Ein Belgier in der Batschkapp - Milow - live in Frankfurt
Milow lädt zum Schunkeln ein. Mit ganz viel Charme, guter Laune und seiner sehr sympathischen Art verzaubert Milow das Publikum in der Batschkapp in Frankfurt.
Die vor allem weiblichen Besucherinnen zücken Handys und Feuerzeuge, wippen im Takt zu Milows gefühlvollen Balladen. Aber auch viele junge Fans freuen sich über die Musik des belgischen Künstlers.
Überraschung zu Anfang
Gleich am Anfang des Konzerts überrascht Milow das Publikum. Denn die Show startet nicht wie gewönlich auf der Bühne, was die blaue Beleuchtung und die Nebelwand auf der Bühne vermuten lassen würden, sondern auf der Treppe am Rand der Halle. Die Fans waren sehr erstaunt und mussten sich umdrehen, waren aber direkt begeistert von der Aktion, da der Künstler einmal mehr zeigen konnte, wie nah er seinem Publikum und seinen Fans sein möchte. Der Grund für den Szenenwechsel war, so Milow, dass beim letzten Konzert in der Batschkapp im Jahr 2019, die Show auf dieser Treppe endete und er dort weitermachen wollte, wo sie damals aufgehört hatten.
Die Stimmung steigert sich
Nach den Songs "Tomorrow comes too soon“ und "Christina's Eyes" auf der Treppe geht die Vorstellung dann doch endlich auf der Bühne weiter und Milow startet mit seinen ruhigsten und entspanntesten Liedern in den Abend. Zum Ende hin steigert sich dann die Stimmung und aus den schunkelden Balladen-Fans werden tanzende Party-People. Das liegt vor allem auch daran, dass sich der Belgier seine Hits wie "Ayo Technologie", "Howling at the Moon" und "Whatever it takes" für den Schluss aufgespart hat und genau weiß, wo er seine Fans abholen kann. Die Lichter-Show steigert sich über den Abend genauso wie die Musik. Während am Anfang noch sanfte und stetige rot- und orange-Töne die Bühne einnehmen, flackern die Lichter gegen Ende hin immer mehr in schrillen blau-Tönen und es kommt Party-Stimmung auf. Die Künstler auf der Bühne treten eher schlicht auf. So glänzt Milow lediglich mit einem kurzärmeligen grauen Hawaii-Hemd und seiner Acoustic-Gitarre um den Körper, während seine Band-Kollegen alle in schlichtem schwarz ihre Instrumente spieleln.
Milow ganz privat
Zwischen den Songs erzählt Milow sehr gerne von seinem Privatleben, lässt das Publikum an seinen kreativen Prozessen teilhaben und verrät die Stories hinter den Songs. So erzählt er eine rührende Geschichte, wie ein langjähriger Freund und Drummer seiner Band dem Krebs verfallen ist. Das Publikum fühlt sichtlich mit und ist sehr gerührt von dem Vorfall. Inspirationen für seine Songs sind seine Kinder und das er sich einfach sehr darüber freut, seine Kinder zu haben ("Nice To Meet You") und sein Vater, den er früher immer als Helden gesehen hat, jetzt aber auch die Schattenseite seiner Erziehung kennenlernen konnte und bei seinen Kindern nicht die gleichen Fehler machen will ("Michael Jordan"). Solche Geschichten begeistern das Publikum und bringen sie ihrem Lieblingskünstler noch näher.
Feuerzeuge und Handys
Am Ende verlangt das Publikum lautstark nach einer Zugabe und nach kurzen Verschwinden kommt Milow wieder auf die Bühne und betont direkt, dass er noch drei Songs spielen möchte. Die Menge atmet auf und Feuerzeuge und Handys werden noch einmal bereit gemacht. Bei der Zugabe gibt das Publikum noch einmal alles und ein sichtlich zufriedener und glücklicher Milow grinst bis über beide Ohren und beendet das Konzert mit dem Lied "You don't know".