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> Landratswahlen in Marburg-Biedenkopf am 15. Mai
28.04.2022, 15:01 Uhr
Wahlen in Marburg-Biedenkopf -
Wer erobert das Landratsamt?
© FFH
Drei Frauen und vier Männer wollen Landrätin oder Landrat werden. Da wird es wohl zur Stichwahl kommen.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf wählt am Sonntag 15. Mai einen neuen Landrat oder eine neue Landrätin.
FFH berichtet am Wahlabend aus dem Landratsamt
Da sich sieben Kandidaten um den Chefposten im Landratsamt beworben haben, wird es voraussichtlich zu einer Stichwahl am 29. Mai kommen. HIT RADIO FFH stellt die Kandidaten an dieser Stelle vor. Die FFH-Reporter werden sowohl von der Landratswahl wie einer möglichen Stichwahl berichten. Alle Wahlergebnisse sind aber auch über den Votemanager abzurufen. Die Wahl ist nötig, da die bisherig Landrätin Kirsten Fründt im Herbst 2021 verstorben ist.
Das sind die Kandidaten
Die Kandidaten sind geordnet: Carola Carius (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN/GRÜNE); Anna Hofmann (DIE LINKE/DIE LINKE); Sabine Kranz (FREIE WÄHLER/FREIE WÄHLER); Dr. Frank Michler (Bürgerliste Weiterdenken/WDMR); Thomas Riedel (Freie Demokratische Partei/FDP); Jens Womelsdorf (Sozialdemokratische Partei; Deutschlands/SPD) Marian Zachow (Christlich Demokratische Union Deutschlands/CDU)
Wer hat welche Chancen?
Bei den Landratswahlen 2019 konnte sich die damalige SPD-Kandidatin im ersten Wahlgang mit 57 Prozent der Stimmen durchsetzen. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf gilt traditionell als eher den Sozialdemokraten zugeneigt. Marian Zachow von der CDU hat nach Fründts Tod die Amtsgeschäfts des Landrates übernommen. Hier finden Sie die Ergebnisse der Landratswahlen von 2019.
Themen im Wahlkampf
Vielleicht auch durch den alle erschütternden frühen Tod von Kirsten Fründt ist der Wahlkampf im Landkreis Marburg-Biedenkopf eher ruhig und sachlich verlaufen. Themen sind Digitalisierung, Kita-Plätze, Corona-Maßnahmen, Mobilität und Verkehrswende, Förderung des Sozialen und des Ehrenamtes.
Jens Womelsdorf, Kandidat der SPD
© FFH
Jens Womelsdorf will sich für gleichwertige Lebensverhältnisse in den Dörfern wie den Städten einsetzen
Steckbrief von Jens Womelsdorf
Der 41-jährige gelernte Bankkaufmann lebt mit seiner Familie in Cyriaxweimar. Beruflich war er in den vergangenen Jahren für den ACE, den europäischen Automobilclub unterwegs. Den Landkreis erkundet Womelsdorf oft per Rennrad oder Mountainbike. Sein neuestes Hobby ist das Imkern. Im Wahlkampf hat er besonders auf den Haustürbesuche gesetzt.
Das sind seine politischen Ziele
"Ich möchte gleichwertige Lebensverhältnisse herstellen - in den Dörfern wie den Städten unseren Landkreises," sagt der SPD-Kandidat im FFH-Interview. Dazu gehörten zum Beispiel Dorfläden, ein starkes Ehrenamt oder eine Verkehrswende, die sozial gerecht ist und alle mitnimmt. Gerade angesichts des Ukraine-Krieges möchte er den Energiewende vorantreiben, aber auch bezahlbar gestalten. Womelsdorf engagiert sich bei Pro Familia, um Familien aber auch Alleinerziehende in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen. Für den Landkreis Marburg-Biedenkopf wünscht er sich ein faires Miteinander aller Gruppen.
