FFH präsentiert Beyoncé - Mädelsabend - Jungs erlaubt
Große Erwartung
Schon beim Durchschreiten des Stadiontors wird schlagartig klar: Hier wird heute Abend Großes gezeigt. In der Mitte der riesigen Bühne: ein gigantischer, hell leuchtender Quader - gute 25 Meter hoch. Bei einem Beyoncé-Gig wird offensichtlich nicht gekleckert.
Dann geht es los: Wir hören sphärische Klänge und tiefst-frequente Bässe dröhnen wabernd durch Mark und Bein. Gänsehaut bis unter die Fußsohlen. Und Beyoncé ist noch nicht mal auf der Bühne.
Hände und Smartphones recken sich in die Luft. Ein Mädel kreischt: „Ey, ich komm gerade gar nicht mehr klar. Wooohoo!" Der Riesen-Quader dreht sich um die eigene Achse - auf alle Seiten werden Videoclips projiziert. 14 Tänzerinnen, ganz in Schwarz mit großkrempigen Hüten bewegen sich von beiden Seiten rhythmisch zur Mitte hin. Und dann ist es endlich so weit: Queen Bey herself entert die Bühne - effektvoll taucht sie durch Nebelschwaden von unten hoch zu ihrer Tanz-Crew.
Okay. Das war schon mal der Hammer. Nach ganzen neun Minuten Intro dann der erste Song: Zu „Formation" marschieren die schwarz bekleideten Ladies einen Laufsteg entlang und zünden auf einer zweiten, kleineren Bühne inmitten der Menschenmenge ein choreografisches Feuerwerk. Gekrönt von Beyoncés durchdringender Stimme.
It’s Ladies' Night
Auf der Bühne: Frauen - sogar Beyoncés Live-Band besteht ausschließlich aus weiblichen Instrumentalisten. Vor der Bühne: Frauen - gefühlte 90 Prozent der Konzert-Besucher sind weiblich. Kein Wunder: „Who run the World? Girls!“. Aber die wenigen Männer, die dabei sind, bekommen auch was geboten: Beyoncé, 34 und Mutter, sieht unfassbar gut und durchtrainiert aus. Und das weiß sie auch. Diese Frau fühlt sich verdammt wohl in ihrem Körper - das strahlt sie zweieinhalb Stunden lang beim Konzert in Frankfurt aus. Lasziv tanzend in ultra-knappen Outfits.
Vier mal Umziehen und ganz viel Glitzer
Die Outfits wechseln von Schwarz zu Weiß zu Gold zu Rot zu Rosé. Eins glitzernder und sexyer als das andere. Aber das Beyoncé hinter der Bühne zum Umziehen ist, bekommt man eigentlich gar nicht mit. Sie ist permanent bei ihrem Publikum - in Form von zahllosen Videoclips, die über den riesigen Video-Quader flackern.
Persönlicher geht’s kaum
Hier sehen wir dann plötzlich auch super-private Momente aus Beyoncés Leben - Handy-Videos mit ihrem Mann Jay-Z, Momentaufnahme von der Hochzeit der beiden, Beyoncé mit Babybauch, verschmuste Selfie-Clips mit ihrer 4-jährigen Tochter und uralte Casting-Videos mit einer 16-jährigen Beyoncé Knowles. Kultig-süß.
"Any sexy Ladies in Frankfurt?“
... ruft Beyoncé in die Menge. Oh ja! Unter den fast 40.000 Fans in der Commerzbank-Arena sind ganz ganz viele. Und dazu noch die 20 auf der Bühne, die jetzt zu den sexy Hits wie „Crazy in Love“, "Naughty Girl“ und „Bootylicious“ von Destiny's Child in engen roten Lack-Outfits Bühne und Laufsteg zum Wackeln bringen - gipfelnd in glitzernden Wolken, die von Konfetti-Kanonen in den kompletten Innenraum des Stadions geschossen werden.
Pool-Party
Der letzte und fünfte Akt des Konzerts. Die Bühne im Innenraum ist jetzt fast knöchelhoch mit Wasser geflutet. Barfuß schreitet Queen Bey mit ihrer Gefolgschaft auf die Wasserfläche. Da fangen die 13 Ladys an in einer wilden Choreografie das Wasser in alle Richtungen zu treten - eine ausgewachsene Wasserschlacht und in der Mitte: Beyoncé, die trotz über zwei Stunden anstrengendster Choreografien perfekt jeden Ton von „Blue“ und „Survivor" schmettert.
Danach sieht die Sängerin zum ersten Mal ansatzweise so aus, als hätte sie gerade ein Konzert hinter sich. Aber auch nur weil ihre Haare jetzt nass herunterhängen. Der Rest sieht noch genau so perfekt aus, wie zu Beginn.
Euphorisch singen fast 40.000 plus Künstlerin ihren Hit „Halo“ und setzen damit den finalen Höhepunkt der gewaltigen Show.
Selten verlässt man ein Konzert so beeindruckt. Es gibt keine Zugabe. Aber warum auch. Wir haben wirklich ALLES gesehen und gehen mit einem warmen, glücklichen Gefühl im Bauch nach Hause.
Danke dafür, Mrs. Knowles-Carter!