Silvia am Sonntag - der Talk mit Schauspielerin Lisa Maria Potthoff

Diesmal ist Schauspielerin Lisa Maria Potthoff zu Gast. Sie ist die Susi in den Eberhofer Krimis, sie verkörpert die Polizistin Sarah Kohr und war auch Kommissarin in den Usedom Krimis.

Sie ist bekannt dafür, alle Stunts in ihren Rollen selbst zu machen. Bei Silvia verrät sie, warum die Kampfkunst ihr dabei geholfen hat und was sie dadurch über das Leben gelernt hat.

Sie sagt uns, warum Niederlagen auch einen Sinn haben und warum Talent alleine nicht reicht, um als Schauspielerin langfristig in diesem Beruf erfolgreich zu arbeiten.

Lisa Maria Pothoff - Sonntag ab 9 Uhr bei HIT RADIO FFH.

Lisa Maria Potthoff, bekannt aus den Eberhoferkrimis, ist dafür bekannt, in all ihren Rollen, darunter auch in "Sarah Kohr", ihre Stunts selbst zu machen. Ihre Leidenschaft für Stunts und Action verdankt sie der Kampfkunst, über die sie nun das Buch „Vom Kämpfen und Lernen“ verfasst hat.

„Es war gar nicht planbar, was das gefühlsmäßig mit einem macht, so ein Baby in die Welt hinauszusenden. Es ist noch persönlicher, als in einem Film oder mit einer Rolle Premiere zu haben“, sagt sie über ihr Buch. Doch es ist kein reines Sportbuch. „Es ist ein Buch, wie man sich mental auch stark machen kann. Ich habe größere Schritte gemacht, als ich jemals für möglich gehalten hätte. Bei der Kampfkunst und auch der Schauspielerei habe ich einen Ehrgeiz, da möchte ich ins Detail gehen.“

Talent und Durchhaltevermögen

Als Mutter zweier Kinder weiß sie: Talent alleine reicht nicht. „Talent haben viele. Aber wenn ich wirklich als Schauspielerin lange in dem Beruf erfolgreich sein möchte, dann brauche ich Durchhaltevermögen und ganz viel Resilienz, nicht aufzugeben, an sich zu glauben und diszipliniert weiterzumachen. Es reicht nicht, auf einen Telefonanruf zu warten.“

Motivation und Disziplin

Die Kampfkunst hat sie auch gelehrt, dass Motivation nicht alles ist. „Ehrgeiz und Disziplin haben mich Zeiten überstehen lassen, in denen die Motivation ganz weit weg war. Wenn man nur lernt, wenn man motiviert ist, das funktioniert nicht.“ Auch in der Erziehung müsse man darauf achten, negative Erfahrungen zuzulassen. „Wir müssen aufpassen, dass wir unseren Kindern noch negative Erfahrungen zumuten. Weil die schärfen unsere Willenskraft. Wenn mir alles zufliegt, habe ich ganz wenig Resilienz, Momente zu überstehen, mich kennenzulernen im Scheitern. Nicht beim kleinsten Widerstand aufgeben, wissen, ich kann wieder aufstehen.“

Die Bedeutung des Zuhörens

Die Kampfkunst hat ihr auch gezeigt, wie wichtig Zuhören ist. „Was kann ich aus einer Begegnung mitnehmen? Es ist erstaunlich, was man auch aus kontroversen Begegnungen lernen kann. Ein guter Meister weiß, dass er auch vom Schüler lernt.“

Die Rolle der Susi in den Eberhofer-Kinofilmen erfüllt sie sehr, hat aber vom Äußerlichen gar nichts mit ihr zu tun. „Die Susi würde verzweifeln bei meinem Kleiderschrank. Ich habe so verrückte Farben wie Schwarz, Grautöne oder ein weißes T-Shirt. Man würde mich sehr unglücklich machen, wenn ich mich so kleiden müsste. Ich kriege schon bei kleineren Mustern feuchte Hände und Fluchtgedanken.“

Persönliche Ordnung und Chaos

Was sagt das über sie aus? „Also, wenn wir schon mal bei der Selbstanalyse sind: Das Leben als Schauspielerin ist schon ziemlich chaotisch, und ich glaube, ich brauche Ordnung um mich herum. Ich glaube auch, ein Muster ist eine Form von Unordnung, die mich kirre macht. Oder viele Farben. Ich brauche um mich herum Klarheit, weil in mir Chaos herrscht – viele Gedanken, viel Durcheinander –, um mir das Gefühl zu geben: 'Ich habe mein Leben im Griff.'“

"Ich bin keine Ausdauersportlerin"

Obwohl sie stundenlang Kampfkunst machen kann, ist sie beim Jogging ein hoffnungsloser Fall. „Ich bin keine Ausdauersportlerin. Marathon, ‚never ever‘. Schick mich zum Joggen, und ich kriege schlechte Laune. Es ist furchtbar, ich kann es nicht. Ich muss eine hohe Belastung haben, 60 Sekunden, und dann Pause. Schick mich zum Joggen, und ich empfinde Hass auf die ganze Welt. Noch nie habe ich dabei Endorphine gespürt.“

Lisa Maria Potthoff bei Instagram.