SPD-Kandidat Jens Womelsdorf
"Ich möchte das Miteinander stärken und die vielen guten Ansätze im Landkreis aufgreifen - zum Beispiel die Dorfläden"
Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Das wäre dem SPD-Kandidaten Jens Wormelsdorf als Landrat besonders wichtig. Also ich bin ja jetzt seit elf Wochen ohne Pause unterwegs gewesen und habe viel Kontakt mit den Menschen vor Ort gehabt, habe mir viele Chancen im Landkreis und Beispiele angeguckt, wo die Menschen auch zusammen Dinge leisten. Und ich glaube, diese Chancen aufzunehmen, die guten Sachen, die im Landkreis laufen, und zu versuchen, die in Konzepte zu gießen und an anderen Orten zu entwickeln und da den Zusammenhalt mit zu stärken, das ist, glaube ich, eine der ganz wichtigen Sachen, die ich mir jetzt vornehmen möchte und weswegen ich Landrat werden will. Verkehrswende, Energie, Mobilität, aber auch die Dorfläden liegen ihm am Herzen. Also ich glaube, vor allem, wenn man sich die guten Beispiele, die wir im Landkreis haben, anguckt, das ist zum Beispiel, nehmen wir mal in Ginseldorf den Dorfladen, der jetzt auch angefangen hat, bei der Genossenschaft auch Carsharing zu machen, aber auch in den vielen kleinen Dörfern gibt es Dorfläden, die da gute Sachen machen. Diese regionalen Gemeinschaften zu stärken, diese Direktvermarktungsmöglichkeiten und insgesamt die Dörfer wieder zu beleben, da greift dann natürlich auch Digitalisierung, Mobilität und andere Beispiele. Aber das sind so die Dinge, wo ich glaube, wo wir die Dörfer stärken können und wo auch die ganze Region insgesamt weiterentwickeln können. Und das würde sich Jens Wormelsdorf für den Landkreis Marburg-Biedenkopf wünschen, diese Entwicklung in den nächsten sechs, sieben, acht Jahren. Ich würde mir wünschen, dass wir zum Beispiel die Energiefrage, also die Abhängigkeit von externer Energie viel besser in den Griff bekommen haben. Dass wir weiterhin in den Dörfern lebenswerte Zentren entwickeln und dass wir eben den Druck auch aus dem urbanen Raum rausnehmen, was die Wohnraumfrage angeht. Dass wir insgesamt da auch den sozialen Zusammenhalt stärken über Bürgerbeteiligung und über all die Maßnahmen, die man kleinen Schritt durch den ganzen Landkreis umsetzen kann. Und was qualifiziert Ihnen? Ein guter Landrat für Marburg-Biedenkopf zu sein? Puh, also dass ich keine Scheu habe, auf Menschen zuzugehen, mit ihnen mich auszutauschen, auch Diskussionen zu führen und diese Sachen aufzugreifen und daraus auch Dinge zu entwickeln, abzuleiten, die dazu führen, dass man am Ende auch was umsetzt. Also das war gerade in meinem beruflichen Umfeld sehr stark und ich habe ein ganz großes Gerechtigkeitsgefühl und möchte halt auch oft helfen. Und bin dabei, glaube ich, sehr zuverlässig, wenn ich versuche, auch Dinge umzusetzen oder zu helfen. In seiner Freizeit fährt Jens Wormelsdorf Rennrad und Mountainbike und natürlich, wie soll das anders sein, im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Also mit dem Mountainbike fahre ich gerne das Allnertal hoch in Richtung Gladenbach. Da kommt ja dann das Gladenbacher Bergland. Das ist wunderschön mit dem Mountainbike. Und mit dem Rennrad fahre ich genau in die andere Richtung. Da kann man ja quasi eine Kreisbereisung machen, indem man den Ebsthofer Grund, wo wir uns ja getroffen haben, langfährt, am Musikgarten vorbei, an der Möneburg vorbei. Da gibt es schöne Ecken, wo man sich auch hinsetzen kann und dann fährt man über Kölbe wieder über Marburg zurück. Also da kann man wunderschöne Rundstrecken mittlerweile fahren, die auch echt sich gut fahren lassen.
