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Herzlich willkommen zum aktuellen Podcast von VIVI am Sonntag. Mein heutiger Gast, TV-Moderatorin Tanja Bülter hat ein sehr ehrliches und wichtiges Buch über ihre Brustkrebserkrankung geschrieben. Als sie die Diagnose bekam, war ihre Tochter sieben und ihr Sohn neun Jahre alt. So eine schwere Krankheit macht was mit einem, sagt sie, und ihr Leben hat sich verändert. Ich bin, glaube ich, ein Stückchen gelassener geworden und ja, wie es immer so schön heißt, wenn man loslässt, öffnen sich plötzlich Türen. Genauso ist das auch in meinem Leben, also beruflicher und privater Art. Und ich ras nicht mehr so durch mein Leben. Ich hab's vorher auch immer versucht, anderen recht zu machen und mir geht's viel besser, indem ich mir sage, wenn ich in meiner Kraft bin, dann kann ich auch für andere nur stark sein. Und ich hab mir jetzt zum Beispiel eine Ayurveda-Kur gebucht, wo ich mir einfach mal ein paar Tage Auszeit für mich nehme und der Laden wird nicht untergehen, das wird hier trotzdem laufen. Wie hat sie ihren beiden Kindern von der Krankheit erzählt und warum war es wichtig, Hilfe anzunehmen? Und was sollten Frauen auf keinen Fall tun? Darüber reden wir in diesem Podcast. Ja, schön, dass du da bist, Tanja. Bevor wir über dein Buch Prust raus sprechen, wie geht's dir im Moment? Wenn ich das so rückblickend betrachte, wo ich genau vor einem Jahr war, dann liegen einfach Welten dazwischen. Und ich versuche jetzt einfach regelmäßig wieder Sport zu machen, Yoga, Meditation, das stärkt mich alles. Ich hab meine Ernährung umgestellt und für das, was war, muss ich sagen, bin ich schon echt wieder auf einem guten Level. Ich hab's ja schon erwähnt, ich hab's ein wichtiges Buch genannt, weil jede achte Frau hat Brustkrebs und du lieferst Hilfe mit ganz konkreten Ratschlägen, wie zum Beispiel Google Niemals Brustkrebs. Also man macht's ja automatisch und du hast auch absolut recht, weil jede achte Frau hat Brustkrebs. Das sind 70.000 Frauen alleine pro Jahr in Deutschland. Das ist eine irre Zahl, sehr beängstigend, aber die gute Nachricht ist also vorweg, Brustkrebs ist gut heilbar. Aber natürlich ist man neugierig und jeder, der diese Diagnose bekommt, der greift wahrscheinlich zum Handy und googelt erstmal seine Tumorart. Das hab ich auch gemacht und dann ploppten aber direkt auf der Seite schon Anzeigen für Beerdigungsinstitute auf. Das war für mich da nochmal ein Schock obendrauf. Und ich bin dann wirklich dazu übergegangen, vernünftig zu recherchieren, wie wir es als Journalisten ja auch gelernt haben und nicht in irgendwelchen Foren Antworten zu finden und zu suchen, sondern mich wirklich an Experten zu wenden, an befreundete Ärzte. Ich hab mein Netzwerk angezapft, ich bin auf verifizierte Seiten gegangen von Instituten und so weiter und das hat mir unglaublich viel gebracht und auch ganz viele Antworten gegeben. Du hast ja auch wirklich alle deine Erfahrungen zusammengefasst. So wichtig, weil wenn man so ein Buch liest, ist selber betroffen oder die Mutter, Schwester oder andere, dann ist man auf einem wirklich guten Stand, um damit umzugehen. Ja, also ich hab mir vorgenommen, ich möchte ein sehr, sehr ehrliches Buch schreiben. Ich möchte nichts verschönen. Ich möchte aber auch meinen Weg beschreiben und mein Weg war gespickt von vielen Menschen, die mir geholfen haben, also Schulmedizin und Alternativmedizin. Weil das Ding ist, Silvia, am Anfang sagt dir kein Arzt, ernähren Sie sich so und so oder machen Sie vielleicht nochmal eine Akupunktur oder dieses oder jenes, was mir am Ende vielleicht auch geholfen hat. Ja, es gibt ja nicht dieses Gesamtkonzept in Deutschland, dass du zu einem Arzt gehst und direkt zwei Türen weiter sitzt der Alternativmediziner. Das muss man sich ja wirklich wie das Haar in der Suppe da raussuchen. Und ich habe jetzt dieses Buch geschrieben, um den Menschen quasi einen Komplettratgeber an die Hand zu geben. Wie verhalte ich mich, wenn es mir besser gehen soll, mit einer schlimmen Diagnose? Und ich glaube, da sind so viele Tipps drin, weil ich auch Interviews mit Experten gemacht habe, die einfach wissen, worüber sie reden, dass da jeder so das sich rausziehen kann, was man verbraucht. Du schreibst an einer Stelle, ich wollte meine Weiblichkeit nicht verlieren. Und da gibt es natürlich auch wahnsinnig viele Tipps, die glaube ich vielen Frauen gut tun in der Zeit. Es gibt kostenlose Schminktipps als Angebot. Dann das mit den Haaren, das ist glaube ich, dass es dir so unglaublich wichtig war, deine Haare zu behalten. Und tatsächlich zum Beispiel habe ich zum ersten Mal bei dir sowas gelesen. Ich bin ja auch Journalistin und da denkt man immer, man ist so informiert. Aber ich habe noch nie in meinem Leben etwas über diese Kühlkappe gehört. Ja, also ich muss sagen, ich kannte das vorher auch nicht und finde, das ist eine super Sache. Die funktioniert bei 70 Prozent aller Patientinnen. Also man hat, das ist eine Haarerhaltene Maßnahme unter der Chemo. Das heißt, man sitzt quasi beim Onkologen, kriegt eine Kappe auf, die runtergekühlt wird und dieses Runterkühlen der Kopfhaut verhindert, dass die Chemo in die Haarwurzeln eindringen und die dann ausfallen. Das funktioniert meistens nicht mit allen Haaren. Ich habe auch Haare verloren, das muss ich schon ehrlich sagen. Aber ich habe nie eine Perücke gebraucht. Und für mich war das, und auch für meine Kinder, die so ein bisschen Angst hatten, Mami kriegt einen kahlen Kopf. Das war so immer dieses Stigma, was sie auch vor Augen hatten. Da sieht man so, ja, so elend aus, so krebskrank und man will ja auch nicht von allen Seiten immer Mitleid bekommen. Wenn das dann auch so sichtbar ist, dann ist das aber so. Und bei mir hat das wunderbar funktioniert. Das ist klar, das ist kalt. Wenn der Kopf kalt wird, dann wird der ganze Körper kalt. Es ist nicht angenehm. Ich saß da immer mit Winterjacke und Handschuhen und Wärmflasche. Aber mir hat das viel gegeben, weil in dem Moment, wo man so eine Diagnose bekommt, gibt man ja nicht seine Weiblichkeit an der Arztpraxis ab. Man bleibt ja Frau. Und sich dann noch wirklich ein bisschen schön zu finden, ein bisschen man selber zu sein, das ist für mich so wichtig gewesen. Und das war auch Balsam. Das war sehr, sehr wichtig. Man will ja auch nicht, dass jeder einen darauf anspricht. Du sagst ja auch an einer Stelle, überleg dir sehr gut, wem du das erzählst, also wem du von deiner Krankheit erzählst. Ja, letztlich ist es natürlich so, dass die meisten in meinem Umfeld zum Beispiel konnten gut damit umgehen und haben mich da total unterstützt. Es gibt aber auch Menschen, die sind überfordert damit. Die erzählen einem die absoluten Negativ-Stories von Menschen, die an dieser Krankheit gestorben