Mittelhessens Städte warnen - Vorsicht, Eichenprozessionsspinnerraupe!
Allergische Reaktionen, Juckreiz und Atembeschwerden - die kleinen Härchen der Eichenprozessionsspinner können richtig fiese Symptome hervorrufen. Viele Städte in Mittelhessen bekämpfen daher in diesen Tagen wieder die Nester und Larven.
In Limburg beispielsweise werden Hinweisschilder aufgestellt und in Gießen in den nächsten Tagen ein Antimilbencocktail gespritzt.
Gartenamt Gießen startet am Donnerstag mit Maßnahmen
Der unscheinbare Nachtfalter legt seine Larven am liebsten in Eichen. An den Bäumen hinterlässt er dann aber Fraßschäden und für uns Menschen sorgen die giftigen Haare der Raupe teilweise für Allergien. Meist im Mai und Juni erreichen die Raupen das dritte Larvenstadium. Ab diesem Zeitpunkt enthalten die Brennhärchen der Insekten ein fieses Nesselgift. Darum wird das Gartenamt der Stadt Gießen ab morgen, Donnerstag (19.5.2022) wieder gegen den Eichenprozessionspinner (EPS) im Stadtgebiet vorgehen. Insgesamt werden in diesem Jahr rund 2000 Bäume mit einem Biozid besprüht.
Maßnahmen sind für Menschen unbedenklich
Behandelt werden laut Stadt, wie auch schon in den Vorjahren, vorrangig sensible Bereiche wie Kitas, Schulen, Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen, Parkanlagen und wohnortnahe Gebiete mit vielen Eichen, wie in der Anneröder Siedlung. Die Maßnahmen werden aller Voraussicht nach bis Mitte nächster Woche dauern, teilt die Stadt mit. Da aber nur bei gutem Wetter gesprüht werden kann, kann es zu Verzögerungen kommen.
Limburg stellt Hinweisschilder auf
Das Gartenamt weist darauf hin, dass durch die Behandlung keine Gefahr für Bürgerinnen und Bürger besteht. Hinweise der Mitarbeiter vor Ort sollten aber beachtet werden, damit die notwendigen Arbeiten schnell und effektiv abgeschlossen werden können, so die Stadt Gießen. Und die Stadt Limburg warnt zusätzlich mit Hinweisschildern und Absperrband an besonders betroffenen Stellen. Im vergangenen Jahr seien vor allem die Eichen rund um die Kläranlage im Limburger Stadtteil Eschhofen stark von den Larven betroffen gewesen. Vereinzelt auch im Linterer Wäldchen sowie am Schafsberg.
Vor allem Eichen betroffen
Die unauffälligen Larven sind braun-gelblich, in späteren Stadien haben sie außerdem einen breiten dunklen Streifen auf dem Rücken. Im letzten Stadium vor der Verpuppung zum Falter sind die Raupen bis zu fünf Zentimeter lang. Sie kommen meist in Nestern, die bis zu einem Meter lang werden können, am Stamm oder in Astgabelungen von Eichen vor.
Eichen sollst du weichen
Die Stadt Limburg rät daher in diesen Tagen, Eichen in einem Abstand von 10 bis 15 Metern zu umgehen und im Falle eines Befalls, der noch nicht durch Warntafeln kenntlich gemacht ist, diesen über das Stadtportal „Sag´s uns einfach“ mitzuteilen. Und vom NABU gibts auch Rat: Am besten gehen Sie bei Kontakt mit den Nestern oder Raupen direkt duschen und waschen Ihre Kleidung bei mindestens 60° Grad, um das Nesselgift zu zerstören. Bei sehr starken allergischen Reaktionen sollte ein Arzt aufgesucht werden.