Marian Zachow, Kandidat der CDU
© FFH
Der ehemalige Pfarrer Marian Zachow ist Erster Kreisbeigeordneter - nun möchte er Landrat werden
Steckbrief Marian Zachow
Der 42-jährige ehemalige evangelische Pfarrer ist derzeit Erster Kreisbeigeordneter. Vorher war er Pfarrer in Caldernals, jetzt lebt er mit seiner Familie in Stadtallendorf. Wo er im Landkreis unterwegs ist, das sei ihm egal, sagt er im FFH-Interview. "Hauptsache zusammen mit Menschen."
Das sind seine politischen Ziele
Mit den drei B´s fasst Zachow seine wichtigsten Ziele zusammen: Bildung, Breitband und Bus und Bahn. Dazu gehört für ihn die Breitbandanbindung aller Haushalte und die Wlan-Versorgung aller Schulen. Er möchte die Ohmtalbahn und die Salzböde-Bahn wiederbeleben. Und: Die Ganztagsbetreuung weiter ausbauen und bis in den späteren Nachmittag hinein verlängern. Im Bereich der Mobilität setzt er unter anderem auf weitere und schnellere Busverbindungen wie den Nachtstern Marburg. Multimodale Haltepunkte und Park-and-Ride-Anlagen sollen für Vernetzung sorgen. Weitere Ziele sind Bürokratieabbau und intelligentes Standortmarketing. Zachow will sich dafür einsetzen, dass Fachkräfte dem Landkreis treu bleiben und sich weitere für Marburg-Biedenkopf entscheiden. Hier erfahren Sie mehr über Marian Zachow
Marian Zachow, CDU-Kandidat im FFH-Interview
"Die drei B´s fassen alles zusammen: Bildung, Breitband und Bus und Bahn werden über die Attraktivität entscheiden."
Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Für mich sind es die drei B Bildung, Breitband, Bus und Bahn. Das sind eigentlich vier B, aber Bus und Bahn als integriertes Verkehrskonzept. Denn das sind die Infrastruktur-Dinge, die man braucht, um sich dafür zu entscheiden, auch in 10, 20 oder 30 Jahren noch auf dem Land zu leben. Und deswegen haben wir in unserem Landkreis das Thema Infrastrukturausbau immer groß geschrieben. Wir haben das Thema Breitband forciert. Wir werden 2028 Glasfaser wirklich im Wortsinne an jeder Milchkanne haben. Wir werden 2022 WLAN in jedem Klassenraum haben. Damit sind wir wahrscheinlich einer der ersten Landkreise in Hessen. Und wir setzen ganz aktiv auch auf einen starken und leistungsfähigen ÖPNV. Wir reden über zwei Bahnreaktivierungen. Hier haben wahrscheinlich die meisten Schnellbuslinien außerhalb des Rhein-Main-Gebiets. Weil wir wissen, nur mit einer guten öffentlichen Verkehrsanbindung ist Marburg-Biedenkopf auch morgen noch eine erfolgreiche Region. Gibt es so ein einzelnes Projekt, was Sie mal nennen können? Ist das die Ohmtalbahn oder was wäre das? Also bei der Bahn sind es Ohmtalbahn und Salzbödebahn. Aber was mir fast mehr noch am Herzen liegt, ist die Verknüpfung der Verkehrsträger zu denken. Das Auto dürfen wir nicht verteufeln. Das ist auf dem Land weiterhin unverzichtbar. Aber wir müssen Anreize bieten, auch mal gelegentlich auf den Umweltverbund umzusteigen, zu Fuß zu gehen, Rad zu fahren oder eben Bus oder Bahn zu nutzen. Sie machen ja auch