sind. Und das zieht einen ja noch mehr runter. Also Menschen, die sowieso per se mal pessimistisch sind. Und diesen Kreis klein zu lassen, das war für mich am Anfang total hilfreich, weil ich wusste, die Menschen, denen ich das jetzt erzählt habe, die sind auch absolut hundertprozentig an meiner Seite und unterstützen mich. Die haben mich zu Arztterminen gefahren, die haben mich von der Chemo abgeholt, auf die Kinder aufgepasst, Essen gekocht, eingekauft. Das, was man so nicht schafft. Und das war ganz, ganz wichtig. Das war für dich auch gar nicht so einfach, das mal anzuerkennen, weil du bist eine Frau, die immer alles so quasi alleine gewuppt hat. Und dann auch mal zu sagen, ich brauche Hilfe, war für dich auch nicht so einfach. Nee, also es fiel mir wirklich schwer. Ich verlasse mich am liebsten auf mich selber, aber natürlich hat mich das auch ganz schön an meine Grenzen immer gebracht. Und auch in so einer Situation, dass ich einfach immer gestresst war letztlich auch. Weil ich tatsächlich die Menschen, die eigentlich mir immer diese Hilfe angeboten haben, das habe ich nicht so angenommen. Letztlich ist es aber für die Menschen, wenn sie sagen, ich möchte dir helfen, auch wirklich gut, wenn man sagt, super, dann hol mich doch Montag bitte ab, weil die können in dem Moment was tun und sind nicht so machtlos. Das war genau die Reaktion, die ich von so vielen bekommen habe, dass sie sagen, Tanja, ich möchte das für dich tun, weil hier zu sitzen und das mit anzusehen ist für mich viel schlimmer, als wenn ich aktiv werden kann. Du hast ja zehn Tage gewartet, bis du es deiner Freundin Kerstin erzählt hast. Also sie war die allererste. Diese zehn Tage allein mit diesem Gedanken, das stelle ich mir sehr schwer vor. Ja, ich wollte halt keinen wirklich beunruhigen in dem Moment. Das war so ein bisschen diese Schwebephase, in der ich aber auch wie auf Watte gegangen bin. Also ich habe zwar funktioniert, aber ich war wie in so einem Tunnel. Ich war so fast schon emotionslos auch und konnte mich noch nicht so richtig öffnen. In dem Moment, wo ich es dann genau wusste, war meine Freundin Kerstin wirklich an meiner Seite. Die ist Yoga- und Meditationsexpertin und hat mir auch genau diese beiden Techniken so ans Herz gelegt, dass ich ganz viel daraus gewonnen habe, weil sie mir natürlich klar gemacht hat, dass auch gerade wenn der Geist entspannt ist, sich der Körper mehr entspannt. Genau das macht ja Meditation und auch Yoga. Und letztlich ist es einfach so, dass mir das durch die ganze Behandlung und auch jetzt so viel Kraft gegeben hat und ich aber auch von ihr gelernt habe, man muss nicht täglich um fünf Uhr morgens aufstehen und zwei Stunden Yoga oder Meditation machen, sondern es geht darum, es regelmäßig zu machen und mal nur zehn Minuten in den Tag einzubauen. Einfach in den Bauch atmen, das ist auch schon dieses Auf-sich-Besinn, das hilft schon. Und diese kleinen Me-Time-Inseln, die kann man immer irgendwie in den Tag einbauen, auch als volle Powerfrau arbeiten mit Kindern und das war ein super Tipp von ihr. Du hast natürlich jetzt eine wirklich schwere Krise mitgemacht, die gut ausgegangen ist und du hast zwei Kinder, die dir auch dabei sehr, sehr viel geholfen haben. Ich frage mich, ich sage mir dann immer, schade, dass einem das nicht ohne Krisen gelingt. Ja, habe ich genauso gesehen. Also ich hätte ein bisschen weniger harten Aufschlag gebraucht, um jetzt da zu sein, wo ich bin. Natürlich genieße ich das Leben noch mehr, mir ist es viel bewusster geworden. Ich bin, glaube ich, auch ein Stückchen gelassener geworden und ja, wie es immer so schön heißt, wenn man loslässt, öffnen sich plötzlich Türen. Genauso ist das auch in meinem Leben, also beruflicher und privater Art. Und das ist schön, diese Veränderung an mir selber zu sehen und ich raste nicht mehr so durch mein Leben. Ich habe es vorher auch immer versucht, anderen recht zu machen und mir geht es viel besser, indem ich mir sage, wenn ich in meiner Kraft bin, dann kann ich auch für andere nur stark sein. Und ich habe mir jetzt zum Beispiel eine Ayurveda-Kur gebucht, wo ich mir einfach mal ein paar Tage Auszeit für mich nehme und der Laden wird nicht untergehen, das wird hier trotzdem laufen. Das hast du nicht immer so gemacht und im Nachhinein gab es ja auch Situationen für dich so in der Rückschau, die dich überfordert haben. Ja, total. Und rückblicken, denke ich natürlich, mein Gott, jetzt bin ich so lange schon durch mein Leben gewandert und ich war ja nicht unglücklich. Das möchte ich auch noch mal betonen. Ich verstehe mich auch noch gut mit dem Vater der Kinder. Ich bin glückliche Mutter von zwei gesunden Kindern. Ich liebe meinen Job als Moderatorin, also habe einen gesegneten Freundeskreis und trotzdem hatte diese Krankheit eine Chance, sich meinem Körper breit zu machen. Und das war zum Beispiel auch etwas, was für mich ganz wichtig war, diese Ursache mal zu erforschen. Und das beschreibe ich auch in meinem Buch Brust raus. Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, tatsächlich sich um seine Gesundheit zu kümmern und in die Vergangenheit zu reisen. Beziehungsweise meine Freundin Tina hat so schön zu mir gesagt, ich habe dein Buch als Gesunde gelesen und für mich ganz viel daraus gezogen, weil ich gemerkt habe, ich muss mich nicht erst um mich kümmern, wenn ich krank bin, sondern sollte deine Tipps beherzigen, wenn ich gesund bin und zu gucken, was kann ich vielleicht besser machen? Und das ist genau der Punkt. Genau so ging es mir auch. Das ist kein Buch, was man empfehlen kann, Menschen, die krank sind, sondern das ist ein Buch für jeden, einfach auf sich selbst zu achten. Tina Ruhland ist es ja, du hast ja ganz tolle Freundinnen. Auch Regina Halmich ist eine Freundin von dir. Da hat sie dir einen guten Rat gegeben auf den Weg. Ja, ich bin gesegnet mit meinen Freunden. Das muss man wirklich sagen. Wie weit ist denn eigentlich, das habe ich irgendwo gelesen, dass du mal überlegt hast, mit mehreren Frauen zusammenzuziehen, Alleinerziehenden. Seid ihr da weitergekommen oder gibt es da konkrete Pläne? Also das haben wir tatsächlich mal angedacht. Die Situation in Berlin, wo wir allerdings alle leben, ist wohntechnisch immer schwieriger geworden. Deswegen, wir haben tatsächlich da mal was gesucht, ein geeignetes Projekt, eine geeignete Wohnung oder Haus. Das haben wir jetzt erstmal an den Tag gelegt und wir genießen unsere gemeinsame Urlaube. Wir planen jetzt schon den nächsten für Ostern und für den Sommer, auch wieder mit Tina, mit Regina und stecken da auf jeden Fall die Köpfe zusammen. Und was ich ganz wichtig finde, mir liegt ja alles fern, was so in Richtung Zickenkrieg oder Ellenbogen geht. Und ich kann auch echt nur sagen, das ist so schön, diese Frauenpower