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Hannes Jenecke verliebt sich immer wieder aufs Neue beim Drehen. Nicht in seine Partnerin beim Filmen, sondern in Elefanten, Gorillas, Meeresschildkröten, Wölfe oder Schweine. Im Einsatz für Tiere und Umwelt ist er für das ZDF in der ganzen Welt unterwegs. Zusammen mit seiner Arbeit als Schauspieler blieb dabei bisher wenig Zeit für Freizeit. Ich war tatsächlich, glaube ich, 30, 35 Jahre lang absolut pathologischer Workaholic und habe eigentlich nur gearbeitet. Und irgendwann habe ich Gott sei Dank mal meinen Segelschein gemacht und habe dann Kitesurfen entdeckt. Also mittlerweile lasse ich mich nach wie vor von der Arbeit relativ heftig vor mir hertreiben. Aber ich mache jetzt mittlerweile regelmäßig Pausen und gehe dann mit Freunden segeln und bin auch mittlerweile wahnsinnig spießend im Segelclub und gehe regelmäßig kiten mit meinem besten Kumpel Daniel Rösner. Und ich mache jetzt mal regelmäßig Auszeiten, aber das ist relativ neu. Eigentlich habe ich durch Corona erst entdeckt, wie schön Freizeit sein kann. Warum es ein Geschenk ist, diese Filme drehen zu dürfen, er auf die junge Generation setzt und warum er keine Heute-Show im ZDF verpasst, darüber reden wir in diesem Podcast. Herzlich willkommen, Hannes Jennike. Hier ist der Hannes. Hi Silvia. Hi Hannes, grüß dich. Wir bleiben beim Du, wenn es für dich okay ist, oder? Für mich sehr okay. Wenn es für dich okay ist, sehr gut. Von dir gibt es ja ganz beeindruckende Tierdokus, ob du im Einsatz für Elefanten, Gorillas, Haie, Wölfe, Lachse fürs ZDF bist. Und ich muss sagen, die Sendung, die mich wirklich sehr beeindruckt hat, war die über Schweine. Danke. Ja, weil, obwohl man es vielleicht gar nicht so denken würde, weil wir alle glauben ja, das Schwein zu kennen, aber nee, wir kennen es nicht. Also ich habe da viel gelernt. Nein, wir haben echt auch absichtlich versucht, den Film ohne Schockbilder zu machen. Und das kam bei der Bauernlobby noch schlechter an, als hätten wir Schockbilder gedreht. Das war ganz interessant, dass die sind trotzdem Alarm gelaufen und Sturm gelaufen gegen diesen Film, weil sie halt behaupten, wir würden das Tier vermenschlichen. Aber wir haben halt das Tier einfach mal gezeigt, wie es ist und wie es tatsächlich leben sollte und könnte, wenn es durfte, wie es wollte. Also insofern höre ich das sehr gerne, dass du den Film mochtest. Und es ist auch immer, ich meine, du hast nicht immer Hoffnung. Ich meine, du kämpfst seit Jahren für Tierschutz und Umweltschutz. Aber was doch dir auch Hoffnung machen müsste, sind diese Menschen, denen du alle begegnest. Also gerade jetzt beim Schwein, ja, da diese, ich habe nur den Mann jetzt in Erinnerung, der da diese, den Schweinen aus Fabriken, aus Schlachthöfen nach Heimat gibt. Land der Tiere. Land der Tiere, ganz genau. Genau, Mecklenburg-Vorpommern. Es gibt so viele Menschen, die, so tolle Menschen, die sich für Tiere einsetzen. Das ist einfach großartig. Also ganz ehrlich, ohne die, glaube ich, hätte ich das längst aufgegeben, weil die Zahlen sprechen ja komplett gegen uns. Das Artensterben beschleunigt sich, das CO2, der CO2-Ausstoß steigt. Es geht ja eigentlich alles im Bach runter, aber es gibt so unfassbar tolle Menschen, die so kämpfen, dass ich immer das ermuntert, mich dann immer weiterzumachen. Also ohne die wär's, hättest auch du als alter Kämpfer aufgegeben? Ja, definitiv, ja. Es ist ja so, auch ein Privileg, die Tiere so kennenzulernen. Gibt's Tiere, die dich besonders berühren? Also ich sage immer, mein jeweiliges Lieblingstier ist das Tier, was ich gerade drehe. Ich wusste vorher herzlich wenig über mehrere Schildkröten. Ich fand die toll und graziös, wenn sie durchs Wasser gleiten. Aber was das für faszinierende Tiere sind, das lerne ich natürlich auch erst kennen, wenn ich diese Filme mache. Ich wusste herzlich wenig über den Lachs. Das war halt immer so ein rosa Stück Fleisch auf einem Teller, bis man feststellt, wie die ihr Leben verbringen und wie die kämpfen, um ihren Nachwuchs zu produzieren. Also bei mir ist es eigentlich, bei jedem Film verliebe ich mich in diese Tierart. Und wir haben gerade eine wilde Diskussion, was wir als nächstes drehen sollten. Insofern freue ich mich auf das nächste Thema. Das diskutieren wir dann auch in den nächsten Wochen mit dem ZDF. Aber es waren auch Berggorillas, war toll. Nashörner waren toll, Elefanten waren toll. Orang-Utans, auch Haie, was für faszinierende Tiere. Wir wissen nichts über diese Tiere und rotten sie aber erst mal aus. Das ist so ein bisschen auch das, was mich so umtreibt. Und bei den Meeresschildkröten, was mich schon auch vor deinem Film immer fasziniert hat, und das sagt ja auch die eine Expertin, dass eine kleine Baby-Schildkröte schafft es, überhaupt groß zu werden. Und ich meine, das gab es ja auch schon, diese Bilder, wenn die ihre, also die haben es ja so schon schwer. Also wenn die da, da grabbeln zum Meer, diese kleinen Babys. Und das fand ich schon immer so faszinierend, was ein Lebenswillen in diesen kleinen Tieren stecken und wie wenige es schaffen. Du meinst wahrscheinlich diese Statistik, dass nur eins von tausend Eiern überlebt. Ganz genau. Jedes Weibchen legt etwa 100 bis 110 Eier. Die schlüpfen nach etwa 45 Tagen. Und man kann also ausrechnen, wenn es nur eins von tausend Eiern schafft, müssen halt schon mal ganz schnell 10 bis 15 Weibchen Nester machen und Nester legen und Eier rausdrücken, damit eine Schildkröte überlebt. Und das hat die natürlich so ausgedacht. Die sind schon auf dem Weg vom Ei. Da gibt es ja keine Brutpflege im Gegensatz zu Krokodilen. Die kämpfen sich ja ganz allein aus dem Ei, durch den Sand, durch etwa 40, 50, 60 Zentimeter an die Oberfläche, laufen dann mit einem unglaublichen Instinkt schnurstracks zum Wasser, versuchen dann die Bratung zu bekommen. Schon auf diesem Weg lauern streunende Hunde, Vögel, Krebse, also jede Menge Feinde. Kaum sind sie im Wasser, lauern die ersten kleinen Haie, Raubfische. Also was die durchmachen, um dann irgendwann ins Erwachsenenalter zu gelangen, ist absolut unfassbar. Und dann eben kommt dann noch der Mensch. Also dann haben sie es endlich geschafft und dann kommt Plastikmüll. Also was sind alles diese Gefahren? Die hast du ja jetzt auch in der Sendung kennengelernt und besprochen für die mehrere Schildkröte. Es sind drei Faktoren. Zuallererst ist es die Fischerei-Industrie. Schildkröten müssen bekanntlich atmen, verfangen sich sehr gern und sehr oft in jeder Form von Fischnetz, ob jetzt Stellnetz, Treibnetz, Grundnetz. Die ersticken ganz oft in Fischereiequipment. Das zweite ist, dass sie Plastiktüten mit Quallen verwechseln. Es gibt sieben Schildkrötenarten, also mehrere Schildkrötenarten. Davon ernähren