Haustürwahlkampf. Was ist das Wichtigste, was Sie von da mitnehmen im Moment? Die Menschen haben Sorge wegen des Krieges in der Ukraine. Die Menschen haben Sorge, weil Corona noch nicht vorbei ist. Und die Menschen haben Sorge, weil sie nicht wissen, was kommt danach und was wird das für Folgen haben, Folgen im Portemonnaie. Landratswahlen sind auch Persönlichkeitswahlen. Was sind die Eigenschaften von Marion Zahó? Ich würde zuerst sagen, ich bin ein kreativer Mensch, aber gleichzeitig auch für mich in Anspruch nehmen, dass ich in angespannten Situationen durchaus besonnen sein kann. Und das vielleicht genau das richtige Repertoire ist, um mit guten Ideen einerseits besonnenem und maßvollem Handeln, gerade auch in schwierigen Zeiten, einen Landkreis zu führen und unsere Heimat zu gestalten. Im politischen Leben ärgert es mich, wenn? Viel gemeckert, aber wenig konstruktive Ideen angebracht werden. Im politischen Leben freut es mich dagegen, wenn? Man über Parteigrenzen hinweg gemeinsam an einem Strang für ein gutes Projekt eintritt. Das wünsche ich dem Landkreis Marburg-Biedenkopf. Dass wir gut aus den Krisen rauskommen, dass wir in den nächsten Jahren die besten Köpfe hier ausbilden können, dass die hier bleiben und dass sich ganz viele Menschen aus anderen Regionen Deutschlands dafür entscheiden, nach Marburg-Biedenkopf zu ziehen. Sie haben ja die wunderbare Situation zum Beispiel mit den Bering-Werken, dass Sie sich überlegen müssen, wie machen wir unseren Landkreis so schmackhaft und attraktiv, dass Fachkräfte denken, Marburg-Biedenkopf, okay, da gehe ich mal hin, oder? Wir müssen gar nicht darüber nachdenken, wie machen wir den Landkreis so attraktiv, denn wir sind attraktiv. Es gibt kaum eine andere Region in Deutschland, wo man in einem internationalen Meeting sitzen kann und vor der Tür blöken die Schafe und man kann sozusagen in zwei Minuten im Grünen sein. Das macht unseren Landkreis attraktiv. Ich glaube, wir müssen es einfach noch mehr nach draußen sagen. Wir müssen das Wir-Gefühl, dieses Wir-sind-wir in unserem Landkreis viel deutlicher machen. Und mein Ziel ist eigentlich, dass man nicht mehr sagt, ich komme irgendwo aus der Nähe von Frankfurt oder aus Kassel, sondern ich komme aus der Mitte Deutschlands, aus Marburg-Biedenkopf, da, wo es eben besonders schön und besonders attraktiv ist.
Carola Carius, Kandidatin der Grünen
© FFH
Carola Carius will das Miteinander stärken - und die Dörfer. Zum Beispiel mit Dorfläden wie in Cölbe Schönstadt
Steckbrief Carola Carius
Die 50-jährige Ingenieurin lebt in Cölbe Schönstadt, wo sie unter anderem einen Dorfladen auf den Weg gebracht hat. Sie wuchs als sechstes von neun Kindern in Marburg-Gisselberg auf und ist als Oberamtsrätin im hessischen Wirtschaftsministerium tätig. Die Mutter von zwei Kindern treibt in ihrer Freizeit gerne Sport und hat bereits zwei Marathon absolviert. Lässt sie es gemütlicher angehen, ist sie mit dem Motorrad im Hinterland unterwegs.
