Johannes Oerding in Frankfurt - "Ich will noch nicht nach Hause"
"Tanzen könnt ihr, singen könnt ihr. Könnt ihr auch beides zusammen?" Und Frankfurt zeigt: Ja, das geht. Bei bester Stimmung tanzen und singen Johannes Oerding und seine Fans zusammen in der wunderschönen Festhalle. Familien, Pärchen und Freunde verbringen dank - und vor allem mit - Oerding einen spektakulären Abend in Frankfurt.
Das Miteinander ist das, was dieses Oerding-Konzert am Samstagabend so besonders macht. Johannes Oerding spielt verschiedenste Songs von melancholisch bis fröhlich, erzählt Geschichten aus seinem Leben und tanzt zwischendurch durch das Publikum. Für ihn ist Frankfurt immer ein Heimspiel - weil er sich hier immer wohl fühlt. Das merkt man ab dem Moment, als er die Bühne betritt.
Kiss Cam sorgt schon vor Beginn für Stimmung
Noch bevor das Konzert beginnt, ist die gut gefüllte Festhalle gut unterhalten. Auf den großen Leinwänden neben der Bühne gibt es nämlich die so genannte "Kiss Cam". Nacheinander werden Pärchen gefilmt und auf den Bildschirmen in einem animierten Herz gezeigt. Dann muss es einen Schmatzer geben und die Nächsten sind an der Reihe. Das Publikum lacht, freut sich und die Stimmung ist direkt aufgelockert.
Texthänger beim zweiten Song
Um knapp 20:30 ist es dann soweit, Johannes Oerding betritt die Bühne und startet direkt mit seinem Song "Kaleidoskop". Es wird getanzt und gesungen, Oerding zieht die Menge direkt in seinen Bann. Die erste kleine Panne folgt dann aber direkt beim zweiten Song "Plan A". Da hat der Sänger einen kurzen Texthänger - und macht sich damit eigentlich nur noch sympathischer. "Falsche Strophe", sagt er und improvisiert einfach. "Egal, den Refrain kann ich." Weder das Publikum noch Oerding selbst kann sich dann noch zusammenreißen, der Refrain geht in Lachen unter. Im Laufe des Songs sei er dann drin, erklärt er seinen Fans. "Ihr habt mich abgelenkt - weil ihr so hübsch seid." Wer so menschlich auch mal einen Fehler macht und dann so locker damit umgehen kann, muss dann wohl auch sonst eine gute Show abliefern können. Und das tut er.
Publikum soll sich kennenlernen
Nach dem nächsten Song soll sich dann das Publikum erstmal kennenlernen. Rechts und links werden Hände geschüttelt, die Fans stellen sich einander mit Vornamen vor. Wenn das Eis innerhalb der Menge nicht schon bei der Kiss Cam oder dem Texthänger gebrochen war, dann ist es spätestens jetzt passiert. Johannes Oerding erzählt zwischen seinen Songs immer wieder Anekdoten zu den Songs und interagiert mit den Zuschauern. Zum Beispiel schenkt die 13-jährige Vanessa dem Sänger ein selbstgemaltes Bild von ihm - er freut sich und nimmt auch Briefe und andere Mitbringsel der Fans in der ersten Reihe an.
Ein Song, drei Versionen
Das Highlight des Konzertes ist der Song "Traurig aber wahr". Daraus macht Oerding nämlich eine ganz eigene Show. Zunächst wird das Lied ganz normal gesungen, bis er das Publikum nach einer neuen Version fragt. "Country" heißt es da aus der ersten Reihe. Und das wird auch gemacht. Mit leichtem amerikanischem Akzent und Country-Klängen seiner Band singt er den Song dann als Country-Version. Danach folgt noch eine sehr laute Rock-Version, bei der er förmlich ins Mikrofon schreit. Die eben noch schunkelnden Fans werden zu Rockern, bevor sie bei der nächsten Version im Musikantenstadl singen: Es gibt nämlich auch noch eine Schlager-Version. Diese drei Versionen zeigen, wie Oerding es schafft, die gesamte Festhalle mit seiner Stimmung anzustecken.
Ganz viel Country-Sound gibt's übrigens in unserem FFH COUNTRY RADIO.
Johannes Oerding tanzt durch das Publikum
In Teilen sitzt Johannes Oerding in der Mitte der Halle alleine am Klavier und performt mehrere langsamere Songs. In der Halle schwenken überall Handylichter von links nach rechts und verwandeln die Festhalle kurzzeitig in einen Sternenhimmel. Aber auch am Klavier kann er anders - plötzlich steht er auf dem Klavier und ruft: "Tanzt, als wäre es euer letzter Tanz!" Gesagt getan, das Publikum tanzt. Gut, dass zumindest Oerding sich etwas zurückhält - auf dem Klavier könnte es ansonsten tatsächlich sein letzter Tanz werden. Als er das Klavier aber verlässt und mitten durch die Reihen in Richtung Hauptbühne tanzt, ist aber auch bei ihm kein Halten mehr.
"Ich will noch nicht nach Hause"
Bis zum Ende des Konzertes wird die Stimmung nur immer noch besser, bis beim letzten Song auch auf den Sitzplätzen kein Zuschauer mehr sitzt. Die Festhalle wird zum riesigen Oerding-Chor, auf der Bühne gibt es Feuerwerk und nach der großen Zugabe fällt es dem Sänger sichtlich schwer, die Bühne zu verlassen. "Einen letzten Song haben wir noch, und der Name ist Programm: "Ich will noch nicht nach Hause". Das muss er und die vielen Fans in Frankfurt dann aber doch irgendwann - mehr als happy und ausgetanzt. Zum Schluss wird in typischer Oerding-Manier der Hut kurz angehoben.