Neuer Personality-Podcast: MENSCH! mit Elena Gruschka

Automatisch erstellte Abschrift des Audios:

Er war ein eher dickliches Kind. Ja, das tut mir leid, dass ich das so sage, aber das ist zum Beispiel sowas, das hat er selber über sich gesagt. Er hat sogar gesagt, ich war fett. Und das macht ihn unsicher. Na klar. Aber das sind die 70er. Damals gab es ja aber immer so das eine dicke Kind in der Klasse, ne? Und das war anscheinend er. Mensch. Aber dann kommt ein Film, der ganz viel ändert. Ein Film, in dem ein junger Mann ganz viel Sport macht und dann alles kurz und klein schlägt. Ja, du! Habt ihr das so richtig zusammengefasst? Das ist vielleicht ein bisschen oberflächlich. Ich rede auf jeden Fall von dem Film Karate Kid. Und von Mr. Miyagi. Mann, der Fliegen fangen mit Stäbchen kann vollbringen alles. Haben Sie schon mal eine gefangen? Noch nicht. Das war der erste Personal Trainer der Welt. Und Michael ist hin und weg, wie Millionen Kids und Teenies weltweit auch. Aber Michael macht ernst. Er fängt selbst mit Karate an und zieht durch bis zum grünen Gürtel. Michael ist also nicht mehr dick und bringt seine Schule zu Ende und macht später eine Lehre als Speditionskaufmann in Bottrop. Beim Transportunternehmen Astranz. Da verdient er 400 Mark im Monat und holt von Paulchens Grillstube Mittagessen für die ganze Mannschaft. Und es ist überliefert, dass er häufig weiße Hosen dabei trägt. Zum Holzkohle verladen unter anderem. Das ist schon ein Power Move. Spedition kommt natürlich nicht von irgendwo her. Das hat schon ein Ziel. Sein Vater hat eine Spedition. Darüber reden wir gleich noch. Da soll er dann arbeiten. Gehasst hat er das, hat er später immer erzählt. Wahrscheinlich hat er dann ja gesagt, der Wendler hat das gehasst. Weil der Michael, der redet ja, wenn er der Wendler ist, immer in der dritten Person über sich. Das finde ich Wahnsinn.

Automatisch erstellte Abschrift des Audios:

Wir bewegen uns nun laut dem Wendler auf einen krassen Moment in Michas Leben zu. Michael Skowronik, 21 Jahre alt, Lehre abgeschlossen, steigt in die Spedition seines Vaters ein. Der Intercontinental GmbH. Sein Vater verspricht ihm dafür ein BMW Cabrio. Eigentlich würde Michael gerne was anderes machen, aber wie gesagt, er soll dafür ein BMW Cabrio bekommen. Michael sagt zu, nichts ahnt, was das für eine Tragweite haben wird, für ihn und aber auch andere. Sein Vater überschreibt alles auf seinen Sohn und dann kurze Zeit später geht die Firma pleite. Oder war sie es gar schon und sein Vater wusste, was er seinem Sohn da angetan hat? Das behauptet auf jeden Fall Michael. Jetzt muss Michael also für die Schulden gerade stehen. Ein Fass ohne Boden hat er die Spedition mal genannt. Es funktioniert einfach nicht. Am Ende hat er unfassbare 3 Millionen Mark Schulden. Was ist das denn für eine Spedition, Heiko? Wie kann man denn mit einer Spedition 3 Millionen Mark sich verschulden? Ja, der Wendler sagt ja, sein Vater konnte einfach gar nicht mit Geld umgehen. Ja, aber haben die einen Lastwagen mit Gold verloren oder was? Weil du musst ja erstmal 3 Millionen überhaupt ausgeben für so eine Spedition. Gut. Ich lese mal ganz kurz vor, was er selber dazu in einem Interview erzählt hat. Also der Wendler. Er hatte sein Unternehmen in den Ruin getrieben, war finanziell am Ende. Welches Kind auf dieser Welt würde seinem Vater nicht helfen? Ich sollte mit einer Neugründung alles retten. Es sah aber so aus, als hätte ich die Firma übernommen. Da haben viele Gläubiger geklagt. Meine Schulden sind also die Schulden meines Vaters.