sich einige fast ausschließlich von Quallen. Sie verwechseln dann gerne Plastiktüten, die durchs Meer schwimmen und ersticken an diesen Plastiktüten. Das dritte ist der Klimawandel. Dadurch, durch die steigenden Meeresspiegel, werden immer mehr Nester leer gespült, lange bevor die Jungen überhaupt schlüpfen können. Weiters ist natürlich Wassersport ein großes Problem. Also überall, wo sehr viel Wasserski-Wakeboard gefahren wird, werden regelmäßig Schildkröten überfahren. Das überleben sie in seltenen Fällen. Also die gibt es seit über 120 Millionen Jahren. Das heißt doppelt so lange wie Dinosaurier. Und trotzdem schaffen wir es jetzt als Homo sapiens, diese Arten, alle sieben auszurotten. Und da wundere ich mich dann doch ein bisschen. Das ist dann halt, wenn man sich so damit beschäftigt wie du, trotz dieser tollen Beispiele von Menschen. Also wir verdrängen das ja gerne mal. Also was macht das mit dir? Das verändert zunächst mal mein Konsumverhalten. Bekanntlich sind die drei größten Plastikfirmen der Welt Platz 1 Coca-Cola, schon seit Jahren. Platz 2 Pepsi. Platz 3 Nestlé. Wenn man irgendwo in Asien, in Afrika ins Meer guckt und in herumschwemmenden Plastikmüll studiert, sind das fast alles Produkte von den großen Konsumgüterkonzernen. Wenn wir die mal sabotieren würden mit ihrem Einweg Plastik, würden die sehr schnell ihre Verpackungspolitik ändern. Würden wir unseren Fischerei-Konsum, unseren Fischkonsum verändern, dann würden sehr viel weniger Fische zur See fahren und Delfine, Meereschildkröten, Seelöwen, Seerunde in ihren Netzen ersticken lassen oder als Beifang umbringen. Also das hat immer direkt mit unserem Konsumverhalten zu tun. Das Einzige, was ich tun kann, ist, dieses Verhalten zu verändern. Und das mache ich jetzt, seit ich denken kann. Es ist immer wieder, wenn ich mich mit solchen Themen beschäftige, es ist einfach so schlimm, weil, weißt du, mit Plastik, wie lange beschäftigt uns dieses Thema? Und wenn du mir jetzt erzählst, und ich sehe es ja selber mit Bildern, wenn ich vor Ort bin, dass das immer noch so ein Riesenproblem ist. Das kann einen ja verrückt machen. Ja, das Problem wird ja immer schlimmer. Also der Verpackungsmüll steigt ja von Jahr zu Jahr. Also Deutschland ist mittlerweile Europameister. Aber das ist natürlich, da hast du völlig recht, auch ein totales Versagen der Politik. Wir bräuchten ja nichts weiter als eine sehr hohe Besteuerung von Einwegplastik oder gar ein Verbot von Einwegplastik und einen Zwang oder eine Steuererleichterung für Mehrwegplastik. Also würden wir Plastik so machen, wie wir das bei Papier, Plastik und, Quatsch, Quatsch, bei Glas, Stahl und Papier schon machen, nämlich im Kreislauf wirtschaften, wäre das Plastikproblem ja behoben. Und im Gegensatz zur Klimakrise und zum Artensterben wäre das Plastikproblem eigentlich unglaublich leicht zu lösen. Durch ein richtig intelligentes Pfandsystem, durch ein Verbot von Einwegplastik und einer zirkularen Wirtschaft. Aber da ist die Politik nicht gewillt. Die Verpackungslobby ist natürlich völlig gesteuert von der Öllobby. Die Öllobby weiß genau, es kommen jetzt immer mehr E-Autos. Der Verbrennermotor stirbt langsam aus. Also brauchen sie ein neues Geschäftsfeld. Das neue Geschäftsfeld heißt Verpackungsindustrie und so weiter. Und das ist immer der gleiche Lobbyismus, der letztendlich unsere Ressourcen plündert und unsere Umwelt zerstört. Also wir wissen ja viele Dinge, genau wie im Klimawandel. Wir wissen, dass dieses Artensterben so ein Riesenproblem ist. Also ich hatte mal einen Gast und das fand ich dann so, wir sind ja auch, die Natur wird irgendwie überleben, aber wir sind ja auch eine Art. Also dass wir nicht verstehen, dass es letztendlich auch um uns geht. Also wir werden das auch nicht überleben. Ich glaube, wir verstehen das schon. Es gibt ja kein Wissensdefizit. Also wir wissen eigentlich seit 50 Jahren ziemlich genau, was passieren müsste. Mehr Naturschutz, mehr Tierschutz, Ausstieg aus der fossilen Energieträger und so weiter und so fort. Es besteht einfach ein gigantisches Handlungsdefizit. Wir wissen alles und tun nichts. Und das ist das, was mich so wundert, dass wir eigentlich eine tatsächlich intelligente Spezies sind. Und obwohl wir wissen, dass wir uns eigentlich selber das einzige Nest restlos zerstören, immer noch nichts unternehmen. Wir haben noch nicht mal ein Tempolimit. Wir haben kein Verbot von Plastiktüten. Wir haben 320.000 To-go-Becher in Deutschland pro Stunde. Wir haben 17 Milliarden PET-Flaschen pro Jahr. Warum? Wir wissen doch, dass das eine Pest ist und es passiert nichts. Und das hat natürlich auch, hast du ja schon gesagt, natürlich mit Politik und Industrielobbyismus zu tun. Du zum Beispiel gehst, habe ich gelesen, zum Beispiel nimmst du deine Tasse mit zum Filmdreh. Also das ist ja eine ganz einfache Dinge, einfache Art und Weise, etwas zu tun. Und es ist sogar noch schöner, als aus dem Plastikbecher zu trinken aus der eigenen Tasse. Also ich habe immer einen im Rucksack, ich habe einen im Auto. Ich habe immer so meine eigene Tasse dabei. Ich habe immer eine Trinkflasche dabei. Das liegt aber daran, dass die Politik halt nichts tut. Also wenn die Politik nichts tut, dann müssen wir halt ran. Und das macht mir ehrlich gesagt auch Spaß, da so einen kleinen Beitrag zu leisten. Gerade weil die Politik so unfassbar dämlich ist und so inaktiv ist. Aber hast du nicht das Gefühl, also ich habe zwei Töchter und die und ihre Freunde. Also da habe ich das Gefühl, die junge Generation ist schon ein bisschen anders. Gebe ich dir absolut recht. Also das macht einem auch wieder Hoffnung, oder? Also ich bin ja nur die Generation, die wirklich in Sausen rausgelebt hat und wirklich alles versaut hat, was man versauen kann. Und ich glaube, da wächst jetzt wirklich endlich eine Generation an, die es langsam kapieren, dass man mit einer eigenen Trinkflasche durch die Gegend geht. Dass nicht jeder von uns ein eigenes Auto haben muss. Dass man nicht 500 Meter mit dem Auto fährt, um sich, ich weiß nicht was, eine Schachtel Zigaretten zu holen oder was auch immer. Also da glaube ich, da wächst Gott sei Dank auch dank eines doch relativ intakten Schulsystems eine Generation heran, die glaube ich weitestgehend anders tickt, als wir das noch getan haben. Ja, aber das lässt sich, du merkst ja auch schon von der Industrie und von Werbung. Die sind ja gar nicht so zufrieden damit, weil eine Werbeindustrie oder eine Autoindustrie will ja, dass alle jungen Leute ein Auto wollen. Und ich glaube, eigentlich hat das so viele Möglichkeiten, die wir hätten. Es ist eigentlich relativ einfach. Ich glaube, die mächtigste Waffe, die wir besitzen, ist unser Geldbeutel. Unsere EC-Card, unsere Kreditcard, unser Geld. Wenn wir