Das sind ihre politischen Ziele
Carola Carius möchte Menschen aktivieren, vernetzen und ermutigen - im Dorf, wie in Schulen, der Wirtschaft und der Verwaltung. Innovationen anzuregen ist eines ihrer politischen Ziele. Sie möchte medizinische Versorgungszentren und Dorfläden fördern, und ein digitales Antrags- und Beratungswesen einführen. Schulen, berufliche Schulen und Betriebe sollen stärker vernetzt werden, um Fach- und Führungskräfte in der Region auszubilden und zu halten. Bei der Energiewende setzt sie auf eine starke Unterstützung der Kommunen. Dazu gehört für Carius der Ausbau von Geothermie und Wasserstoff-Innovationen. In der Mobilität soll ein breites Car-Sharing und Mitnahmeangebot aufgebaut werden sowie ein gut getakteter öffentlicher Nahverkehr. Hier erfahren Sie mehr über Carola Caius
Carola Carius, Kandidatin der Grünen im FFH-Interview
"Das Miteinander ist der Beginn von allem. Das möchte ich stärken - und Innovation im Landkreis"
Automatisch erstellte Abschrift des Audios:
Politisch an allererster Stelle, politisch ist gut, sozial an allererster Stelle ist für mich das Miteinander wieder zu stärken, weil die Gesellschaft natürlich durch Corona, aber auch im Vorfeld schon ein Stück weit auseinander getrifftet ist und jeder so in seinem eigenen kleinen Kreis sich noch bewegt, aber das Miteinander, das Verständnis für den Nachbarn, das Verständnis für die andere Berufsgruppe, das Verständnis für Infrastrukturmaßnahmen und so weiter, das hat, glaube ich, sehr gelitten und so dass Ehrenamt und Hauptamt gemeinsam diese große gesellschaftliche Aufgabe auch in die Hand nehmen, zu sagen, ja, wir wollen jetzt wieder mehr Miteinander. Gibt es konkrete Projekte, wo Sie sagen, da machen wir das beispielhaft? Zum Beispiel in meinem Heimatdorf Schönstatt, tatsächlich jetzt schon, wir haben ja da einen Dorfladen Schönstatt EG gegründet, baulich umgesetzt, ist ein ganz wunderbarer Dorfladen. Das Miteinander stärken ist die zentrale Aufgabe am Anfang. Sie sind Ingenieurin, was heißt das oder würde das heißen für den Bereich Klimaschutz oder Verkehrswende? Ich bin da voller Tatendrang und wir wollen jetzt die Energiewende und ich möchte jetzt die Wärmewende voranbringen. Das soll heißen, unsere Gebäude, unsere Industrie soll erneuerbar gewärmt werden, die mit Prozesswärme versorgt werden und da habe ich viele Ideen. Ich würde auch gerne unsere Region in Bezug auf Innovation stärken, Menschen zusammenzubringen, die innovative Konzepte haben bzw. solche entwickeln können, aufgrund ihrer fachlichen Eignung, damit wir hier ganz stark aufgestellt sind und Marburg-Biegenkopf auch wieder für Innovationen im Bereich erneuerbare Energien steht, wie es im Früheren schon gewesen ist. Also prinzipiell muss man sagen, wir haben Marburg als starken Standort für Arbeitsplätze, für Industrie, aber wir haben auch das Hinterland, was sehr stark ist und das gilt es insgesamt zu befördern, dass man junge Menschen für Technologie und für Handwerk interessiert, dass man offen auf die zugeht, frühzeitig in den Schulen anbietet, die Landrätin kommt. Also ich würde mich sehr stark dafür verwenden wollen, dass Fachkräfte wieder mit Freude auch die Ausbildungsberufe angehen, die künftigen Fachkräfte. Frau Karius, wenn Sie eine Freundin fragen, welche Eigenschaften sie an Ihnen schätzt, was würde die Freundin sagen? Gestern habe ich so eine Freundin getroffen und die hatte mir gesagt, du kannst mit den einfachsten Menschen reden und du kannst mit den höchsten Menschen reden und alles