um mich herum zu haben und das für uns gegenseitig zu stärken. Auch das ist etwas, das man dem anderen einfach alles gönnen sollte, weil diese negative Energie, die man manchmal damit verschwendet, mit Missgunst oder anderen negativen Eigenschaften, das tut einem selber auch nicht gut. Und ich freue mich für alle Menschen um mich herum, die Erfolg haben, die glücklich sind und profitee ja auch selber davon. Du hast ja eine sehr gute Freundin bei der Chemo kennengelernt, durch die Chemo. Und du musstest ja leider zweimal, drei Monate Chemo machen und deine Freundin hat dich dann voller Glück angerufen, Anja, ne? Anja, genau. Und dann hat sie gesagt, und dann war sie so glücklich, weil sie musste nur eine machen und trotzdem hast du diese Kraft gehabt, dich für sie zu freuen. Das ist viel wert. Ja, aber es kommt auch wirklich aus dem Tiefsten meines Herzens, weil was hätte es mir genutzt, wenn Anja noch länger gelitten hätte. Es war für mich so schön zu wissen, dass ihr dieses Schicksal jetzt erspart bleibt, weil eine Chemo ist einfach krass und das ist nicht schön. Und ja, ich musste da leider jetzt nochmal durch, aber am Ende des Tages wusste ich, dass sie jeden Montag, wo ich die Chemo hatte, wirklich an meiner Seite ist. Jeden Montag kam von ihr eine Nachricht und das hat mich so gestärkt. Und wer solche Freundschaften hat, dem kann nicht viel passieren im Leben. Aber es gehört eben auch dazu, dass man was gibt, wie du jetzt auch mal über deinen Schatten springst und dich für den Menschen interessierst und auch dich für ihn freust und nicht immer nur an deine Gesundheit und an deinen Erfolg denkst. Ja, absolut. Also man muss diesen Blick nach rechts und nach links schweifen lassen und das geht natürlich über den engsten Freundeskreis hinaus. Das sind auch manchmal Eltern von Freunden meiner Kinder oder Arbeitskollegen oder sonst wer. Ich bin einfach jemand, der gerne gibt und ich erwarte nicht zwingend was dafür. Aber ich finde, wenn man gerne gibt, dann gibt einem das selber auch was. Ohne direkte Gegenleistung zu erwarten. Und das ist schön. Also zum Beispiel hier im Haus haben wir auch eine ganz tolle Nachbarschaft gegenüber, wo ein ganz liebes Ehepaar wohnt und wir tauschen uns immer aus. Wir stellen uns Essen vor die Tür. Das ist herrlich. Auch das sind Kleinigkeiten, die ich als große Bereicherung in meinem Leben empfinde. Wie bist du mit dieser Einstellung in deinem Beruf? Du bist ja eine bekannte Moderatorin, du hast Volontariat gemacht bei RTL Nachrichten. Du hast so viele Sendungen moderiert, Galas. Da geht es ja immer um Aussehen. Bist du da immer klar gekommen oder hat dir nicht auch mal jemand was geneidet? Natürlich gibt es das in dieser Branche. Ich glaube, das gibt es auch in jeder Branche, dass es Menschen gibt, die den Erfolg, den man selber hat, missgünstig aus der Ferne betrachten. Ehrlicherweise ist das eine Sache, Silvia, die müsste ich auch erst lernen. Wie gehe ich denn damit richtig um? Früher war ich auch total verunsichert durch solche Aktionen oder vielleicht aus, vielleicht so ein kleiner Spruch, den man sich mal eingefangen hat von jemandem, der es eben nicht so gut mit einem meint. Das hat mich schon immer sehr runtergezogen. Heute muss ich aber sagen, ich blicke dem viel gelassener entgegen und denke mir so, okay, jeder muss erst mal vor seiner eigenen Türe kehren. Ja, ist ja so. Und letztlich mache ich das, was mir Spaß macht und damit bin ich im Moment erfolgreich. Ich moderiere VIPstagram, das ist das Format, was ich mit meinem Lieblingskollegen und Freund Kena Amoha moderieren darf. Größeres Glück gibt es ja gar nicht. Dass ich alleine das machen kann, das ist einfach ein riesengroßes Glück. Und mit jemand, der auch die Zeit mitgegangen ist. Ja, das ist ganz toll, weil wir sind seit 15 Jahren schon Kollegen und haben uns aber durch die Arbeit dann wirklich auch privat so kennengelernt. Er war zum Beispiel einer, der zu mir gesagt hat, weißt du was, das Yoga und die Meditation, das würde mir auch gut tun. Ich mache das jetzt mit dir zusammen. Und dann sind wir zusammen da eingestiegen in meiner schlimmen Chemophase und haben dann ein paar Monate später das erste Yoga-Retreat auch zusammen gemacht, wir beide. Ja, also welcher beste Freund macht sowas, dass er sagt, ich fahre mit dir jetzt auf einen Yoga-Retreat. Das fand ich sensationell und das ist jetzt auch so ein bisschen unser Ding geworden. Das ist ganz, ganz toll. Ja, das hat auch bestimmt eure Beziehung dann sogar noch ein bisschen enger gemacht. Genau, weil es ist ja immer so, die Erlebnisse, die besonders sind und die man miteinander teilt, die machen ja auch so eine Freundschaft, so eine Beziehung so besonders und machen das ja auch aus. Und wenn wir uns sehen, wir atmen manchmal auch und ich habe so einen Spruch gemacht am Anfang unseres Yoga-Retreats, atmen und machen. Das ist so ein bisschen mein Leitspruch. Erstmal atmen und dann ins Machen kommen. Genau, und immer wenn wir uns sehen, lachen wir uns an und wenn wir zum Beispiel Stress haben im Studio oder so, dann sprechen wir es manchmal gleichzeitig aus. Atmen und machen. Ja, das ist schön. Wie überhaupt so diese, wie so Mantras, die dir unglaublich geholfen haben. Also ich werde daran nicht sterben an dieser Krankheit. Ja, ja. Also mir hat am Anfang, das ist total wichtig, der Kopf ist das A und O, wenn man eine schwere Diagnose bekommt. Am Anfang meiner Krankheit habe ich einen Arzt getroffen, der hat mir auch gesagt, Frau Bülter, wir können alles für Sie machen medizinisch, aber wenn Sie im Kopf nicht mitarbeiten, dann wird es für uns echt schwierig. Und das habe ich mir so auf die Fahne geschrieben, wobei ich tendenziell immer ein sehr positiver, optimistischer Mensch bin und war, aber ich habe alles dafür getan, dass ich immer positiv bleibe. Ich habe selbst Suggestionen betrieben, ich habe mir Apps runtergeladen, wo auch dieses Thema, sich immer wieder Dinge ins Unterbewusstsein zu schaufeln, ich sage es jetzt mal so ein bisschen profan, ja, das ist gut, dass das funktioniert. Oder ich habe mir zum Beispiel Post-its überall in die Wohnung geklebt, an den Spiegel im Bad, an die Kaffeemaschine, wo ich nicht dran vorbei kam und meine kleinen Mantras, ja, das wird dein Tag, bleib heute positiv, atme mal durch, du bist wertvoll, das mag sich jetzt wirklich banal anhören, aber wenn man das wirklich immer wieder liest, speichert sich das Unterbewusstsein genau das ab und es geht einem dadurch besser und man glaubt es auch. Und das habe ich mit den Zielen und mit den Wünschen, die ich in dieser Zeit hatte, habe ich das ganz gut hingekriegt. Und ja, das war für mich auf jeden Fall, das war eine Reise. Also ich habe auch Energiesauger aus meinem Leben verbannt, das war auch nochmal so