aufhören würden, SUVs zu kaufen, würde die Autoindustrie sofort aufhören, die zu bauen. Würden wir aufhören, gewisse Produkte zu kaufen, ich sag mal Hausnummer, gewisse giftige Spül-Putzmittel von Procter & Gamble, Henkel. Die Leute würden sofort anders produzieren. Würden wir gewisse Verpackungsmaterialien einfach sabotieren, würde die Industrie völlig anders verpacken. Und so weiter. Wir haben eigentlich, ich denke immer, der Geldbeutel ist die schärfste Waffe, die wir besitzen. Wir müssen sie halt nur richtig einsetzen. Jetzt hast du, du hast alles versucht. Du hast, du versuchst zu provozieren. Du versuchst ohne Schockbilder, wie jetzt zum Beispiel bei den Schweinen, im Einsatz für Schweine. Was ist denn deine, was glaubst du oder wo hast du am meisten Wirkung? Mit Aufklärung. Also wo ist da der Weg, wo du meinst, da erreichst du die Menschen am allermeisten? Also ich glaube, es geht über eine Kombination aus Emotionen. Tiere lösen immer Emotionen aus, Aufklärung und Information. Ich glaube, der Lachsfilm ist deswegen so eingeschlagen. Das ist, glaube ich, der erfolgreichste Film, den wir bisher gedreht haben, weil Leute keine Ahnung hatten, was sie da essen. Und das haben sie zum ersten Mal gesehen. Wie werden Lachse produziert? Was macht das mit der Umwelt? Was ist in diesem Fleisch der Tiere enthalten? Was ist da an Giftstoffen drin? Was ist da an Medikamenten, Desinfektionsmitteln und so weiter und so fort? Und der Lachs wird ja immer promotet als so super gesundes Omega-3 reiches Superfood. Und da haben Leute zum ersten Mal kapiert, dass das halt leider ein echt giftiges Lebensmittel ist. Und ich sehe das nur in meinem kleinen Bioladen hier im Dorf, wo ich lebe. Wir hatten früher vier Sorten Biolachs in diesem Laden. Jetzt gibt es noch zwei. Und dann habe ich irgendwann die Besitzerin oder Betreiberin gefragt, gibt es wirklich weniger Nachfrage? Und die haben gesagt, seit ihrem Film her, Jenecke, gibt es kaum mehr Leute Lachs. Also da habe ich gedacht, wow, das ist bestimmt auch schon wieder zwei Jahre her. Aber wir wussten es auch deswegen, weil am Tag nach der Ausstrahlung, ich meine, wir sind ein kleines Land mit einem kleinen Filmchen, das nachts im ZDF läuft, ist der Aktienkurs der vier größten norwegischen Lachsanbieter um elf einhalb Prozent eingestürzt. Und das war für uns natürlich, da dachten wir, wow, da hat man als Filmemacher dann eine erstaunliche Macht. Das macht einem dann auch wieder Hoffnung und gute Laune, oder? Ab und zu ja. Gute Laune lasse ich mir nicht nehmen. Das ist schwer, Filme machen. Es gibt natürlich auch seitens der Sender immer doch einen gewissen Widerstand, Filme zu machen, die halt industriekritisch sind, weil schließlich leben ja fast alle Sender von Werbeverkauf. Also ohne Werbung gibt es auch kein Fernsehen, kein Radio. Das wisst ihr besser als ich. Insofern ist es natürlich schwer, jetzt mal Konzerne wie Coca-Cola, wie Nestle, wie Port & Gamble, wie Henkel, wie Pepsi zu kritisieren. Das ist immer ein bisschen ein Kampf, aber man muss halt Ausdauer haben und resilient sein. Ja, und das Gute bei dir, du nimmst da auch keine Rücksicht drauf. Also bei dir weiß ich zumindest immer, du redest Klartext. Ich versuche es zumindest. Es wird genug gelabert, finde ich. War das nicht auch mal nach einem Auftritt in der Talkshow, wurde dir ein Werbeauftrag gekündigt? Es hat auch Konsequenzen für dich selbst. Das war kein Werbeauftrag, das war eine Kooperation mit einer Bank oder einer Bankengruppe. Ich habe die Bauernlobby mal relativ scharf kritisiert, weil ich glaube, dass die Agrarwende absolut überfällig ist. Das hören die natürlich nicht gerne. Die wollen ihr Geschäftsmodell natürlich weiterfahren, wie sie das bisher haben. Und dann haben die so lange agitiert und Shitstorms abgefeiert, bis sich halt diese Kooperation mit der Bank, die natürlich meine Stiftung, und das geht ja nicht in meine privaten Taschen, sondern wenn ich solche Deals mache, geht das in meine, ich habe eine eigene Umweltstiftung mit dem Namen Pillow Rice Jack Foundation. Das ist ja dann Geld, was der Stiftung flöten geht. Insofern ist es ziemlich dumm, mich da so zu sabotieren. Aber hey, damit muss ich leben. Ich habe mich an Shitstorms gewöhnt. Ich habe ein dickes Fell und werde mich da wohl nicht irritieren lassen. Ist das schon immer so bei dir gewesen, dass du so ein dickes Fell hast? Oder hast du dir das anwachsen lassen im Laufe der Zeit? Nein, definitiv nicht. Also das habe ich mir echt mühsam zugelegt, weil am Anfang, als ich mit den Dokus angefangen habe, hat vor allem die konservative Presse mich mit einer doch erstaunlichen Brutalität geschlachtet. Also da war ich nur noch der Affenversteher, der Vielflügiger. Also da wurde ich nur durch den Dreck gezogen. Mittlerweile sind selbst die konservativsten Zeitungen ja auf dem grünen Trip und behandeln das Klimathema und das Artensterbenthema doch relativ ernsthaft. Das hat sich sehr verändert, aber ich muss mir dieses Fell wirklich zulegen, weil das haben mich wirklich alle eigentlich, haben sie entweder lustig gemacht über mich und meine Aktivität und meine Filme oder sie haben sie halt durch den Kakao gezogen. Aber du, wie gesagt, ich bin jetzt über 60, ich bin ein alter weißer Mann und relativ hart gesotten und ich lasse mich von irgendwelchen kleinen Schreiberlingen jetzt nicht mehr aus der Ruhe bringen. Und manchmal ist ja auch wirklich, wenn man so, das ist das Gute, oder? Am Alter, dass man, also finde ich zumindest, dass man nicht mehr so, dass es einem nicht mehr so wichtig ist, was andere über einen denken. Zumindest wird die Liste der Leute, die an dem Buckel runterrutschen können, immer länger. Und das ist relativ angenehm. Genau so könnte man es sagen. Das ist sehr angenehm. Ja, aber ich meine, das hast du ja selber. Und gerade als Schauspieler bist du doch total abhängig von der Meinung anderer. Also das ist ja nicht einfach. Das muss man erst mal lernen, gerade als Schauspieler. Also da habe ich das Glück, ich habe am Theater angefangen. Also ich bin erst ganz brav in ein Stadt- und Staatstheater gegangen und war faktisch städtlicher Angestellter. Und da ist man natürlich den Medien nicht so ausgesetzt, wie wenn du jetzt irgendwann ins Fernsehen gehst und in die Presse und so. Also insofern, ich habe den Beruf noch wahnsinnig altmodisch, wirklich als Handwerk gelernt und ihn auch immer so betrieben. Und das hat sich in meinem Fall ausgezahlt. Ja, du hast auch, du hast in Wien studiert, am Max-Reinhard-Seminar. Also du bist so, ja, das ist, wenn man überlegt, heute, du hast ja viele junge Kolleginnen und Kollegen. Also das ist nicht so einfach, wenn du so, wenn du so ganz schnell, ganz schnell nach oben gespült wirst. Das kann auch, ja, damit