tust du gleichermaßen in einem sehr ordentlichen Umgang und ich denke, dass das eine gute Eigenschaft in dieser Zeit ist. Was mich bei meiner politischen Arbeit manchmal ärgert. Manchmal ärgert mich, dass zu viel geredet wird, ohne das Ziel fest im Auge zu behalten. Was mich bei meiner politischen Arbeit aber dagegen richtig freut. Dass man wunderbare Erfolge auch davon trägt, zum Beispiel den Dorfladen, zum Beispiel die Nahwärme Schönstadt, zum Beispiel, dass wir uns als Gemeinde hier in Kölbe auf den Weg gemacht haben zur Klimaneutralität, völlig unabhängig von anderen Bestrebungen. Das sind Sachen, die mich auch stolz machen. Das wünsche ich meinem Landkreis Marburg-Biedenkopf. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass wir stärker zusammenwachsen, dass die Stadt-Land-Beziehung belebter wird, viel belebter, dass wir wieder voneinander profitieren Für dieses Füreinander-Verständnis-Haben würde ich unbedingt werben. Und das ist das große Ziel im Mittelpunkt. Denn ohne Verständnis wird uns wenig gelingen. Sie sind ganz gern mit Spaß bei der Arbeit, oder? Ich bin eigentlich wirklich ein ausgesprochen fröhlicher Mensch. Und es dauert sehr lange, bis mir jemand nachhaltig die Laune portiert. Und ich glaube, dass Fröhlichkeit auch eine gute Gabe ist. Jetzt habe ich gelernt, dass Sie auch Motorradfahrerin sind. Nehmen Sie uns doch mal mit und machen Sie uns Lust auf eine Ihrer Lieblingstouren. Ja gut, meine absolute Lieblingstour geht natürlich auch ein Stück weit in den Vogelsberg rein. Aber wenn ich jetzt hier bei uns bleibe, ist natürlich das Hinterland. Ich sage immer, das ist so ein bisschen wie in der Toskana, diese sanften Hügel unserer Region. Und ich finde das einfach alles sehr, sehr schön.
Ana Hofmann, Kandidatin der Linken
© Die Linke
Ana Hofmann sagt von sich: Seit meiner Jugend setze ich mich für Menschen in Not und Armut ein
Steckbrief Ana Hofmann
Die 41-jährige Ana Hofmann ist gebürtige Marburgerin und hat an der Lahntalschule in Biedenkopf ihr Abitur gemacht. Als Politikwissenschaftlerin arbeitet sie als Gästeführerin im Goethehaus in Frankfurt. Daneben engagiert sie sich seit vielen Jahren im Kreistag und im Landeswohlfahrtsverband. Politisch ist sie bereits seit der Schulzeit aktiv. Mehr über Ana Hofmann erfahren Sie hier.
Das sind ihre politischen Ziele
"Ich setzte mich seit vielen Jahren stets für Menschen in Armut und Not ein und für eine nachhaltige Klimapolitik," sagt Ana Hofmann und weiter: "Der Landratswahlkampf muss im Zeichen der Herausforderung unserer Zeit stehen: Einer sozial-ökologischen Wende statt neuer Hochrüstungspolitik." Es ist ihr wichtig, dass im Landkreis mehr Dorfläden und mehr medizinische Versorgungszentren entstehen und soziale Träger besser ausgestattet werden. Außerdem fordert sie, dass auch der Landkreis der Gemeinschaft sichere Häfen beitritt und so Geflüchtete über den Königsteinerschlüssel aufnimmt. Bei erneuerbaren Energien ist für sie klar: Die sind verbindlich auszubauen.
Thomas Riedel, Kandidat der FDP
© FDP Marburg-Biedenkopf
Raus aus der Kreidezeit – rein in eine digitale & sichere Zukunft! Das ist die Kern-Botschaft des FDP-Kandidaten Thomas Riedel
Steckbrief Thomas Riedel
Thomas Riedel ist 57 Jahre, verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Kindern und lebt in Michelbach. Er bringt als mehrjährige berufliche Erfahrung in der internationalen Wirtschaft sowie Kenntnisse im öffentlichen Dienst aus seiner Zeit als Bundesbeamter mit. Wer mehr über ihn wissen möchte, findet Infos hier.