ein Thema für mich. Jeder kennt das ja, dass es in seinem Umfeld manchmal Menschen gibt, die einen toll finden, weil man vielleicht super Abende organisiert, weil man immer als Kummerkastentante herhält und immer ein offenes Ohr hat, aber das war in der Phase meiner Chemo und der anderen Behandlung ja überhaupt nicht drin. Und da gab es schon auch ein, zwei Leute, wo ich mich sehr gewundert habe, dass sie sich so zurückgenommen haben, um es jetzt fast schon zu positiv auszudrücken. Also die haben sich ganz rar gemacht und die haben sich auch nie erkundigt und die sind einfach aus meinem Leben verschwunden und das fand ich sehr schade, weil keiner erwartet, wenn er krank ist, dass da jeden Tag ein Blumenstrauß ankommt oder jeder sonst welches dann macht, um einem zu helfen. Aber mal alle paar Wochen nur so eine WhatsApp mit der Frage, wie geht's dir? Das ist etwas, was Kranken in so einer Situation einfach auch hilft und zeigt, hey, da gibt's jemand, der an dich denkt. Ja, gibt auch viel Unsicherheit. Manchmal ist es gar nicht böse Willen, sondern Menschen wissen nicht, das sind ja eigene Ängste, die jeder mit sich rumträgt und das, deshalb wissen sie nicht. Aber ich finde, man muss diese Ängste einfach überwinden, weil es geht auch da nicht um einen selber und wenn man wirklich eine Freundin oder ein Freund ist, dann ist das eigentlich selbstverständlich und wenn es nicht selbstverständlich ist, dann trennt sich die Spreu von Weizen eher in solchen Lebenssituationen. Genau, da hast du absolut recht. Dafür sind aber, wie gesagt, du hast gesagt, trotzdem habe ich diesen Aufschlag nicht gebraucht, aber auch da muss man sagen, es ist gut, weil du kannst verzichten auf solche Leute, dann mach lieber was mit deinen Kindern oder mit Leuten, die wirklich, man braucht sie nicht. Nee, die braucht man nicht und ich brauche auch ganz viele andere Dinge in meinem Leben nicht. Das habe ich natürlich auch erkannt, dass ich zum Beispiel, ich war öfter auf Events unterwegs, klar ist das durch Corona weniger geworden, aber es gibt immer noch welche und verschiedene andere Aktionen, wo ich nur hingegangen bin, um es anderen recht zu machen. Und all das habe ich zum Beispiel auch aus meinem Leben verbannt und sage mir, hey, brauche ich nicht und dafür ist Zeit für mich entstanden, die ich für mich besser nutzen kann. Wie du schon sagst, mit meinen Kindern oder ich, zum Beispiel meine neue Art, mich zu verabreden, ist auch immer, ich spaziere draußen rum. Also es gibt keine Wein-, kaum noch, ich verabrede mich nicht mehr abends auf einen Wein oder nachmittags auf einen Kaffee, sondern wir gehen spazieren. Ja, aber ich meine ganz ehrlich, erstens ist es viel intensiver und die Natur macht auch was mit einem, das tut einem gut, man bewegt sich noch dabei und man quatscht ja trotzdem. Das ist ja total schön. Das hat halt viel mit Corona zu tun. Ja. Aber das stimmt. Und die Freunde, die reduzieren sich. Und ich glaube, es waren auch nicht ganz so viele am Anfang, die davon gewusst haben, von deiner Krankheit. Nee, ich habe das sehr, sehr lange wirklich im kleinsten Kreis gehalten. Das war mir auch ganz wichtig, weil ich erstens das selber erst mal verarbeiten musste. Auch als ich schon drin war in der Chemo, ich wusste nicht, wie fühlt sich das an, was macht das mit meinem Körper, was macht das mit mir? Wir mussten uns in der ganzen Situation hier zurechtfinden. Das war schwierig und das wollte ich nun wirklich nicht an die große Glocke hängen. Diese Zeit brauchte ich auch für mich. Und die, die es wussten, die wussten auch, was ich brauche in dem Moment. Und das war gut so, aber mehr hätte ich mir in dem Moment einfach nicht gewünscht. Du bist ja auch Coach. Du coachst Menschen, wie sie sich nach außen präsentieren, wie sie zum Beispiel mit Medien umgehen. Und du hast es ja dann selber am eigenen Leib gespürt, weil es ist ohne dein Zutun, ohne dein Wunsch eben öffentlich geworden. Konntest du dann quasi deine eigenen Empfehlungen, die du anderen gibst, umsetzen oder warst du erst mal schockiert? Also dafür bin ich ja schon lange in der Branche, dass ich mir fast gedacht habe, irgendwann kommt es raus. Das ist in den Medien so. Das sickert irgendwann wohl oder übel durch. Aber ich war sehr dankbar, dass das erst nach ein paar Monaten der Fall war, als ich mich selber schon innerlich gefestigt hatte und so ein bisschen wusste, wie läuft hier der Chemo-Hase. Und ja, die Tipps, die ich selber anderen gebe, hatte ich da auch so verinnerlicht, dass ich wusste, okay, wir machen das und das und das. Ich habe natürlich auch eine Agentur, die mir dabei geholfen hat, aber das meiste mache ich letztlich immer selber und war dann auch in der Lage zu sagen, okay, offensichtlich haben viele Sachen, die ich in den letzten Monaten ausprobiert habe, ja auch einen Mehrwert für andere. Weil was plötzlich passiert ist in dem Moment, wo es öffentlich wurde, haben mir unglaublich viele Menschen geschrieben. Die wollten ganz viele Sachen von mir wissen. Ob es jetzt einfach die Kühlkappe ist, aber auch, wie konntest du die ganze Zeit positiv bleiben oder wie hast du es deinen Kindern gesagt und alles Mögliche. Was tust du gegen die Übelkeit? Und da habe ich diesen Austausch angefangen und habe gemerkt, wow, das inspiriert viele Menschen und dann muss ich sagen, war es am Ende natürlich auch schön, weil ich ja anderen damit helfen kann und all das habe ich ja auch zusammengetragen jetzt in meinem Buch Brust raus. Und das war auch so ein bisschen tatsächlich der Grund, warum ich mir überhaupt erst mal Gedanken gemacht habe, soll ich ein Buch schreiben. Das war überhaupt nicht in meinem Kopf. Aber schön. Es kann natürlich Menschen treffen, ganz am Anfang. Dann ist es glaube ich sehr schwer damit umzugehen, wenn man selber noch nicht mal für sich weiß, wie mache ich das alles und dann wird man von der Öffentlichkeit gefragt. Also das ist bestimmt nicht schön. Nee, also das muss ich auch sagen, das kann für viele dann einfach auch nochmal ein größerer Schock sein. Auch für mich war es in dem Moment ein Schock, wo ich plötzlich die Tageszeitung aufschlage und natürlich wusste ich dann klar, was kommt. Aber das ist für jeden einen wirklich, ja, das kann einen schon überrollen. Ich habe eine Coaching-Ausbildung gemacht 2013 und seitdem coache ich eben regelmäßig Firmenvorstände, aber auch alle möglichen Menschen, ob es Schauspieler sind, ob es Menschen sind, die vor der Presse aus was auch immer für Gründen als Pressesprecher oder als Speaksperson eines Unternehmens gefragt sind. Und ja, das kam mir in dem Moment, muss ich sagen, echt zugute. Ja, das glaube ich. Das ist ja auch interessant, das geht ein bisschen weg vom Thema, aber vielleicht, was sind denn die Tipps, die du Menschen gibst, wie