musst du erst mal umgehen können als Mensch. Also da kann ich nicht mitreden, weil bei mir hat es echt lange gedauert. Ich habe mich von einem, so von den klassischen Provinztheatern langsam in die größeren Theater hochgespielt und dann halt sporadisch Film gedreht. Also bei mir ist es Gott sei Dank nie passiert, so ein Shootingstar zu sein. Insofern kann ich da nicht mitreden. Das ist bestimmt nicht einfach. Also wenn man deine Liste anschaut, was du gemacht hast, das ist ja also wirklich große Hochachtung. Also du hast ja wirklich so tolle, beeindruckende Filme schon gemacht. Also das ist, und dann noch diese Dokus und dann noch die Bücher. Kannst du denn auch so einfach mal laissez-faire? Also hast du auch mal die Möglichkeit, einfach mal nichts zu tun? Oder bist du so ein Getriebener, der immer was machen muss? Also was Handfestes? Gute Frage. Ich habe, meine Mutter hat sich immer darüber lustig gemacht. Ich war tatsächlich, glaube ich, 30, 35 Jahre lang absolut pathologischer Workaholic und habe eigentlich nur gearbeitet. Und habe dann irgendwann, habe ich Gott sei Dank mal meinen Segelschein gemacht und habe dann Kitesurfen entdeckt. Also mittlerweile bin ich, ich lasse mich nach wie vor von der Arbeit relativ heftig vor mir hertreiben. Aber ich mache jetzt mittlerweile regelmäßig Pausen und gehe dann mit Freunden segeln und bin auch mittlerweile wahnsinnig spießend im Segelclub und gehe regelmäßig kiten mit meinem besten Kumpel Daniel Rösner. Und ich mache jetzt mal regelmäßig Auszeiten. Aber das ist relativ neu. Eigentlich habe ich durch Corona erst entdeckt, wie schön Freizeit sein kann. Also für mich war diese gruselige Krankheit und Krise extrem gut. Sonst würde ich wahrscheinlich immer noch so umrödeln. Ja, und das geht auf Dauer ja auch nicht. Weißt du, also das tut ja dann, also wenn du dann irgendwie an einen Punkt kommst, wo es nicht mehr geht, dann ist es ja auch nicht gut für die, für die ganzen Dinge, die du tust, für Klima und für Tiere. Deshalb ist manchmal so ein gewisser Ruhepunkt ja auch für dich wichtig als Mensch. Ja, das Schlimme ist mir, dass natürlich alles gigantischen Spaß gemacht. Ich habe nie was gemacht, was ich nicht machen wollte. Insofern habe ich nie, habe ich meinen Workaholismus nicht als Stress empfunden, sondern als große Party. Aber Corona war trotzdem für mich eine heilsame Lektion, weil plötzlich saß ich rum, es wurde nichts mehr gedreht. Wir durften auch nicht drehen, wir konnten nicht drehen. Und dann habe ich, was machst du jetzt? Und dann habe ich entdeckt, boah, Freizeit ist was Tolles. Lesen ist was Tolles, am Klavier rumklimpern ist was Tolles, SUP fahren, segeln. Und ich habe so echt entdeckt, wie schön es ist, mal Freizeit zu haben. Das war für mich eine echt völlig neue Erfahrung. Ach ja, sehr, sehr, sehr interessant. Ich habe, da komme ich so auf einen Artikel, da hat ein Journalist hat dich beim Segeln begleitet. Beim ersten Mal hat es nicht geklappt auf dem Starnberger See. Und dann hat er dich so beschrieben. Das fand ich so toll. Also wie du so, wie du so richtig so eins mit dir warst auf dem Wasser, auf diesem Segelschiff. Also das hat mich so beeindruckt. Also da hast du wirklich den. Aber wahrscheinlich ist es beim Segeln auch so, weil du bist ja völlig der Natur ausgeliefert. Also wenn kein Wind ist, dann ist halt Ruhe. Ich weiß nicht, ob das explizit mit Segeln zu tun hat. Es ist, glaube ich, einfach das Wasser. Ich war immer absolute Wasserratte. Und ich denke, jeder Sport, ob du jetzt surfen gehst und sitzt auf deinen Bretten, wadest auf die Welle, ob du Wind surfen gehst, das erwähne ich, wie Segeln, Kite Surfen. Ich glaube, das Wasser einfach auch eine extrem heilsame Wirkung hat für uns Menschen. Also bei mir ist es definitiv so, dass ich ohne Wasser echt schnell unzufrieden, unglücklich und grantig werde. Aber wie das passt, da passt es aber doch mal wieder hervorragend, weil du bist ja Fisch vom Sternzeichen. Es passt alles zusammen. Ich bin auch noch Krebs im Aszendenten. Also alle Leute, die sich mit so was beschäftigen, die sagen, na ja, ist ja klar, du hast ja alles im Wasser. Also ich verstehe absolut nichts davon. Ich verstehe auch nichts davon, aber ich habe trotzdem gucke ich mir es manchmal an. Und da ist mir natürlich irgendwie sofort aufgefallen. Fisch, dann deine Nähe zum Wasser. Schon als Kind hat deine Mutter, wie du hast es schon erwähnt, deine Mutter, du hast blaue Lippen gehabt. Und dann sagen die Eltern ja gerne mal, du musst raus. Das ist sofort aus dem Wasser, sonst passiert was. Und dann zieht man die Lippen in den Mund und sagt, mh mh mh mh. Aber das stimmt. Meine Mutter hat mich nur schwer aus dem Wasser gekriegt. Das ist wohl wahr. Das ist ja verrückt. Ja, aber ist es nicht auch so, wenn man, also bei mir reicht ja schon, wenn ich so zum Beispiel aufs Meer gucken kann. Ja, also das hat ja so eine, ich finde, das ist bei den einen sind es auch die Berge. Bei mir ist es aber immer auch mehr so Meer, Wasser, auch ein Fluss. Das hat sofort, gibt es so eine Ruhe. Ich glaube, das hat einfach damit zu tun, dass 70 Prozent der Erdoberfläche sind Wasser und unser Körper besteht aus knapp 70 Prozent aus Wasser. Ich glaube, das hat einfach damit zu tun, dass wir selber zum großen Teil aus Wasser bestehen. Und wie heißt es schön? Agua y vida, water is life. Ohne Wasser gibt es halt kein Leben. Und ich glaube, das spüren wir alle irgendwie. Ja, das ist, und ist es nicht so, irgendwo bei dem Delfin-Film hast du, glaube ich, gesagt, du hast das große Glück, Delfine von deiner Terrasse aus zu sehen. Also ich denke nicht am Ammersee, da sind keine Delfine. Nein, ich habe lange in den USA gelebt und auch dort gearbeitet. Hatte auch sehr private Gründe. Ich war drüben verheiratet und konnte dort tatsächlich von meiner kleinen Hippie-Butze, ich habe so einen Pappkarton am Strand, den ich mittlerweile an Freunde weitervermietet habe. Von dem kann man tatsächlich Delfine beobachten. Das stimmt. Das muss ja, also das ist ja, mehr brauchst du doch eigentlich nicht zum Leben, außer Arbeit. Ziemlicher Luxus. Ziemlicher Luxus. Aber ich habe gestern auch einen Film gemacht über Delfine. Ich habe das Häuschen noch, das bewohnen Freunde von mir, eine Meeresschützerin und ein Kollege und ich bin jetzt mittlerweile nur noch in den USA, wenn ich tatsächlich drüben arbeite, ansonsten habe ich hier genug zu tun. Also du bist jetzt die meiste Zeit am Ammersee. Dort bist du zu Hause. Also ich bin im Moment am Ammersee, aber ich gehe jetzt für fast drei Monate nach Amsterdam, drehe dort zwei ARD Amsterdam-Filler. Das mache ich alle zwei Jahre. Also ich bin halt nach wie vor auch als Schauspieler ganz gut unterwegs. Also aber offiziell ist mein Wohnsitz tatsächlich