Silvia am Sonntag – der Talk mit Geigenvirtuose David Garrett
Geiger David Garrett - "Das Leben hat es gut mit mir gemeint"
Diesen Sonntag ist Star-Geiger David Garrett zu Gast bei Silvia.
Der weltbekannte Geiger David Garrett vor seiner aufregenden „Millennium Symphony-Tour“ mit 65 Konzerten weltweit mit neu interpretierten Chart-Hits von Ed Sheeran bis Taylor Swift. Wie Garrett mit seiner Geige Hits in ein symphonisches Meisterwerk verwandelt – ein faszinierendes Gespräch über seine kreative Arbeit, seine Konzentrationswelt auf der Bühne und die wichtigen Menschen, die ihn auf seinem musikalischen Weg begleiten.
David Garrett - Sonntag ab 9 Uhr bei Silvia am Sonntag.
David Garrett im Gespräch
Der weltbekannte Geiger David Garrett startet im Frühjahr 2025 seine „Millennium Symphony-Tour“. „Es werden 65 Konzerte auf der ganzen Welt. Wir starten in München. Ich freue mich wie Bolle, wenn es endlich losgeht.“ Chart-Hits von Ed Sheeran, Taylor Swift und vielen anderen der letzten 25 Jahre werden von ihm neu interpretiert. „Hits, die man oft gehört hat, in einem neuen symphonischen Gewand mit einem Geigenpart, der einen die Stimme vergessen lässt.“
Arbeit am neuen Album und der Tour
Seit zwei Jahren arbeitet er am neuen Album (erscheint im Herbst) und der Tour. „Mit jedem einzelnen Song habe ich sehr viel Zeit verbracht, lange gefeilt, verschiedenste Ansätze ausprobiert. Ich hoffe, das wird live ein Knaller. In meiner Phantasie geht es jedenfalls ab in der Halle.“
Umgang mit Lampenfieber
Unter Lampenfieber leidet der berühmte Geiger nicht. „Lampenfieber ist nicht gut, da zittern die Hände, du hast deinen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Ich bin aufgeregt, ja, aber das bedeutet, dass ich eine Konzentration habe, die über das Üben im Alltag hinausgeht. Diese gesunde Aufgeregtheit mag ich.“ Allerdings gibt er mit Blick auf das erste Konzert der Tour am 20. März in München zu: „Da werde ich erst einmal tief einatmen müssen.“
Die körperliche Herausforderung
Zwei Stunden live spielen ist eine körperliche Herausforderung. „Deshalb versuche ich regelmäßig Sport zu machen und passe auf bei meiner Ernährung. Ein gutes Körpergefühl ist wichtig.“ Sieht er das Publikum eigentlich bei Konzerten? „Nur einen kurzen Moment am Anfang. Das musst du dann ausschalten. Ich nehme das Publikum wahr, bin dann aber in meiner Konzentrationswelt, die ich mir erschaffen habe. Du darfst dich von der Euphorie oder Ekstase nicht mitreißen lassen. Eine innere Ruhe, eine Kontrolliertheit auf der Bühne sind wichtig. Nur kleine Nuancen können den Ton kaputtmachen.“
Kritischer Blick auf sich selbst
Er selbst ist sein größter Kritiker. „Ich muss der kritischste Mensch sein, das bin ich auch, manchmal auch zu meinem Leidwesen. Aber es ist wichtig. Es ist Segen und Fluch zugleich.“ Garrett hat enge Mitarbeiter, mit denen er schon jahrzehntelang zusammenarbeitet. „Diese Menschen sind mir sehr ans Herz gewachsen. Überhaupt sind Menschen wichtig, die du kennst aus der Zeit, als du noch nicht erfolgreich warst. Da bekommst du ehrliches Feedback.“
Das Familienleben
Mittlerweile ist Garrett dreifacher Onkel. „Mein Bruder hat zwei Kinder, meine Schwester eine Tochter. Ich hoffe, ich bin ein guter Onkel. Das kann man ja selbst nicht beurteilen, aber das, was ich von meinen Geschwistern höre, klingt danach.“ Kann er, der voller Tatendrang ist, mittlerweile auch mal einen Abend auf der Couch verbringen, ohne dass es ihm langweilig wird? „Ja, so ein Abend mit Netflix ist schon ok. Ich muss nicht mehr ständig um die Häuser ziehen.“ Seine Familie wird ihm immer wichtiger. „Ich habe ein gutes Verhältnis mit meinem Papa, meiner Mama und meinen Geschwistern. Je älter ich werde, umso wichtiger wird dieser Teil, wo man herkommt, die eigentliche Basis.“
Dass es Zeiten gab, wo der Druck seines Vaters, Geige zu üben, für ihn zu groß war, sieht er heute gelassener: „Es ist wichtig, mit Güte und Großzügigkeit auf seine Kindheit zu blicken. Ich würde ohne meinen Papa kein Profigeiger sein. Zwei Jahre lang klingt Geige einfach schrecklich. Nur mit viel Geduld, Ruhe, Arbeit und Disziplin bleibst du dabei. Und das schaffst du nur mit einem Elternteil, der dich fordert. Er hat alles richtig gemacht, auch wenn es Zeiten gab, wo ich das als falsch angesehen habe.“
Dankbarkeit und Rückblick
Sein Vater ist einer seiner größten Fans. „Mittlerweile sitzt er in den Crossover-Konzerten auf der ganzen Welt und feiert, was ich mache. Und alle Freunde, die er kennt, bringt er mit.“ Sein Blick zurück ist voller Dankbarkeit: „Das Leben hat es gut mit mir gemeint.“
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