sie sich präsentieren sollen? Das ist natürlich immer individuell geprägt. Also jeder kommt natürlich mit einem anderen Anliegen auf mich zu und manchmal sind es auch kleine Tics, dass man nur die Augenbrauen hochzieht oder dass man immer so eine Denkmatratze in Form eines Ähns in die Sätze einbaut. Aber das habe ich ja noch nie gehört, das ist ja wunderschön, Denkmatratze. Ja, genau. Und man meint immer, man müsste das mit einem Wort füllen, aber das ist ja gar nicht so, weil Sprechpausen, das kann ich als Tipp auf jeden Fall hier mal sagen, sind gut, weil auch der Zuschauer oder Zuhörer braucht ja eine gewisse Zeit, dass das gesprochene Wort erstmal bei ihm ankommt. Ja, also auch du nimmst ja das, was ich dir jetzt sage oder die ganzen Zuhörer nehmen das, was ich jetzt gerade erzähle, erstmal auf und manchmal ist so eine Mini-Sprechpause auch ganz gut, um dieses Zuhören zu intensivieren, um da erstmal für sich selber auch ein bisschen Klarheit zu gewinnen. Deswegen ist so ein Ähm total überflüssig. Und was auch wichtig ist, du wirst es auch wissen, du hast ja auch eine Wahnsinn Stimme und Präsenz hier, das spüre ich schon durch das Mikrofon. Du bist ja süß. Atmen, also das hört sich banal an, aber wenn man mit seiner Stimme oben in der Kehle bleibt, wenn man nur so dieses, nicht in den Bauch atmet, dann kann sich die Resonanz im Oberkörper gar nicht ausbreiten und dann ist die Stimme meistens so ein bisschen hoch und dann spreche ich irgendwie, ach ja, das hört sich so gepresst an und das ist auch nicht gut. Deswegen ist zwischendurch atmen und ruhig bleiben, ruhig mal vorher einen Schluck Wasser trinken, aber keine Kohlensäure, bitte nur, wenn es übel geht, sogar lauwarmes Wasser, das ist das allerbeste. Und man muss gucken, dass man auf jeden Fall keine Getränke zu sich nimmt, die auch die Schleimhäute austrocknen. Also drei Tassen Kaffee vor einer Präsentation, ganz ungünstig. Das sind so ganz praktische Tipps, ja und selbst vor einem Gespräch mit dem Chef, finde ich das ein super Tipp, weil die Stimme, nicht nur jetzt auch für mich als Moderatorin, sondern ich glaube so im Alltag, ich kann da auch ganz schnell spüren, wie es meinem Gegenüber geht. Also ich finde das unheimlich wichtig. Und wir urteilen als Mensch ja auch ganz schnell, wenn wir eine Stimme hören, haben wir sofort im Kopf, das ist eine sympathische oder vielleicht auch eher eine unsympathische Stimme oder irgendwas stört mich oder das beruhigt mich oder ich finde die Stimme schön, die ist so Noah oder das erkennt man ja sofort, wenn man eine Stimme hört. Deswegen ist Arbeiten mit der Stimme auch was Präsentationen betrifft super wichtig. Ist eigentlich gemein von uns, dass man so schnell urteilt. Also man kriegt, ja, aber so ist es halt. So sind wir Menschen. Ja, genau so ist es halt. Aber es ist ja schön, dass es dann Möglichkeiten gibt. Also man muss nicht, und da haben ja gerade Frauen manchmal so ein bisschen das Problem mit dieser piepsigen Stimme. Oft ist es nicht die eigentliche Stimme. Du hast ja auch gesagt, in den Bauch atmen. Jeder kann das auch ein bisschen trainieren. Das ist, glaube ich, gar nicht so zeitintensiv und da kann man viel machen. Auf jeden Fall. Und da kommen wir auch wieder zu dem, was ich jetzt auch sehr für mich entdeckt habe. Yoga, Meditation helfen auch dabei. Also die meisten Yoginis haben zum Beispiel eine sehr gefestigte, trainierte Stimme. Jetzt muss man aber auch nicht zwangsläufig Yoga machen, um eine schöne Stimme zu haben. Man kann, wie du selber schon sagst, so seine Wohlfühlstimme mit so ein paar Übungen kommt man auf diese Wohlfühlstimme. Die findet man meistens in so einer entspannten Lage, in der man so ein paar Töne von sich gibt, meistens im Liegen. Und die immer wieder zu trainieren und immer wieder auf diesen Ton zu kommen, dann kann man meistens auch wirklich längere Passagen in dieser Wohlfühlstimme performen. Das klingt gut. Das klingt gut wie Wohlfühlgewicht, Wohlfühlstimme. Also sich nicht irgendwie so von außen manipulieren lassen, sondern nach innen schauen, wo fühle ich mich wohl. Genau, genau. Und nicht in der Situation reagieren, dass man sich stressen lässt, weil Stress macht meistens eine Stimme sehr hoch, dass man eben vergisst zu atmen. Dann kommt kein Sauerstoff in den Körper und dann kommt es eben zu dieser gepressten Stimme, die man, die auf andere meistens auch dann nicht gut wirkt. Das wird gestresst auch auf andere und das will man ja nicht. Man möchte ja, dass das Gegenüber sich wohlfühlt bei einem, auch bei der Stimme. Tanja, du klingst so ausgeglichen und trotzdem habe ich ja jetzt ein Buch gelesen und habe auch diese Wege zu den Ärzten und dann wieder keinen Termin kriegen. Biopsie erst in fünf Monaten. Also ich habe es richtig selbst als anstrengend empfunden und jetzt könnten der ein oder andere ja denken, ja die Tanja, die hat es ja einfach, die ist ja bekannt. Von wegen. Also du musstest genau diesen Weg gehen. Du bist auch gesetzlich versichert. Und die haben sie genauso gesagt, nein, sie haben erst einen Termin. Und es war ja ein ganz schlimmer Tumor und dann kriegst du gesagt, du, die Biopsie in fünf Monaten. Ich meine, ich konnte es kaum glauben, dass man da nicht von den Ärzten sofort einen Termin bekommt, weil eben die Lage so ernst ist. Ja, aber ich habe das echt am eigenen Leib erfahren und von wegen Promi-Bonus, den gab es für mich nicht. Die Praxen waren so überlastet und ich bin dann aber so hartnäckig geblieben und das war auch wirklich ein Glück für mich, dass ich entweder Freunde, die Ärzte sind, angerufen habe, gesagt habe, hilfst du mir bitte? Oder ich habe zum Beispiel auch einmal meinen Hausarzt wahnsinnig gemacht, in Anführungsstrichen, der aber sehr verständnisvoll ist, weil auch seine Frau hatte Brustkrebs und der mir zum Beispiel einen Termin in einer Praxis für eine spezielle Untersuchung gemacht hat, wo ich auch erst drei Monate später einen Termin bekommen hätte. Und Ärzte kennen immer Ärzte. Ja, das habe ich gemerkt. Und ein Hausarzt oder manchmal auch ein Zahnarzt kennt irgendjemanden, der vielleicht eine radiologische Praxis hat oder wo man eine Sonographie machen kann, also einen Ultraschall machen kann. Und das war für mich wirklich eine Erfahrung, die hatte ich ja so vorher auch nicht. Aber ich habe dann viel schneller, als ich es erwartet hätte, dann meine Termine bekommen, weil das war bei mir auch ernst. Das war ein Triple Negativ. Das ist einer der aggressivsten Tumorarten, die es überhaupt gibt. Und da gab es nicht die Möglichkeit für mich zu warten. Das hätte mich das Leben kosten können. Und ich habe wirklich am Telefon gehangen und wie eine Bekloppte alle möglichen Menschen angerufen und per WhatsApp und teilweise gewartet und dann nochmal hinterher. Ich