Kreuz & Quer am 18. April – Karfreitag

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Kinder sind neugierig. Sie wollen Unbekanntes kennenlernen, sie stellen Fragen bei Dingen, die sie nicht verstehen und fragen, die Eltern sich noch nicht mal selbst gestellt haben. Mit dieser Neugier wollen Kinder auch den Tod entdecken, was für Erwachsene häufig ein Tabuthema ist, obwohl der Tod zum Leben dazugehört. Ich bin Eva Rudolf und genau darüber habe ich mit Diplompädagogin Margit Franz aus Darmstadt gesprochen. Sie hat schon viele Kinderbücher rausgebracht, in denen es um die schweren Themen geht, Tod, Sterben, Trauer. Die Pädagogin sagt, ab dem Kindergartenalter beginnen Kinder ein grobes Verständnis zu entwickeln. Also so im Alter von drei bis sechs Jahren wissen Kinder natürlich schon, dass Menschen sterben müssen. Sie haben so vor allem verankert, dass alte Menschen sterben müssen oder dass böse Menschen sterben müssen. Das finden sie sogar gut aufgrund ihres Gerechtigkeits. Kinder werden zum Beispiel in Serien und Filmen mit dem Thema konfrontiert. Aber es kann auch ganz alltäglich auf der Straße sein, wenn ein lebloses Tier dort liegt. Welche Vorstellung Kinder vom Tod haben, Margit Franz. Sie haben die Vorstellung, der Tod ist eine andere Form des Lebens. Also sie fragen dann zum Beispiel, essen Tote dasselbe wie wir oder friert der Verstorbene im Grab, wenn es regnet oder schneit. Sie können sich noch nicht vorstellen. Und das ist auch eine große Herausforderung, weil es etwas unwiderruflich für immer und ewig zu Ende ist, weil sie noch nicht so ein ausgeprägtes Zeitverständnis haben. Darum ist es gerade gut, mit Kindern im Alltag ins Gespräch darüber zu kommen. Dann, wenn es vor allem nicht akut ist. Da es bei Erwachsenen oft ein Tabuthema ist, über den Tod zu sprechen, hat die Pädagogin Margit Franz Tipps für Eltern. Wenn Eltern selbst nicht so richtig wissen, wie sie mit ihrem Kind über das Thema sprechen können, dann empfehle ich immer ein Bilderbuch zuwählen. Und einfach mal gucken, was kommen denn da für Fragen von den Kindern. Man muss auch als Eltern nicht den Druck haben, ich muss jetzt da das Richtige sagen oder bloß nichts Falsches sagen bei diesem Thema. Wichtig ist, dass wir überhaupt darüber sprechen mit den Kindern. Wenn dann doch der Fall in der Familie eingetroffen ist. Jemand liebgewonnen ist, ist gestorben. Das muss kein Mensch sein. Auch bei einem Haustier trifft es die ganze Familie. Doch wie erkläre ich es dann den Kindern? Vor einer Sache warnt Margit Franz. Was ich sehe. Was ich schwierig finde ist, wenn man Kindern erzählt, der Verstorbene lebt jetzt im Himmel und man schmückt und malt es alles so ganz wunderbar aus. Und vergisst dabei den Kindern zu erzählen, dass der Opa ja gestorben ist und jetzt tot ist und nicht mehr lebt. Stattdessen rät sie, mit den Kindern offen zu reden. Wenn ich jetzt nicht an Weiterleben nach dem Tod glaube, dann wäre ja das Prinzip Hoffnung, dass ich dem Kind sage, ich teile eben diese Erinnerungen und die trage ich in mir. Wenn ich dann meine Eltern in meinem Herzen verliebe, dann würde ich das verstehen. Und das ist für mich ein ganz wertvoller Schatz. Das ist für mich unsterblich. Und dass man vielleicht auf der Ebene mit Kindern ins Gespräch kommt. Um den Trauerprozess zu begleiten, gibt es verschiedene Werkzeuge. Eines davon ist zum Beispiel, gemeinsam mit den Kindern eine Erinnerungskiste zu gestalten. Zum Beispiel für den verstorbenen Hund. Wo dann der Hundenapf oder das Hundefutter oder die Leine oder was auch immer von dem verstorbenen Hund einfach in dieses Erinnerungskistchen darf. die Fotos und was man alles so hat. Das sind ja so ganz wertvolle Möglichkeiten, mit Kindern Trauerprozesse zu gestalten, also indem die Kinder aktiv beteiligt sind. Sagt Margit Franz, Diplompädagogin aus Darmstadt. Sie rät Eltern auf, die Fragen der Kinder einzugehen, die Themen Tod und Sterben anzusprechen, bevor sie akut in der Familie werden, damit der Tod eben kein Schubladenthema bleibt, sondern zum Leben dazugehört.