der Ammersee. Offiziell, aber wahrscheinlich bist du mehr, trotz der neuen Corona-Erlebnisse und wo du merkst, was für eine Bedeutung Freizeit hat, ist es immer noch so, dass du sehr viel unterwegs bist. Ich sage das jetzt echt ungern, weil ich muss das ja Arbeit nennen, aber für den Film über die Meeresschildkröten haben wir gedreht in Griechenland, in Florida, in Costa Rica und in Kenia. Also ich muss das tatsächlich Arbeit nennen, sonst wird der Sender sauer, aber das ist ein solcher Luxus, diesen Tieren hinterher zu reisen und sie dann an diesen Locations drehen zu können. Also dafür bin ich ewig dankbar. Und diese Menschen, also zum einen sind es die Tiere und dann diese besonderen Menschen, die du da dabei triffst. Das sind ja alles, die sich ihrer Freizeit, ihrem Beruf, einfach einer so tollen Aufgabe widmen. Das macht auch was mit uns Menschen. Ja, also einer ist ja diese Dr. Christine Fickner, ist eine deutsche Meeresbiologin, die in Costa Rica Meeresschutz betreibt und die hat dieses berühmte Video vor einigen Jahren ins Netz gestellt, wo einer Meeresschildkröte an Plastikstrohhalmen aus der Nase heraus operiert wurde. Und dieses kleine Video hat dazu geführt, dass zuerst mal in Kalifornien und dann in ganzer Reihe von US-Bundesstaaten der Plastikstrohhalm verboten wurde. Und wenn man sowas erlebt, dann denkt man einfach, es lohnt sich einfach weiterzudrehen und weiterzukämpfen. Sie hat ja dann auch gesagt, sie wurde durch dieses Bild, es hat bei ihr selber was bewirkt, das hat dann für unheimlich viel Furore gesorgt, aber sie hat dann glaube ich so formuliert, ab dem Punkt wurde sie Aktivistin. Ja, die nennt sich auch Meeresbiologieaktivistin. Nein, das Video steht auf YouTube, kann man gucken, die Frau heißt Christine Fickner. Das ist erschreckend brutal, aber da die Schildkröte diese Prozedur überlebt, ist es auch gleichzeitig so ermutigend. Das heißt, alles was der Mensch der Natur antut, ist ja rückgängig, kann man ja rückgängig machen und das ist das Tolle an diesem Video. Also es ermutigt so zum Aktivismus. Was hast du denn über die Meere, weil du am Anfang gesagt hast, du wusstest gar nicht, wie toll und was diese Tiere alles können. Ich meine, die sind ja, wie du hast ja gesagt, die sind ja älter als Dinosaurier. Was war das, was du über die Meeresschildkröte erfahren hast, was dich fasziniert hat? Alles, was sie im Film haben. Ich wusste nicht, dass sie bis zu 19 Stunden die Luft anhalten können, unter Wasser bleiben. Ich wusste nicht, dass ein Korallenreif sofort eingeht, wenn es keine Meeresschildkröten gibt, die das Seegras abfressen. Die sind ein ganz wesentlicher Baustein des Ökosystems. Ich wusste auch nicht, was die für unfassbare Migrationsrouten zurücklegen. Die Weibchen kommen ja immer an den gleichen Strand, an dem sie selbst geschlüpft sind, legen dort ihre Eier und dann schwimmen sie tausende von Seemeilen zwischen Australien, Indonesien, Kreuz und Klettischen Pazifik und kommen dann an exakt den gleichen Strand, an der gleichen Neumondnacht zurück, legen wieder ihre Eier und die Kleinen machen genau das wieder. Und keiner weiß warum, keiner weiß, wie sie navigieren. Es gibt diese Adiabadas, wo tausende von Weibchen gleichzeitig an den Strand hochklettern, ihre Eier legen, wieder verschwinden. Keiner weiß, warum sie das tun. Das ist ein unerforschtes Tier und bevor wir es erforscht haben, stirbt es leider aus. Und das würde ich mit so einem Film gerne verhindern. Das ist so traurig. Wo ist Hoffnung? Wir haben in Kenia gedreht in einem Projekt, das ist in Watamu, etwa dreieinhalb Stunden nördlich vom Wasser. Da nehmen die Zahlen an mehrerische Gründen tatsächlich ziemlich rasant zu. Und das hat ausschließlich mit den lokalen Fischern zu tun dort. Das sind kenianische Fischer, die zurückkehren zum Kanufischen wie vor tausend Jahren. Die fischen nur noch mit Handnetzen und nicht mehr mit Trawlern. Die forsten ihre Mangrovenwälder wieder auf und siehe da, die haben ein komplett intaktes Riff. Die Schmere-Schildkröten-Zahlen steigen. Die können sehr gut von der Fischerei leben. Also das war das für mich hoffnungsvollste Projekt, was ich seit Jahren gesehen habe. Das ist auch Teil unseres Films. Und da habe ich wirklich gedacht, wow, wenn es mehr solche Communities gäbe, wie diese kleine Fischergemeinde, dann sähe die Welt sehr anders aus. Aber solche Beispiele und auch die Publik zu machen, die sind ja so wichtig, weil dann auch die Bewohner merken, wir können, wenn wir etwas ändern, besser leben als vorher. Die hatten einfach die Schnauze voll zuzugucken, wie spanische und chinesische Trawler ihr Meer leer fischen und sie mit nichts nach Hause fahren. Und dann haben sie irgendwas, das kann man verändern. Und jetzt wird man in Kenia verhaftet, wenn man mit einer Plastitüte über die Straße geht. Also nur mal ein kleines Beispiel. In Rwanda wurde die Plastitüte 2007 verboten. In Tansania ist die Plastitüte verboten. Also es gibt Länder, wo wir denken, das ist irgendwie finsterstes Afrika. Die sind so viel weiter als wir. Und das ist halt ermutigend, dass wir immer glauben, wir sind ganz weit vorne. In Wirklichkeit ist Deutschland mittlerweile ein extrem rückständiges Land. Warum ist das so, Hannes? Das ist, glaube ich, eine Kombination aus vielen Dingen. Erstens, der Mensch ist sowieso mal ein Gewohnheitstier. Der Deutsche ist nun noch obendrein extrem innovationsskeptisch, ändert ungern seine Gewohnheiten. Wie der Verbrennermotor auszusteigen, ist dem Deutschen ein Graus. Ein Tempolimit einzuführen, wie der gesamte Rest der Welt, ist dem Deutschen ein Graus. Ich habe DM-Laden, also Kassiererinnen gesprochen, die wurden beschimpft und bespuckt, weil DM irgendwann versucht hat, die Plastitüte abzuschaffen. Die haben darauf insistiert, eine Plastitüte zu bekommen und so weiter und so fort. Wir haben eine unfassbare Macht bei den Lobbyisten. Also ich glaube, Berlin wird weitestgehend von Lobbys gesteuert, egal ob es die Agrarlobby, die Chemielobby, die Pharmalobby, die Bankenlobby, die Autolobby. Es ist ja ein Dschungel von Lobbyisten, der in Berlin tatsächlich durchregiert. Wir haben dementsprechend natürlich auch ein sehr behäbiges Volk, das genau die Regierung bekommt, die es auch verdient. Weil je innovationsfeindlicher und träger eine Bevölkerung, desto eher entspricht dann die Regierung auch dieser Volksmentalität. Und wir haben, glaube ich, immer noch ein bisschen diese Arroganz, dass wir glauben, wir haben die Weisheit mit Löffeln gefressen. Und merken gar nicht, dass wenn man nach Holland fährt, wo wirklich alle Innenstädte mittlerweile autofrei sind. In Italien werden Innenstädte autofrei gemacht. In Spanien, da sind die rauschen jetzt alle. Skandinavien ist uns enteilt, was Umweltschutz