war mir auch nicht zu schade, Bekannten drei WhatsApp hintereinander zu schicken. Jetzt nicht penetrant in einer Stunde, aber wenn dann nichts kam. Ich weiß, für viele hat das in dem Moment keine Priorität. Das ist natürlich Logo. Jeder lebt sein eigenes Leben. Und ich wollte das jetzt auch in einer WhatsApp nicht so ausbreiten. Aber am Ende des Tages habe ich diese Termine dann wirklich bekommen. Und manchmal muss man da einfach über seinen Schatten springen. Akzeptiere kein Nein. Das ist so ein Satz, der mir hängen geblieben ist bei dir. Deine Erfahrung zeigt, dass das wichtig ist. Ja, absolut. Also ich hatte dann ja auch ein paar Wochen später schon die erste Chemo und für diese Chemo brauchte ich die ganzen Untersuchungen. Ich bin sonst wo hingefahren, um auch nochmal eine zweite, dritte, vierte Ärztemeinung zu holen. Das ist auch nochmal so eine Sache gewesen. Ich wollte mich da absichern und vergewissern. Und das hat mir auch so eine gewisse Beruhigung verschafft. Dass das der richtige Weg ist. Und wo hast du die Energie dafür hergenommen? Weil du bist ja ständig zu Ärzten gegangen. Du bist teilweise auch alleine gegangen und hast dann mitgeschrieben. Du wisst ja, man kommt ja gar nicht mehr mit, was die Ärztin einem sagt. Du bist Journalistin, selbst du hattest Probleme. Aber wo hast du die Kraft hergenommen? Also für mich war es so, dass ich mich nicht damit zufrieden geben wollte, was eine Ärztin mir am Anfang gesagt hat. Das war sehr niederschmetternd. Das war auch eigentlich das negativste Erlebnis, was ich so hatte. Diese erste richtige Diagnose. Das war eine sehr unempathische Ärztin, die das so nach Schema F gemacht hat. Die hat so ihr Programm abgespult. Und die ist überhaupt nicht auf mich, auf meine Wünsche eingegangen. Ich kenne aber auch viele andere Ärzte, die aber in dem Moment nicht die richtigen für mich waren, weil ich brauchte ja Onkologen, die sich nun mal mit dem Thema Krebs auskannten. Für mich war der Antrieb letztlich, dass ich wusste, okay, das ist ernst. Du wirst die nächsten Monate hier in Behandlung sein. Aber wenn du das alles machst, dann sollte es jemand sein, mit dem du dich gut verstehst. Das ist ja das Schlimmste, dass man dem erstbesten Arzt vertraut, sich in diese Hände begibt, aber jede Woche oder wie oft auch immer man da hin muss, eigentlich mit so einem unguten Gefühl in diese Arztpraxis geht. Das ist ja der Horror. Und ich habe dann wirklich einen ganz tollen Onkologen gefunden, auch einen ganz tollen Arzt in der Charité, der mich dann operiert hat, zu denen ich echt ein wahnsinniges Vertrauensverhältnis hatte. Und die ganzen Patienten, die eben auch dort saßen, alle haben geschwärmt. Meine Anja beispielsweise, mit der ich ja da immer in der Chemo saß. Also wir waren beide froh, dass wir so eine gute Adresse gefunden hatten. Und ich habe auch echt viel telefoniert. Und woher hatte ich die Energie? Ich wusste, letztlich zahlt das auf mein eigenes Konto ein. Und das war genau richtig. Da ist auch dieser eine Tipp, der geht in die ähnliche Richtung. Such dir gut aus, wo du deine Chemo bekommst. Ja, also ich hatte mir wirklich viele Praxen angeschaut und auch Krankenhäuser. Für mich war ja klar, ich möchte diese Kühlkappe versuchen. Ich möchte das ausprobieren. Weil mir war klar, es funktioniert nicht bei jeder Patientin. Aber es gibt leider ja nicht so viele Kühlkappenplätze. Aber die, die es gab, habe ich mir angeschaut hier in Berlin. Und da muss ich sagen, auch da liegen Welten dazwischen. Also ich habe wirklich einen Saal da betreten oder einen Raum, der war wirklich, das war der pure Horror für mich. Wo ich gedacht habe, in so einer Atmosphäre möchte ich nicht vier, fünf Stunden jede Woche sitzen. Denn so lange dauert das Prozedere. Also diese Kühlkappe, die muss vorkühlen. Dann bekommt man die Chemo, also über die Infusion. Und dann muss die Kühlkappe nochmal nachkühlen. Das heißt, man sitzt per se nochmal länger als jetzt nur für die Chemo sozusagen, für die Infusion. Und das muss man sich schon gut aussuchen, wo man da sitzt. Ich bin so froh, dass ich dein Buch gelesen habe, weil ich fühle mich dadurch so, ja, also jetzt gesund, richtig gut vorbereitet, falls mir mal sowas passieren würde. Also es ist ganz toll. Ja, doch. Ja, ich glaube, das freut mich total. Ich hoffe natürlich auch, dass du trotzdem zur Vorsorge gehst. Ja, natürlich. Auch wichtig. Ja, super wichtig. Aber das war mir auch wirklich ein persönliches Anliegen, dieses persönliche Mindset, was ich mir ja so aufgebaut habe durch die letzten Monate, dass ich das weitergeben kann und vermitteln kann. Und für mich ist das Silvia jetzt das schönste Kompliment, was du mir auch machen kannst, dass sich das so transportiert. Vielen Dank. Unbedingt. Es gibt ja bald auch eine Veranstaltung, die hat ja unglaublich viel Erfolg gehabt. Da willst du dabei sein? Genau. Showtime of my life, Stars gegen Krebs. Das ist eine Sendung bei VOX, die wird am 22.02. ausgestrahlt, um 20.15 Uhr. Und wir sind acht prominente Frauen, die ja auf das Thema Vorsorge aufmerksam machen. Und Guido Maria Kretschmer moderiert die Show. Und wir gehen in dieser Sendung über verschiedene Hürden. So will ich es jetzt mal sagen. Wir performen auch einen Tanz auf der Bühne, wo die Motsi Mabuse uns für trainiert hat. Oh, wie toll. Jaja. Das war eine sehr intensive Zeit. Also es waren viele, viele Drehtage und es sind ganz tolle Frauen dabei, von Susan Sideropoulos bis Lilly Becker und Sonja Kraus und Silla Shahin. Wir sind auch mittlerweile so eine eingeschworene Mädelstruppe geworden. Wir haben unsere eigene WhatsApp-Gruppe gegründet und supporten uns da gegenseitig, weil wir natürlich alle auch gemerkt haben, wie emotional dieses Thema Krebs und Krankheit ist. Aber das ist ja die gute Nachricht, man kann ja was dafür tun, damit es vielleicht auch gar nicht erst dazu kommt, nämlich regelmäßig zur Vorsorge gehen. Ich glaube es geht auch darum, wie man zum Beispiel, oder war das beim letzten Mal, dass man zum Beispiel auch, wie man seine Brust richtig abtastet. Also man bekommt auch ganz konkrete Tipps, was ja auch wichtig ist. Ja, genau. Auch das wissen nicht alle Frauen, wie, wann sollte ich mich abtasten, wie taste ich mich richtig ab. Weil ich habe meinen Knoten zum Beispiel auch selber ertastet und bin daraufhin zum Arzt. Du hast ja schon gesagt, das war ein sehr aggressiver Tumor, Triple-Negativ. Eine Hormontherapie hätte bei dieser Art von Krebs gar nicht geholfen. Warum eigentlich? Ja, es gibt Tumore, die auf eine Hormontherapie anstoßen sozusagen, also für die das gut ist. Und dann gibt es aber wiederum andere, die haben diese Rezeptoren nicht. Also quasi Rezeptoren sind die Tore, um etwas reinzulassen und da fehlt der Rezeptor. Dass die Hormone in dem