieten etwas an, was Psychologen in so einem Kontext vielleicht dann nicht können, weil das eben jetzt als Gruppe läuft. Und da habe ich wirklich auch sehr gestaunt, welchem Interesse auch sie da rangehen und wie sie sich mitteilen. Sagt Gemeindereferentin Gabi. Vor sechs Jahren hat sie die Gruppe gegründet. Ihr ist aufgefallen in der Arbeit, dass Kinder sich nach so einem Schicksalsschlag ganz bald Normalität und Alltag zurückwünschen. Was ein Glück können wir jetzt mal hier in der Kindertrauergruppe sein und einfach mal nur Freude haben. Weil also sie auch erlebt haben, dass sich jeder um sie kümmern will und das Thema ja immer wieder dann auch irgendwie aufgewühlt wird. Und die Kinder eher so das Gefühl für sich hat, lass mal uns mal einfach in Ruhe. Ich will wieder ganz normal in die Schule gehen. Ich will wieder ganz normal in den Verein gehen. Ich will wieder so normal halt eben dieses Routine mäßige. Und genau dafür will die Gemeindereferentin Raum schaffen. Betroffenen Familien rät sie, dass Rituale helfen können, gemeinsam Trauer zu bewältigen. Auch natürlich religiöse Rituale, auch zu sagen, ich mache mir Gedanken darüber. Was schreibe ich mal auf? Was male ich mal? Was komme ich in künstlerische Kreativität vielleicht? Oder wo mache ich meine Schatzkiste? In dem Gedanken. Und kann ich das noch greifbar machen? Kinder gehen anders mit Trauer um als Erwachsene. Sie hinterfragen, sie trauern, sie sind wütend. Zeitgleich sind sie aber auch fröhlich und hoffnungsvoll. Wenn sie sagen, diese Trauer oder diese Ohnmacht, die wir da erleben, das ist fühlbar wie so ein schwarzes, böses, dunkles, erdrückendes. Dann ist da immer noch ein Aufploppen von dem, was in dem Schwarzen an Farben, immer wieder alles drin ist. Und das ist für mich auch als Leitung immer positiv zu sehen, wenn die Kinder innerhalb ihres tiefen Leidens diese Hoffnung nicht verloren haben. Und genau dafür setzt sich Gemeindereferentin Gabi Leist-Kerber aus Seligenstadt mit Herzblut ein. Sie will Hoffnung und Zuversicht geben in schweren Zeiten.
Nach Emmaus kommen die Ostereier
Mit der Familie draußen im Park die Geschichte von Ostermontag – den Emmausgang - erleben: Das könnt ihr am 1. April ab 10.30 Uhr im Rushmoorpark in Oberursel im Taunus. An mehreren Stationen spielen vor allem die Kids mit dem katholischen Pfarrei-Team von St. Ursula die Bibelerzählung nach, wie Jesus nach seiner Auferstehung zweien seiner tieftraurigen Jünger auf dem Weg nach Emmaus erscheint, erstmal unerkannt; wie sie ihn abends beim Brot teilen erkennen und wieder voller Hoffnung sind. Die Organisatoren haben sich an sieben Stationen schöne Mitmach-Ideen einfallen lassen. Und als Highlight danach locken viele bunte versteckte Ostereier, die auf der großen Parkwiese auf ihre kleinen Finder warten.
Lichterkirche Dillenburg
© C. Beese / Bistum Limburg
© C. Beese / Bistum Limburg
Die Kirche einmal ganz anders erleben – das ist ab sofort in der Lichter- und Meditationskirche am Wilhelmsplatz in Dillenburg möglich. Über ein Bedienpult im hinteren Teil der Kirche können Musikstücke, Texte, Gebete oder Meditationen abgespielt werden. Die Auswahl ist vielfältig. Bei Musik reicht sie beispielsweise von klassischen Kirchenliedern über Taizé-Gesänge, Chöre und Bands aus der Region bis hin zu den Toten Hosen oder Queen. Während die Lieder, Meditationen oder Gebete erklingen, wird der Altarraum in ein vordefiniertes Licht getaucht. Ihr könnt aber auch individuelle Farbkombinationen einstellen und so eine ganz persönliche Atmosphäre schaffen: Grünes, rotes, blaues, gelbes Licht oder sogar eine Kombination daraus, wie beispielsweise ein Regenbogen, sind möglich. Die Lichterkirche kann zu den regulären Öffnungszeiten täglich von 9 bis 17 Uhr besucht und ausprobiert werden. Adresse: Herz Jesu Kirche, Wilhelmsplatz 16, 35683 Dillenburg.