betrifft. Und wir tun immer noch so, als hätten wir alles erfunden. Jetzt hängen wir auch noch an Atomkraft fest und wir wollen bitte keine Windräder und bitte keine Solarparks. Es ist ein Widerstand gegen Innovation, der macht mich manchmal ein bisschen sprachlos. Und wahrscheinlich auch wütend, oder? Also ich kann da nicht viel ändern, außer alle vier Jahre mein Kreuzchen zu machen. Das mache ich, wie man sich denken kann, seit 1980 bei den Grünen und werde dafür bis heute angefeindet, was ich nicht ganz verstehe. Weil eigentlich wollen die Grünen ja nur ganz konservativ unsere Lebensgrundlage erhalten und retten. Und wären unsere sogenannten Konservativen wirklich konservativ, würden sie ja zum Beispiel mal was tun gegen den Flächenfraß. Deutschland vernichtet immer noch pro Tag 70 Fußballfeldgroße Grünflächen. Jeden Tag. Für Gewerbeparks, Straßen, irgendwelche Siedlungen. Und das ist absurd. Wir müssten unsere Grünflächen gar nicht verraten. Und ich bin überzeugt der Grüne und werde das auch weiter bleiben. Wir haben ja mittlerweile schon verstanden, auch durch die Sommer, die heißen und auch das, was an Umweltschäden passiert. Aber trotzdem, wenn es dann mal hart auf hart kommt, du siehst doch jetzt die aktuelle Situation, dann reicht sowas und dann schiebt man den Grünen wieder so diese, ihr seid die Verbotspartei und schon funktioniert das. Es gibt einen großartigen Satz von Albert Einstein, der hat mal gesagt, zwei Dinge auf der Welt sind unendlich. Das Universum und die menschliche Dummheit. Bei ersteren bin ich mir nicht sicher. Und diesen Satz finde ich leider, den habe ich mir gemerkt, den finde ich so klug, weil es gibt wirklich die menschliche Dummheit ist nun mal grenzenlos. Das wissen wir jetzt nicht erst seit gestern. Diese Bequemlichkeit, ich habe irgendwann mal gelesen, also auch von einem spannenden Sozialforscher, das würde das auch bestätigen, was in Afrika passiert, dass in Ländern, die jetzt quasi, da entstehen viele Dinge und es ist viel einfacher aus dem Nichts heraus Dinge zu verändern, als gewohnte Strukturen, die wir hier in Deutschland haben seit 45 Jahren, also die wieder aufzubrechen, das ist viel, viel schwerer, als einfach etwas Neues zu beginnen. Es hat aber viel mit Mentalitäten zu tun. Ich sage mal ein kleines Beispiel. Kalifornien hat seit zig Jahren eine Solardachpflicht. Das heißt, wenn man ein Dach saniert, ein neues Dach baut, irgendwas Neues baut, muss da ein Solar drauf klatschen. Das ist natürlich ein Gesetz. Da würden die Deutschen sofort wieder schreien, ja, das ist wieder Verbotskultur. Die Amerikaner sind, was Innovation betrifft, unglaublich offen. Das meistgebaute, meistverkaute E-Auto kommt bekanntlich auch aus den USA. Natürlich machen die 2035 ein Verbrennerverbot. Da wird auch gar nicht groß gemuckt, da gibt es auch keinen Widerstand der Bevölkerung. Wenn es eine Trockenheit gibt in Kalifornien, wird halt in vielen Städten um 18 Uhr das Wasser abgedreht. Da geht keiner auf die Barrikaden. Das verstehen Amerikaner, das ist aha, jetzt müssen wir halt Wasser sparen. Wir haben keinen Regen, also wird Wasser gespart. So was ist in Deutschland sofort, kriegt sofort das Etikett. Da müssen wir verzichten, das ist eine Verbotskultur. Da sind wir Deutschen auch echt wütender als viele andere Kulturen. Das kann ich psychologisch ehrlich gesagt nicht so erklären. Diese Innovationsfeindlichkeit ist natürlich genau das, was wir nicht gebrauchen können jetzt in Richtung Zukunft. Wir müssen eigentlich für alles offen sein. Wir müssen die künstliche Intelligenz nutzen für Umweltschutz, für Tierschutz und alles andere genauso. Aber wir diskutieren erst mal, ob wir sie nicht verbieten sollten. Das fand ich auch unglaublich. Und dann wird geschimpft die ganze Republik über die nicht funktionierende Digitalisierung des Landes, aber man tut auch alles, damit sie nicht funktioniert. Also das wundert mich auch. Aber wir sind ein lustiges Völkchen, man muss es mit Humor nehmen. Ja, das fand ich, also es kam wirklich vor ein paar Tagen, dass man jetzt erstmal, man müsste verordnen, also man müsste verbieten, dass die künstliche Intelligenz sich weiterentwickelt. Das kam aus Deutschland, ich weiß jetzt gar nicht von welcher Partei oder woher, ist auch egal. Aber das ist so absurd, weil du kannst doch sowas auch nicht verbieten. Dann werden es andere Länder weiterentwickeln, anstatt diese neuen Möglichkeiten zu nutzen für unseren Planeten. Also das fand ich auch absurd, wirklich. Vor etwas über 100 Jahren wurde auch gesagt, das Auto wird ein Einzelfänomen bleiben, das wird das Pferd niemals verdrängen. Das ist noch nicht so lange her. Also das beste und klügste deutsche Sprichwort heißt bis heute Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Und ich ertrage deutsche Nachrichten am allerbesten, indem ich die heute Show gucke am Freitag Abend mit Olli Welke. Dann finde ich es in diesem Land wieder unglaublich lustig und freue mich jeden Freitag darauf. Was ist denn das Schöne an unserem Land? Also wir müssen auch mal gucken, wo ist das Positive? Ganz viel. Die Liste ist geradezu endlos. Fängt damit an, dass unsere Schulen nichts kosten, dass unsere Universitäten faktisch nichts kosten, dass wir im Vergleich zum Ausland ein doch erstaunlich gut funktionierendes Gesundheitssystem haben, dass bei uns sehr wenig Menschen durch das soziale Raster fallen. Also gerade wenn man in den USA guckt oder in anderen Ländern, wie viele Leute dadurch das soziale Netz gepurzelt sind, das ist geradezu erschütternd. Da sind wir sehr viel weiter. Also ich liebe die deutsche Zuverlässigkeit. Ich liebe deutsche Pünktlichkeit. Ich finde Unpünktlichkeit eine Respektlosigkeit und das geht mir in vielen Ländern total auf den Keks, dass Leute da tatsächlich entweder auch gar nicht absagen oder sie kommen stundenlang zu spät, haben eben nicht mal eine Ausrede. Also ich liebe deutsche Zuverlässigkeit. Deutsche sagen meistens genau das, was sie tun und tun das, was sie sagen. Das finde ich alles sehr positiv. Und ich bin groß geworden mit Dieter Hildebrandt, mit Hans-Dieter Hüsch, mit Gerhard Polt. Ich finde, wir haben mit das beste Kabarett. Also wir haben ein fantastisches Kabarett immer gehabt. Das ist ein bisschen dünner gesehen mittlerweile. Wir haben eine großartige Theater-, Museums-, Orchester-, Ballett- und Opernszene. Wir haben fantastische Museen, die wenig kosten. Wir sind nahe wie vor ein Land mit einem unglaublichen Kulturangebot. Ich könnte jetzt hier stundenlang weiter labern, warum ich sehr gerne in Deutschland lebe. Das ist aber auch schön von dir. Ja, das muss man halt auch. Ich glaube, das muss man halt auch immer dazu sagen. Also die Bedingungen sind wirklich super. Und das andere müssten wir halt