Moment nicht andocken können, um dir zu helfen. Und insofern wäre das für mich gar nicht in Frage gekommen. Es gab nur Chemo für dich von Anfang an? Ja, ja. Also natürlich ist es die beste Therapie, weil Chemo ist natürlich hart, aber sie tötet leider auch die guten Zellen nicht, nur die schlechten Zellen im Körper ab. Das ist natürlich, deswegen geht es einem ja auch so schlecht, weil die ganzen Zellen in dem Körper einfach in Mitleidenschaft gezogen werden. Und wenn man einen hormonpositiven Tumor hat, dann reicht manchmal auch in Anführungsstrichen nur die Strahlentherapie, die ich auch gemacht habe, die aber natürlich nicht so krass ist. Es tut sich ja im Moment so viel. Es gab doch zum Beispiel auch eine Therapie, die zum Beispiel bei der Chemotherapie, die ganz gezielt nur den Tumor bekämpft und die anderen Zellen nicht in Mitleidenschaft zieht. Das wäre nicht möglich gewesen bei dir? Also ich habe darüber auch gelesen, habe ich auch recherchiert und ich habe tatsächlich eine Klinik in Süddeutschland gefunden, wo man genau das hätte machen können. Aber das hätte für mich dann bedeutet, dass ich dort die ganze Zeit verbringe und mehrere Wochen bis zu Monate sozusagen aus dem Verkehr gezogen wäre. Und das ist leider noch kein Verfahren, was in Deutschland weit verbreitet ist und was ich vermutlich auch erst durchsetzen muss. Ob das so immer funktioniert, kann ich natürlich aus der Ferne nicht sagen. Aber irgendwo denke ich mir, wird es vielleicht ja auch einen Grund haben, warum das nun nicht weit verbreitet ist. Ich weiß es aber auch nicht. Dazu kann ich jetzt nicht viel sagen. Ich habe das kurz mal überlegt und aufgrund meiner Situation, dass ich alleinerziehend mit zwei Kindern bin, habe ich gesagt, nein, ich gehe den klassischen Weg. Aber generell ist es natürlich, wenn man das so liest, eine super Methode, dass man sagt, okay, solange man keine Metastasen hat, also solange auch der Krebs nicht gestreut hat und nur in der Brust sitzt, dass man eben auch nur die Chemo mit der Brust macht. Das ist natürlich toll. Von der Grundidee großartig. Ich hatte mal eine Frau als Gast, die macht genau diese Therapie. Aber sie hat auch gesagt, das ist nicht für jeden möglich und die nehmen natürlich auch nicht jeden auf. Aber ich denke, wenn sowas wirklich wirkungsvoll ist und es ist ja weniger Nebenwirkung, dann wäre es schön, wenn sich diese Behandlung vergrößern würde und mehr Frauen die Möglichkeit hätten, das zu machen. Denn wie du ja gesagt hast, nicht jede Frau hat die Möglichkeit, einen Monat lang einfach in eine Klinik zu gehen. Das Leben geht ja weiter. Ja, genau. Und das wären ja mehrere Monate gewesen. Die erste Chemo hat drei Monate gedauert, die zweite nochmal. Dazwischen war bei mir nochmal die OP und alles. Aber sechs Monate hier aus dem Verkehr gezogen zu werden, das wäre schwierig gewesen. Aber jetzt so mit BioNTech, ich habe das ja im Vorfeld immer so verfolgt, weil die haben ja eigentlich an einem Krebsmedikament oder an der Impfung sogar gearbeitet. Es gibt Ärzte, die sagen, wir sind nah dran. Das wäre für uns alle, für die ganze Menschheit natürlich ein Riesenschritt. Also ein absolut Riesenschritt. Ja, absolut. Da gebe ich dir recht. Ja, aber jetzt müssen auch Taten folgen, weil das wird seit Jahren ja immer mal wieder versprochen, ob es jetzt irgendwie CRISPR ist, so eine andere Möglichkeit mit der DNA da was zu machen und so weiter und so fort. Also immer wieder wird über mögliche Zukunftskrebsbekämpfungen gesprochen und geschrieben, aber wirklich auf dem Markt ist da noch nichts. Deswegen denke ich, BioNTech verdient ja jetzt sehr gut. Wenn sie da einen Teil dieses Geldes noch mehr in die Forschung stecken und das vorantreiben können und schneller pushen können, dann wäre das wirklich toll. Man hat es ja bei Covid gesehen, wie schnell da zum Glück für uns alle ein Impfstoff da war. Und ich denke mir auch, wenn sich alle weltweit so um Krebs kümmern würden, dann wäre vielleicht auch mehr drin, als wir im Moment haben. Ich hoffe, dass das ganz viele hier hören, auch aus der Pharma-Branche. Weil letztendlich liegt es daran, dass das geforscht wird. Aber das ist ja toll, dass ihr da auch die Sendung macht, weil im Grunde ist es eine Form, auch aufmerksam zu machen und das ist ja wichtig. Ja, absolut. Also es gibt auch noch eine Männersendung, die kommt schon am 15.02. mit acht prominenten Männern von Micky Krause bis Jan Sosniok und wir sind eben die Frauen. Generell ist es eine ganz tolle Sendung, die hat ja letztes Jahr sogar den deutschen Fernsehpreis gewonnen und hatte ja eine Wahnsinnsquote. Und das zeigt, es ist möglich, auch im deutschen Fernsehen so ein ernstes Thema wie Vorsorge, Gesundheit mit einem, ich sag jetzt mal, anspruchsvollen Inhalt zu füllen, ohne dass es langweilig wird. Also dass es eben auch unterhaltsam ist. Ja, ich denke auch das Gespräch mit dir, das ist ja jetzt weder zieht es einen runter, im Gegenteil, es ist ja hochinteressant, weil es uns ja auch alle als Menschen treffen kann, getroffen hat oder wir kennen Menschen. Also Krebs ist wirklich mittlerweile ja, jeder hat jemanden in der Familie. Ich hab mal irgendwo eine Zahl gelesen, dass jeder zweite Mensch in seinem Leben mit dem Thema Krebs im eigenen Umfeld in Berührung kommt und im eigenen Umfeld meine ich das engste Umfeld. Manchmal ist es auch eine kleine Züste, wo erst gesagt wird, könnte Krebs sein, dann stellt sie es als gutartig raus, ist ja auch in Ordnung. Aber jeder zweite Mensch kommt also mit diesem Thema Krebs in seinem Leben in Berührung und das finde ich ist eine sehr beeindruckende Zahl und deswegen muss da einfach auch mehr passieren. Unglaubliche Zahl, hab ich noch gar nicht so mir bewusst gemacht. Jeder zweite. Was ich auch mal interessant fand, weil ich hab ja jetzt auch bei dir gelesen, man fragt ja immer, was hab, also ich will nicht sagen, was hab ich falsch gemacht, aber das wird sich bestimmt auch der eine oder andere fragen, liegt es vielleicht irgendwie in meiner Lebensführung und du hast ja ähnliche Gedanken gehabt und ich hab mal, da war Lauterbach noch gar nicht bekannt so sehr, wie er jetzt bekannt ist, aber der hat ja sich auch sehr intensiv mit Krebs beschäftigt und was ich damals auch beeindruckend fand, manchmal ist es auch leider nur Zufall. Ja, manchmal ist es tatsächlich nur Zufall, also das gibt's ja immer wieder, dass wir jemanden kennen, der zu einer, keine Ahnung, Darmspiegelung geht und plötzlich wird am Magen irgendwas entdeckt, ja, nur mal so profan gesagt, oder ich hab ja auch meine Zyste, ich dachte es ist eine Zyste, war dann der Tumor, hab ich beim Duschen entdeckt und auch das gibt es immer wieder, aber das zeigt auch, man sollte ganz bewusst mit seinem Körper umgehen und auch auf die Signale