Das sind seine politischen Ziele
Riedel möchte sich als Landrat des Kreises Marburg-Biedenkopf für die bestmögliche Bildung und Digitalisierung aller Schülerinnen und Schüler einsetzen. Hierzu gehört für Riedel Verwaltungsangelegenheiten per App regeln zu können. Er möchte Mobilität und Wirtschaftsförderung eng verzahnen. Dabei spricht er sich für den "Behringtunnel" aus. Riedel möchte Telemedizin stärker verankern. Für die Zukunft wünscht er sich nachhaltige Lösungen und Innovationen, auch ohne Windkraftanlagen in unseren schützenswerten Wäldern. Sein Angebot sei wirklicher Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern des Kreises - statt moralischer oder ideologischer Debatten.
Sabine Kranz - Kandidatin der Freien Wähler
© Freie Wähler, Marburg-Biedenkopf
Das Lebensmotto der Geschäftsführerin eines mittelständischen Unternehmens: Das Leben ist zu kurz um still zu stehen.
Steckbrief Sabine Kranz
Die Kandidatin der Freien Wähler ist als Geschäftsführerin in einem mittelständischen Unternehmen tätig. Sie lebt in Kirchhain, ist 50 Jahre und alleinerziehende Mutter. Geboren ist sie in Gießen. Wer mehr über sie wissen will, findet Sabine Kranz zum Beispiel hier auf Facebook.
Das sind ihre politisch Ziele:
"Als Geschäftsführerin bin ich eine Quereinsteigerin in der Politik, denn ich möchte etwas für die Menschen tun. Ich sehe deren Wünsche, Bedürfnisse und alltäglichen Probleme von der Politik nicht vertreten. In Zukunft wollen wir als Partei den Menschen im Landkreis eine gute Alternative bieten." Das schreibt Sabine Kranz in ihrer Selbstvorstellung an FFH. Als Landrätin wolle sie sich für gebührenfreie Bildung und flexible Betreuung ab der Krippe einsetzen und damit für die Vereinbarung von Beruf und Familie. Weitere Themen sind die Förderung des Ehrenamtes, bezahlbarer Wohnraum und eine flächendeckende Bus- und Bahnverbindung.
Frank Michler, Kandidat von Weiterdenken
© Weiterdenken Marburg
Der 45-jährige Biologe spricht sich für ein Ende aller Corona-Maßnahmen aus
Steckbrief von Dr. Frank Michler
Frank Michler ist 45 Jahre alt, verheiratet, ist promovierter Biologe und lebt in Marburg. Als Softwareentwickler ist er bei einem Hersteller medizinischer Diagnostik-Geräte tätig. Als Student war er in der Hochschulpolitik aktiv und hat dieses Engagement im Frühjahr 2020 wieder aufgenommen. Wer mehr über ihn wissen möchte, findet Infos hier.
Das sind seine politischen Ziele
"Mit meiner Kandidatur möchte ich denjenigen Menschen eine Stimme geben, die sich für eine freie Impfentscheidung und für ein nachhaltiges Ende der Coronamaßnahmen einsetzen." Michler fordert in seiner Stellungnahme für FFH, dass das Marburger Gesundheitsamt, keine Schritte gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unternehmen soll, die diese zur Impfung mit "gen-basierten Arzneimitteln nötigen würden". Weitere Ziele sind die Rückholung des UKGM in die öffentliche Hand, die Stärkung der Pressefreiheit (Symposium im Landkreis zur Inhaftierung von Julian Assenge) oder auch den Erhalt des Bargeldes auch bei allen Diensten im Landkreis.
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