einfach, aber da bist du ja ein Kämpfer in erster Reihe, da müssen wir halt einfach noch ein bisschen tun, dass wir aus dieser Behäbigkeit rauskommen. Und selbst die deutsche Industrie schreit ja mittlerweile, dass wir viel mehr Einwanderung brauchen. Ich bin ein Kind der 60er Jahre. Die deutsche Küche hat sich derartig verbessert seit den 60ern, als die ganzen Italiener eingewandert sind, die Spanier eingewandert sind, die Portugiesen eingewandert sind. Also wir brauchen, wie man weiß, glaube ich im Moment fast 800.000 Fachkräfte. Die Einwanderung tut uns, glaube ich, unglaublich gut, wenn wir gezielt genau die Leute reinholen, die auch wirklich hier sein wollen, die hier arbeiten wollen, Beitrag leisten wollen. Also ich bin da relativ optimistisch, weil man geht jetzt mal, ich fahre immer noch sehr viel Bahn und das Land ist so viel bunter geworden, als es noch vor 30, 40 Jahren war. Wir sind so divers, wir sind so kosmopolitisch geworden. Also das, und gerade Städte wie Frankfurt, finde ich ein extrem gutes Beispiel für eine total internationale, moderne Stadt. Also ich bin da sehr guter Dinge. Ja, du bist ja in Frankfurt geboren. Hast du denn heute noch, weil du gerade Frankfurt erwähnst, hast du noch so Verbindungen nach Frankfurt, nach Hessen? Kommst du manchmal? Absolut. Ich habe da immer noch Verwandtschaft, die ich regelmäßig besuche. Beruflich habe ich es leider selten zu tun. Der hr dreht halt nicht viel. Ich habe auch für den hbr, glaube ich, nur ein einziges Mal im gesamten Leben gedreht. Das war in der Mitte der 90er. Die haben kein Geld mehr, glaube ich, zum drehen. Ich habe keine Ahnung. Aber die Gebühren, eigentlich müssen sie noch ein bisschen Gebührengeld haben. Wir zahlen ja genug Gebühren. Keine Ahnung. Das wird für Quizshows verwendet. Oder vielleicht für die teuren Dienstwagen von rbb-Intendantinnen. Keine Ahnung. Also, oder für den Dienstwagen vom Intendanten, der gesagt hat, ich wusste gar nicht, dass mein 150.000 Euro Dienstwagen eine Massagefunktion hat. Hat der ehrlich gesagt? Hat der ehrlich gesagt? Also, okay, das sind halt Fürstentümer. Das muss auch irgendwann mal vielleicht reformiert werden. Aber ich habe in Frankfurt nach wie vor, ich besuche da regelmäßig meine Freunde und Bekannte, Verwandte. Aber ich meine, man muss ja sagen, dass, also man kann viel kritisieren am öffentlich-rechtlichen Rundfunk, aber zum Beispiel das, was du machst zusammen mit dem ZDF, ist ja eigentlich ein Beispiel dafür, was geht. Also absolut. Die Vorstellung, dass mich private Fernsehsender mit Nachrichten und Dokumentationen und Reportagen versorgen, ist ziemlich gruselig. Das, was ich mache, alles, was jetzt im Bereich Terra X, Frontal 21, 37 Grad, Monitor, Panorama und Lash, Precht passiert, das wird immer nur im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Also ich glaube, die Informationen, die Reportagen, die Dokumentationen sind beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen sehr viel besser aufgehoben als bei Privatsendern. Alles andere ist Unterhaltung, finde ich völlig in Ordnung, aber ich bin heilfroh, dass wir das öffentlich-rechtliche System haben, auch wenn es natürlich reformbedürftig ist. Da muss man mit einem großen, gerade bei der ARD, muss man mit einem riesengroßen Besen durchgefegt werden. Aber das wird irgendwann auch passieren. Es gibt so viele Möglichkeiten. Du musst einfach auch, du musst etwas verändern, sonst hast du keine Akzeptanz mehr als öffentlich-rechtlicher Rundfunk. Und das finde ich eher schlimm. Ja, also ich meine, es gibt so viele Forderungen, den abzuschaffen und auch in anderen europäischen Nachbarländern passiert da ja auch sowas in der Richtung und ich glaube, da muss sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk, die müssen reagieren. Also das wäre eine Katastrophe, man muss nur nach Amerika gucken, was Fox News da für einen Schaden angerichtet hat. Also ich halte das öffentlich-rechtliche Fernsehen wie bei der BBC, ARD, ZDF, Entendez-France für ganz, ganz wichtig, weil ansonsten gibt es überhaupt keine unabhängigen Nachrichten mehr und keine Informationen mehr. Das ist ja sonst alles konzerngetrieben. Aber trotzdem müssen die Öffentlich-Rechtlichen auch einfach lernen, dass die Zeiten sich geändert haben, dass sie keine Fürstentümer mehr sind und dieser Föderalismus, den wir uns da leisten, dass der am Schluss nicht mehr zu bezahlen ist. Also ich bin Fan der Öffentlich-Rechtlichen, aber ich sehe auch den Reformbedarf. Aber wie wichtig, gerade wo du Amerika ansprichst. Ich glaube, das ist vielen Menschen gar nicht bewusst, die jetzt nicht in den Medien arbeiten. Ein Land, das keine freie Presse, Rundfunk hat, das macht so viel aus mit dem Land. Schauen wir in die Türkei, schauen wir, auch Italien hat sich verändert. Russland. Russland, ja natürlich. Ungarn, Polen, China. Also ich bin jeden Tag dankbar, dass ich in dieser doch ziemlich gut funktionierenden Demokratie lebe, weil ich war in China, ich habe in Russland gedreht, ich habe in der Türkei gedreht, in Ungarn gedreht, ich war in Polen. Das ist echt ein anderer Schnack. Also wir sollten einmal am Tag kurz auf die Knie gehen und sagen, danke, dass wir hier leben dürfen. Es ist ein unglaublicher Luxus, Pressefreiheit zu haben, Redefreiheit zu haben und sich frei austauschen zu können. Das ist in Ländern wie Russland lebensgefährlich, in China sowieso. Selbst in Ungarn und Polen ist es nicht mehr, ist man nicht mehr sicher, in der Türkei schon mal gar nicht. Also die Liste der Länder, wo das nicht mehr geht, ist so lang, dass es gerade zu erschüttern. Vom Iran möchte ich gar nicht erst anfangen. Okay, gerade wo du es aufzählst und es macht etwas mit den Menschen, dieses schlechte Fernsehen, wo dich den ganzen Tag beschallt, das verändert eine Gesellschaft. Es führt vor allem dazu, dass unglaublich viele Leute auswandern. Also die türkische Intelligenz hier ist ja längst raus aus der Türkei, die russische Intelligenz ist ja längst in Berlin, in den USA, ich weiß nicht wo. Die Iraner, die fliehen können, hauen natürlich alle ab. Das ist natürlich ein katastrophaler Brain Drain für diese Länder. Da geht halt, die Leute, die das Land wirklich organisieren, reformieren könnten und sollten, die hauen natürlich ab. Und das tut keinem Land gut. Wenn du jetzt Amerika, du hast ja schon auch einen besseren Blick als wir, die wir es von außen sehen auf Amerika, so mit Trump. Also ich hatte ja wirklich gedacht, das hat sich jetzt erledigt und auch jetzt was passiert. Aber es gibt einige Experten, die sagen, es ist immer noch möglich, dass der noch mal kandidiert und tatsächlich gewählt wird. Hältst du das für möglich? Also theoretisch absolut möglich. Das hängt immer sehr davon ab, wer gegen ihn antritt. Ich