Federboas und Liebeshymnen - Harry Styles live im Deutsche Bank Park
Mega-Star Harry Styles macht auf seiner „Love On Tour“ Konzert-Tournee Halt in Frankfurt – und das gleich zweimal im ausverkauften Stadion. FFH-Reporterin Anne Köppen war für uns dabei, um die Faszination Harry Styles zu erleben.
Wo sonst Fußballfans der Eintracht in weißen Heimtrikots sitzen, herrscht heute Abend ein anderes Bild: bunte Federboas, Herz-Sonnenbrillen, bunte Schlaghosen und Glitzer so weit das Auge reicht. Auf dem Weg ins Stadion ist der Boden schon voller verloren gegangener einzelner Federn, die ersten bleiben unter den Füßen hängen. Der Deutsche Bank Park fühlt sich an wie eine riesige 70er Jahre-Retro-Party. Der Grund ist er: Harry Styles. Inzwischen Weltstar und Ikone einer ganzen Generation. LGBTQ+ Leitbild. Und für viele vielleicht das aufregendste, was Pop-Musik aktuell zu bieten hat.
Seilspringen mit Federboas
Harry Styles ist noch nicht mal auf der Bühne, da verwandelt sich das Stadion schon zum ersten Mal in ein Lichtermeer, als Robbie Williams‘ „Angels“ durch die Lautsprecher tönt. Bei Queen singt ein Chor aus 50.000. Die Stimmung ist magisch. Ein paar Fans verkürzen sich die Wartezeit auf Harry, indem sie aus einer Zusammenreihung aus Federboas ein Seil zum Seilspringen gebunden haben. Was für ein Bild.
Wenn zehntausende Mädchen kreischen
Der Himmel ist noch pastellblau, der deutsche Bank Park rosa-rot-lila angeleuchtet, als Harry gegen 21 Uhr die Bühne betritt. „Daydreaming“ ist sein erster Song - wie passend. Ohropax wären jetzt nicht verkehrt, denn der Lautstärkepegel im Publikum überschreitet fast menschliche Grenzen. Neben mir halten sich einige die Ohren zu. Nicht wegen Harry, sondern wegen des Geschreis.
Harry bringt den Federboa-Wahnsinn auf eine neue Ebene: Er trägt sozusagen eine bunt gestreifte Federboa-Jacke. Nach dem ersten Song ist die zu warm - hervor kommt ein Glitzer-Oberteil und seine hellbraune Schlag-Lederhose. Alle anderen auf der Bühne tragen rosa Overalls aus Jeansstoff.
Regenbogen Licht durch Papierschnipsel vor den Taschenlampen
Und dann wird einfach nur noch gefeiert. Gesungen. Egal wie schief. Getanzt. Egal wie wild. Gelacht. Geschrien. Ohja - sehr viel geschrien. Egal was Harry Styles ins Mikrofon sagt, es ist beim sofort entstehenden Lärmpegel kaum zu verstehen. Er spricht mit den Fans, liest das vor, was sie reihenweise auf ihren Plakaten stehen haben. „Ich bin von zuhause ausgebrochen, um hier zu sein. Mama es tut mir leid!“ zum Beispiel.
Und für alle Fans lohnt sich das Hier-sein, denn er spielt alle großen Songs: "Sign of the Times", "Watermelon Sugar", "As it was". Auch ein paar alte One Direction-Klassiker sind dabei. Teils tauchen die Fans das Stadion in ein buntes Lichtermeer - weißes Handy-Taschenlampenlicht war gestern: Hier klebt man sich gelbe und rote Papierschnipsel vor die Handyklampe und erzeugt zusammen ein bisschen Regenbogen Feeling.
Fan-Polonaise im Innenraum
Egal welcher Song, egal ob als Polonaise durch den Innenraum oder in Formationen tanzend - das Publikum feiert. Feiert die Liebe, feiert es, einfach so zu sein, wie man ist. „So wünscht Harry es sich von uns“ sagt ein Fan zu mir. Vor mir eine Frau, die Harrys Initialen auf ihre Jeans gestickt hat. „HS“ auch auf den bunten Handtaschen und überall „love“, T-Shirts mit Love, Sonnenbrillen, Armbänder. Liebeshüte, Herzluftballons. Die Message seiner Songs - Liebe, Toleranz, Freiheit - ist mehr als spürbar. Das ist wirklich "Love On Tour".