Geldautomatensprenger aus den Niederladen vor der Tat festgenommen

Sie sollen aus den Niederladen nach Mittelhessen gekommen sein, um hier Geldautomaten zu sprengen. Bevor es dazu kommen konnte, wurden die drei Tatverdächtigen von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt zusammen mit dem Polizeipräsidium Mittelhessen festgenommen.

Bei den drei Beschuldigten im Alter zwischen 25 und 31 Jahren soll es sich mutmaßlich um Angehörige einer niederländischen Tätergruppe handeln, die sich auf Sprengungen von Geldautomaten spezialisiert habe, heißt es von der Generalstaatsanwaltschaft. Die Beschuldigten sitzen mittlerweile in U-Haft.

Sprengwerkzeug im Auto sichergestellt

Die Gruppe steht im Verdacht, die Sprengung eines Geldautomaten in Mittelhessen vorbereitet zu haben, um an Bargeld zu kommen. Dafür waren sie in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch aus den Niederlanden nach Deutschland gereist. Im Auto fanden die Ermittler zwei Sprengvorrichtungen und Sprengwerkzeug.

Von Sprengsätzen geht große Gefahr aus

Die sichergestellten Sprengsätze wurden kontrolliert gesprengt und somit unschädlich gemacht. "Weil von den Sprengpaketen so eine große Gefahr ausgeht, müssen die immer direkt vor Ort gesprengt werden", erklärt Virginie Wegner, Pressesprecherin vom Hessischen Landeskriminalamt unserer Reporterin.

Hinweis kam von der niederländischen Polizei

Ein Hinweis von der Polizei in den Niederlanden hatte die Spezialkräfte zu den Tatverdächtigen geführt. So konnten diese im Raum Bad Nauheim festgenommen werden, noch bevor es zu einer möglichen Sprengung eines Geldautomaten kommen konnte. "Jede Festnahme bedeutet für uns einen Erfolg. Vor allem wenn die Zusammenarbeit mit den Kollegen von der niederlänischen Polizei und der nordrhein-westfälischen Polizei so reibungslos funktioniert", so Wegner weiter.

Beschuldigte sitzen in Haft

Das LKA zeigt sich zufrieden: "Die Festnahmen bedeuten, dass die großen, organisierten Gruppen aus den Niederlanden die Stellen nachbesetzen müssen. Das bringt bei denen Chaos rein", erklärt Virginie Wegner vom LKA im Gespräch mit FFH. Wie die Generalstaatsanwaltschaft außerdem mitteilt, wurden die Beschuldigten gestern einem Haftrichter vorgeführt, der U-Haft angeordnete. Nun folgt hier bei uns in Hessen ein Verfahren gegen die drei mutmaßlichen Täter.

Immer mehr Geldautomatensprengungen in Hessen

Im Jahr 2021 ist die Anzahl der Geldautomatensprengungen in Hessen gestiegen. Es wurden 56 Geldautomatensprengungen statistisch erfasst, in 27 Fällen konnten die Täter an das Bargeld in den Automaten kommen. Die Täter erbeuteten aus den gesprengten Geldautomaten Bargeld in Höhe von über 2,5 Mio. Euro, so die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt. 2020 waren des dagegen nur 30 Fälle von Geldautomatensprengung, wobei es in 24 Fällen bei einem Versuch blieb.