des Körpers hören. Mich hat natürlich beschäftigt, was war für mich denn eigentlich die Ursache, was hat das irgendwie möglich gemacht, dass mein Körper diese vielen schlechten Zellen produziert hat, ja, weil eigentlich ging es mir ja gut, aber sowas liegt eben auch oft Jahre zurück und ich hab tatsächlich mit einem Verfahren, das nennt sich Organetic, das ist so ein Bioresonanzsystem, hab ich unter anderem für mich Antworten darauf bekommen, warum und wann konnte sich der Krebs in meinem Körper möglicherweise ausbreiten und mit diesem Wissen kann ich natürlich jetzt mich genau um dieses Problem kümmern und sagen, pass auf Tanja, dass das nicht nochmal passiert und dass du schlimme Krankheiten nicht nochmal bekommst, das ist ganz wichtig, dass ich diesen Grund jetzt weiß und dass ich genau daran arbeite. Ja, ja. Das kann jeder für sich selber rausfinden. Aber für dich, so wie ich auch das Buch gelesen habe und wie ich dich jetzt kennengelernt habe, für dich Tanja, ist das genau der richtige Weg. Genau. Ich liste auch Sachen auf, die ich teilweise nicht aus Zeitgründen oder warum auch immer nicht ausprobieren konnte, von denen ich aber weiß, dass rechts und links die Patienten um mich herum oder Freunde das mal ausprobiert haben, ob man zu den Tibetern geht, ob man Akupunktur macht oder sonstige Geschichten, das liste ich alles auf und so hat jeder die Möglichkeit, das für sich rauszupicken, was für ihn oder für sie das Beste ist, um zu sagen, hey, ich kümmere mich um meine Gesundheit und zwar genau damit. Was ich noch zum Abschluss unseres Gesprächs unbedingt sagen will, du hast ja so zwei tolle Kinder, Nikolas und Mina, die haben dich wirklich immer unterstützt und es ist ja für Kinder ganz, ganz schwierig, wenn die Mama, wenn da irgendwas passiert und ihr habt das als Familie ganz toll hingekriegt. Ja, wir haben das, glaube ich, im Nachhinein wirklich gut hingekriegt und für mich ist auch der Tipp nach draußen, dass man es nicht vor den Kindern verheimlichen sollte. Also ich habe beide von Anfang an, nachdem ich es natürlich erstmal ein bisschen verdaut hatte, mit ins Boot geholt und Mina zum Beispiel, die war sieben, als die Krankheit ausbrach, sie ist jetzt gerade neun geworden, die habe ich so als meine kleine Krankenschwester immer daran teilhaben lassen. Sie durfte zum Beispiel jede Woche das Pflaster wechseln, was ich hatte dann, was nach der Infusion draufgeklebt wurde. Das hat sie alles sehr ernst genommen und hatte auch für sich so eine kleine Aufgabe. Das war ganz gut und auch mein Sohn, der ist zwölf, damals jetzt 14, der hat hier im Haushalt wirklich so seine Aufgaben bekommen, die er dann super erledigt hat und auch er hatte immer das Gefühl, er trägt was dazu bei. Und in den Momenten, wo es mir aber wieder gut ging, habe ich natürlich auch versucht, wirklich diese Nähe und alles zuzulassen, weil das ist für Kinder natürlich wahnsinnig schwierig, dass es Momente gibt, wo es mir nicht gut ging und wo ich einfach mich um mich kümmern konnte, nur um mich kümmern konnte und um nichts anderes. Und trotz allem, obwohl ihr auch vorher eine gute, innige Beziehung hattet, hast du dir Hilfe geholt. Das fand ich auch interessant. Da ist ja auch eine Adresse im Buch. Du hast einfach mal, nicht einfach mal, du hast eine Kinderpsychologin um Rat gefragt. Was ja nur gut sein kann, weil die kennt sich ja mit der Psyche von Kindern so allgemein gut aus und dann kommt noch das individuelle Wissen, was wir als Eltern ja über unsere Kinder haben dazu. Genau. Ja, also ich fand das halt wichtig für Beispiel, wie sage ich es meinen Kindern? Also ich meine, wie sage ich meinen Kindern, die mich so sehr lieben und die ich so sehr liebe? Ich habe Krebs. Ich habe das tatsächlich in diesem Erstgespräch gar nicht in den Mund genommen, dieses schlimme Wort, aber so, dass ich es ein bisschen kindgerecht sozusagen den beiden erzählt habe. Und auch da gab es gute Tipps, dass man das möglichst draußen in der Natur macht, weil man da sowieso schon geerdet ist und weil man sich da sicher fühlt in einem Wald mit großen, starken Bäumen, dass man auf jeden Fall jemanden mitnehmen sollte, der den Kindern auch sagt, pass auf, Mama ist vielleicht in den nächsten Wochen und Monaten nicht so sehr präsent, dafür bin ich aber für euch da. Ob das jetzt der Vater der Kinder ist, die Großeltern, die Patentante, das ist bei jedem individuell, aber das waren wirklich total hilfreiche Tipps, die ich dann auch umgesetzt habe. Und ich finde, man muss sich generell, wenn man so eine schlimme Krankheit hat, Tipps von außen holen und auch möglichst viel über diese Krankheit bei den Menschen, die darüber Bescheid wissen, sich aneignen an Wissen, weil nur dann kann man auch mehr verstehen. Also ich habe mich immer sicherer gefühlt, wenn ich solche Tipps bekommen habe oder etwas gelesen habe oder erklärt bekommen habe zum Tumor, zu meiner Krankheit, wo bei mir dann so ein Aha-Moment aufpoppte und ich sagte, aha, okay, also die Chemo macht genau das und das und die OP kann ich vorziehen, weil das schon so passiert ist. Also ein Wissen ist Macht, hat schon Goethe gesagt und das ist in diesem Fall wirklich der Fall. Tolle Kinder und wirklich wunderbar, dass es dir gut geht. Ach nochmal, bevor ich es vergesse, Tina Ruhland ist ja eine Freundin von dir, ist ja jetzt im Dschungelcamp. Guckst du manchmal, was deine Freundin macht? Oder hast du die vielleicht sogar, nee, die dürfen ja nicht keine Nachrichten versenden. Nee, also ich gucke generell den Dschungel, weil ich die Sendung einfach cool finde. Ich mag diese Form von Trash-TV, mag ich sehr gerne und ich finde, das ist großartige Unterhaltung zum Entspannen, gucke ich abends gerne mal den Dschungel. Dann sag mir aber auch jetzt, wer dein Liebling ist. Ach, das ist sehr schwer, weil ich da natürlich sehr persönlich geprägt bin. Also ich drücke natürlich Tina alle Daumen, das ist natürlich klar. Harald macht natürlich wirklich da eine großartige Performance, das muss ich echt mal sagen. Also ich finde, das ist so ein bisschen die Überraschung in dieser Staffel. Hätte nicht gedacht, dass er so persönlich, so authentisch und nahbar ist, das finde ich super. Und ja, also ich bin gespannt. Ich glaube, da ist noch ganz viel Musik drin. Da ist ja sowieso schon jeden Tag passiert, da ja Dramen. Ja, also ich bin schon gespannt, was ich heute wieder zu sehen bekomme. Alles, alles klar. Alles, alles Gute für dich. Bleib gesund. Ich glaube, dieser Satz, den man manchmal so leichtfertig dahin sagt, der hat ganz, ganz viel Bedeutung. Absolut, ja. Den fasse ich jetzt auch ganz anders auf, als noch vor anderthalb Jahren, Silvia. Insofern wünsche ich dir und allen Hörern natürlich auch, bleib gesund. Danke dir und alles, alles Liebe. Jo, tschüss.