The BossHoss in Frankfurt - Party, Schweiß & Männerküsse
Runde Geburtstage müssen gefeiert werden - und feiern können The BossHoss definitiv! Das konnte am Samstag Abend auch der letzte Zweifler in der Frankfurter Jahrhunderthalle erleben - falls es denn tatsächlich noch Zweifler gegeben haben sollte. Seit nun mehr 10 Jahren sind die Berliner Musiker mit ihrer Mischung aus Country, Rock und Pop aktiv und pünktlich zum Jubiläum jetzt wieder auf Tour.
Wer schon einmal auf einem ihrer Konzerte war der weiß: Wenn The BossHoss kommen, ist einiges los. Insgesamt 8 Musiker stehen gemeinsam mit den Sängern Alec "Boss Burns" Völkel und Sascha "Hoss Power" Vollmer auf der mit Wellblech-Elementen dekorierten Bühne, um dem Publikum ordentlich einzuheizen.
Vollgas-Show ab der ersten Minute
Und das gelingt ab der ersten Minute, als pünktlich um 21 Uhr der rote Samtvorhang fällt und dahinter gleich zwei Schlagzeuger mit ihren Rhytmen die Spannung in die Höhe treiben. Alleine diese paar Sekunden, bis dann die beiden Frontmänner auf der Bühne erscheinen, reichen schon, um die Menge in Tanzlaune zu versetzen. Und für die nächsten zwei Stunden und 15 Minuten sollten sie nicht mehr zur Ruhe kommen.
Ein treibender, rockiger Song jagt den nächsten - Verschnaufpausen gönnen Alec und Sascha sich und dem Publikum kaum. "Dos Bros", "Jolene", "Don't Gimme That" - kein Hit fehlt im Programm und The BossHoss genießen es sichtlich nach zwei Jahren Pause endlich wieder auf Tour zu sein. Egal ob Alec beim Outcast-Cover "Hey Ya" sich minutenlang vom Publikum durch die komplette Halle tragen lässt oder die Band zum großen Finale die komplette Bühne mit weiblichen Gästen füllt - immer wieder suchen sie den direkten Kontakt zur feiernden Menge. Und der aus Frankfurt stammende Gitarrist der Band Stefan Buehler weiß sowieso, wie man ein hessisches Publikum begeistern kann: Mit immer wieder eingestreuten "Handkäs" und "Ebbelwoi"-Rufen.
Frühlingsgefühle auf der Bühne
Aber auch untereinander schreiben The BossHoss an diesem Abend die zwischenmenschlichen Kontakte ganz groß. Die Bandmitglieder umarmen sich gegenseitig, machen Scherze. Und bei Gitarrist Buehler scheint die heimatliche Luft ganz besondere Frühlingsgefühle auszulösen. Schon kurz nach Beginn der Show drückt er, sehr zur Überraschung des Publikums, Sänger Alec einen innigen Kuss mitten auf den Mund.
Erst als sich das Spektakel nach rund zwei Stunden langsam dem Ende zuneigt, nehmen The BossHoss ein wenig das Tempo raus. Alleine am Piano gibt Sänger Sascha sehr gefühlvoll die Ballade "Lady JD" zum Besten - und als sich die komplette Band beim letzten Song im Halbkreis am Bühnenrand versammelt, kommt für einige Minuten fast so etwas wie Lagerfeuerstimmung auf. Und als dann die letzte Gitarre verstummt, macht sich ein sichtbar glückliches Publikum auf den Heimweg...
Übrigens, wer noch nicht genug von The BossHoss hat - ab Dienstag kann man Sascha und Alec bei "Sing mein Song - das Tauschkonzert" von VOX erleben.