glaube, sein gefährlichster Gegner ist DeSantis aus Florida. Der ist eigentlich noch gefährlicher als Trump. Also wenn man dann schon zwischen zwei oder drei Übeln wählen sollte, ist wahrscheinlich Trump das geringere Übel als dieser Abtreibungsgegner, schwulen Hasser DeSantis. Also da kommt noch eine ganz andere Figur aus dem Gebüsch. Also man muss sich nur die, gestern auf der NRA hat ja die Gouverneurin von, ich glaube es hat Dakota schon erzählt, dass ihre zweijährige Tochter hat ja schon mehrere Schusswaffen. Und wenn solche Leute kandidieren, dann wird es wirklich gefährlich. Also Trump ist so peinlich er ist. Er ist wahrscheinlich das geringere Übel, zwischen denen die im Moment nach Kandidaten aussehen. Das ist ja schrecklich. Naja gut, es gibt auf der demokratischen Seite ja Lichtblicke. Also ich finde Joe Biden, obwohl er sehr alt ist, macht einen großartigen Job. Es gibt einen fantastischen Gouverneur in Kalifornien, der sich wohl auch gerade warmläuft, Gavin Newsom. Also auf der demokratischen Seite gibt es ja wirklich ein paar echt gute Hoffnungsträger. Das stimmt. Aber diese Spaltung der Gesellschaft, also wenn ich so Reportagen aus Amerika sehe, die war glaube ich noch nie so groß wie im Moment. Das muss, also das ist da, man findet überhaupt nicht mehr zusammen. Also das ist das, dass die Republikaner also so sind, wie sie im Moment sind. Und dass da auch keine Diskussion mehr mit den Demokraten, keine konstruktive Diskussion mehr stattfindet. Was ist eigentlich traurig für so ein Land, was für die Demokratie steht wie Amerika? Hat natürlich eine lange Geschichte. Das gab es schon mal, zu Zeiten der Sklavenhalterei, gab es einen fürchterlichen Bürgerkrieg zwischen den Nordstaaten und den Südstaaten. Die einen wollten Sklaven halten, das waren die Confederates, die Republikaner. Die anderen wollten Sklavenhandel, Haltung abschaffen. Also das hat auch eine lange Geschichte. Das ist jetzt nichts Neues, dass dieses Land gelegentlich in eine sehr tiefe Spaltung verfällt. Also die Meeresschildkröten, jetzt nochmal zu deiner, im Einsatz für die Sendung, die kommt jetzt im Mai. Du hast mir gerade vorhin gesagt, ihr seid jetzt schon wieder quasi an neuen Sendungen, die geplant werden. Wir diskutieren gerade, wir kommen immer von einer Themenliste, die ist ungefähr zehn Punkte lang. Wir sind jetzt auf vier Punkte runter. Ich weiß noch nicht, ob es klug ist zu verraten, was wir jetzt, also ich kann ja nicht sagen, wir diskutieren tatsächlich. Wir diskutieren das Thema Böden. Das hat noch niemand auf dem Schirm, dass die meisten Agrarböden mittlerweile komplett zerstört sind durch Überdüngung und Pestizide. Wir diskutieren Wale, weil da gibt es sehr viel neue Forschung, dass gerade Wale als CO2-Speicher eine viel größere Funktion haben, als wir dachten. Wir diskutieren die Genschere, Crispr-Cas. Es wird mittlerweile sowohl im Nutztier- als auch im Haustierbereich mit der Genschere so brutal herum manipuliert, dass einem wirklich gruselig wird, wie der Mensch glaubt, liebe Gott, spielen zu müssen. Also wir haben so ein paar Themen auf dem Schirm. Ich würde auch gerne immer noch was zum Klimawandel machen, über Pinguine zu erzählen. Das ist leider nicht zu bezahlen, weil der Film wird zu teuer. Also wir haben so ein paar Themen, die diskutieren wir gerade und sobald wir es wissen, wird das bestimmt kundgetan. Warum sind Pinguine, weil die Reisen so teuer sind? Die wirklich akut bedrohten Pinguine leben alle in der Antarktis. Das haben wir mal durchkalkuliert, das würde fast das Doppelte von dem kosten, was wir an Budget haben. Das wird der Sender nicht zahlen und wir können es nicht stemmen. Einfach einer der teuersten Drehorte der Welt sind Pinguine. Ehrlich? Aber so wichtig, weil du kannst natürlich an diesen Pinguinen, da kannst du so viel zeigen. Also ich bin immer ganz fasziniert, wenn ich Filme über Pinguine sehe. Das ist unfassbar. Vor allem, weil die Eisplatten sowohl an der Nord- als auch am Südpol halt sehr viel schneller verschwinden als berechnet. Also da könnte man sehr viel erzählen, aber das kriegen wir auch über andere Tiere. Ihr kriegt das über andere Tiere, genau. Was ist denn da, wahrscheinlich kannst du es nicht sagen, aber du kannst ja wahrscheinlich keine Haustiere haben, weil du ständig unterwegs bist, oder? Ich hatte bis 2015 tatsächlich immer Katzen. Und meine letzte Kaste war ein sehr freundlicher Sorgerechtsfall, der ist bei meiner amerikanischen Ex verblieben, dem geht es hervorragend, lebt jetzt in Colorado. Ich bin aufgrund der Reiserei mittlerweile Haustier los, aber das wird sich auch eines Tages wieder ändern. Ich hatte lange Zeit Hunde und Katzen in meiner Theaterzeit, dann nur noch Katzen und jetzt warte ich darauf, dass ich mir irgendwann wieder was Hübsches zulege. Oder was rette. Ich habe meine Tiere immer gerettet aus irgendwelchen Tierheimen und so. Nee, aber ich finde es so nicht auch, du bist natürlich auch so in deinem Beruflichen viel mit Tieren konfrontiert, aber ich glaube, selbst wenn man nur ein kleines Lebewesen zu Hause hat, eine Katze, es kann auch ein Kaninchen sein, das verändert, also wenn ich nicht schon vorher Vegetarierin gewesen wäre, aber seit meinem Hund, ich könnte keine Tiere mehr essen. Also ich glaube, das verändert Menschen. Und deshalb mein Appell, wenn möglich, Haustiere sind was ganz Tolles, auch für Kinder. Also es ist, glaube ich, psychologisch ein Denkst nachgewiesen, dass Haustiere gut sind für die Seele, gut gegen Depressionen und ähnliches. Da ich keine habe, habe ich mir, ich habe eine kleine Terrasse hier von meinem Büro und da habe ich, ich fütter rund ums Jahr Vögel an, also mit Meisenknödel und Vogelfutter und mittlerweile sind das meine Haustiere und es macht einen solchen Spaß, diesen Tieren zuzugucken. Also ich kann nur empfehlen, sich mit Tieren zu beschäftigen, es tut einfach gut. Also Hannes, vielen, vielen Dank, weil mit Tieren beschäftigen, selbst wenn wir sie nicht zu Hause haben, du bringst sie uns durch den Fernsehbildschirm nach Hause und ich glaube, du hast mit deinem, also mit dem ganzen Team, muss man ja sagen, ne, ihr seid da echt ein cooles Team, da hast du uns die Tiere wirklich näher gebracht und kämpf weiter, reise weiter in der Welt rum, auch wenn du da so ein bisschen CO2 ausstoßt, dein Abdruck ein bisschen größer wird, aber für diese, was dabei rauskommt, ist es wert. Tausend Dank, mein Abdruck ist natürlich eine Katastrophe, aber es gibt den herrlichen CO2-Ausgleich. Ich habe meine eigene Stiftung und finanziere damit im großen Stil Wiederaufbau in Indonesien, also ich tue mein Bestes, um meine Fliegerei zu kompensieren, aber danke für den Hinweis. Alles Gute für dich, Hannes. Ich danke euch, alles Gute für euch.