Silvia am Sonntag - der Talk mit Schauspielerin Uschi Glas
Schauspielerin Uschi Glas - "Ein Schätzchen war ich nie"
Diesen Sonntag ist Schauspielerin Uschi Glas zu Gast bei Silvia.
Sie spielt mit bei „Fack ju Göhte“, tritt bei „The Masked Singer“ auf, hat gerade ihre Biographie geschrieben, einen Kinofilm in Hessen gedreht und ist in großen Rollen regelmäßig im Fernsehen zu sehen.
Bei Silvia sagt sie, warum Widerstand sich lohnt und Frauen mutiger sein sollen. Sie verrät, warum sie und ihr Mann einfach sehr gut zusammenpassen und warum es ein großes Glück ist, wenn die erste und dritte Generation zusammenkommen.
Uschi Glas - Sonntag ab 9 Uhr bei Silvia am Sonntag.
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Uschis Verein brotZeit - für jedes Kind ein Frühstück
Homepage: uschiglas.de
Uschi Glas ist eine Institution und aus Deutschlands Film- und Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken. In den 60er Jahren spielte sie sich als Winnetous Apanatschi in die Herzen eines Millionenpublikums, entgegen ihrer Rolle im Kinoklassiker „Zur Sache, Schätzchen“ wollte sie jedoch eines nie sein – ein Schätzchen. Die Filmikone übers Frausein, Älterwerden, Glück finden.
"Hessen ist ein wunderbares Bundesland"
„Hessen ist ein wunderbares Bundesland, ich bin begeistert,“ sagt Schauspielerin Uschi Glas, die auf Schloss Braunfels den Kinofilm "Max und die Wilde 7" gedreht hat, der am ersten Mai in die Kinos kommt. „Es ist eigentlich ein Familienfilm. Ein wunderbarer, Mut machender Film. Die Rolle der Vera vom wilden Seniorentisch Nummer 7 hat großen Spaß gemacht, und in dieser Umgebung des Schlosses zu spielen und nicht in einer Kulisse, das ist wirklich ein Geschenk.“
Soziales Engagement
Vom Film lässt sich ein Bogen zu ihrem sozialen Engagement ziehen. Sie hat mit ihrem Mann vor 15 Jahren den Verein 'brotZeit' gegründet, der mittlerweile in 400 Schulen Kindern ein kostenloses Frühstück anbietet, das von Senioren vorbereitet wird. „Es ist ein Glück, wenn die erste und dritte Generation zusammenkommen. Ohne das Engagement der Seniorinnen und Senioren hätten wir das nie stemmen können. Für die Kinder ein Großelternersatz und für die Senioren ein Weg aus der Einsamkeit.“
Anerkennung und Auftritte
Seit dem Erfolg von „Fack ju Göhte“, wo sie die Lehrerin Ingrid Leimbach-Knorr spielt, wird sie von den Kindern auch erkannt: „Seitdem bin ich nicht mehr die Uschi Glas, sondern die Lehrerin von 'Fack ju Göhte'.“ Auch bei „The Masked Singer“ war sie als Babylöwe zu sehen. „Wie schade, dass sie mich so schnell entdeckt haben, ich wäre gerne länger geblieben.“
Uschi Glas, die vielen noch als Barbara in „Zur Sache, Schätzchen“ oder als Apanatschi im Winnetou-Film in Erinnerung ist, war sich ihrer Wirkung im Film nicht wirklich bewusst: „Ich habe mich immer gewundert. Auch wenn man so über mich sprach, hab ich immer gedacht: ‚Von wem reden die?‘" Sie sieht sich als Teamspielerin: „Mein tiefster Glaube ist, dass man nur miteinander kann. Auch jeder Chef hat eine Verantwortung, sein Team gut zu führen. Je höher man kommt, umso mehr Verantwortung hat man.“
Persönliches Glück
Ein großes Glück in ihrem Leben ist ihr zweiter Ehemann Dieter Herrmann. „Wir ergänzen uns. Früher hätte ich gedacht, wenn man so übereinstimmt, ist das vielleicht langweilig. Aber es stimmt überhaupt nicht. Man klettert den Baum immer noch gemeinsam ein Stück höher. Man bremst sich nicht aus.“ Sie hätte nie gedacht, dass sie sich nach ihrer ersten Ehe noch einmal so verlieben wird: „Ich hatte meine drei Kinder, meinen Beruf, habe überhaupt nicht gesucht. Und jetzt feiern wir im nächsten Jahr unseren 20. Hochzeitstag.“
Wichtig sei, in die Zukunft zu schauen und seine Hoffnung nicht zu verlieren. „Du kannst die Vergangenheit nicht mehr ändern, deshalb schaue immer nach vorne. Ich finde, rückwärtsgewandte Leute bleiben auch tatsächlich stehen.“ Uschi Glas wusste schon in jungen Jahren, was sie wollte, und hat sich nicht verbogen: Widerstand lohnt sich. „Wenn du den Beruf über dein eigenes Ich stellst, verlierst du die innere Balance.“ So lehnte sie große internationale Angebote ab, weil sie das Gefühl hatte, es tue ihrer Seele nicht gut. „Wenn du etwas nicht willst, wenn dein Innerstes sagt 'nein' - dann bleib dabei. Selbst auf die Gefahr hin, dass du einen Job verlierst, einen Film nicht machen kannst oder der Chef ist böse. Im Endeffekt hast du dein eigenes Ich gerettet.“
Uschi Glas sieht sich selbst als emanzipierte Frau und rät Frauen zu mehr Mut. „Kommt ein Mann zu einem Vorstellungsgespräch, dann sagt er: ‚Das mach ich mit links‘ – kommt eine Frau, die weiß, sie kann das hundertprozentig, sagt sie: ‚Ja, ich denke schon, ich könnte das hinbekommen.‘ Ich sage auch nicht, dass ich alles kann, aber ich würde auf jeden Fall sagen: ‚Ich traue mir das zu.‘“