Nicht mehr unter 12 Euro - Bundestag verabschiedet heute Mindestlohn
DGB Hessen im FFH-Gespräch - "Langer Kampf für 12 Euro Mindestlohn"
Der Bundestag stimmt heute über die Erhöhung des Mindestlohnes auf 12 Euro ab. Im FFH-Gespräch sagt Hessens DGB-Chef Michael Rudolph: Das ist ein guter Tag für alle im Niedriglohnsektor.
Der 12-Euro-Mindestlohn soll zum 1. Oktober in Deutschland gelten. Statistiken zufolge werden sich damit die Stundenlöhne von rund sechs Millionen Menschen in Deutschland erhöhen, also von rund 16 Prozent der Arbeitnehmer. Hessens Gewerkschaftsbund-Chef Michael Rudolph sagt im FFH-Gespräch, der neue Mindestlohn sei ein richtiger Schritt, aber er decke gerade das größte Armutsrisiko ab. Auch in Hessen würden noch rund 16 Prozent der Kollegen weniger als zwölf Euro pro Stunde Lohn erhalten.
Kanzler Scholz will Wahlkampf-Versprechen einlösen
Für die Anhebung des Mindestlohnes auf zwölf Euro hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz im Wahlkampf eingesetzt und will das Versprechen nun einlösen. Gleichzeitig soll die Grenze für Minijobs von 450 auf 520 Euro angehoben werden. Vom 1. Oktober an sollen Monatsverdienste bis zu der neuen Grenze für Beschäftigte steuer- und sozialabgabenfrei bleiben. DGB-Chef Rudolph sagt zu FFH, der höhere Mindestlohn führe jetzt bereits dazu, dass darüberliegende Tariflöhne auch angehoben würden.
Frauen profitieren besonders von höherem Mindestlohn
Nach Ansicht des stellvertretenden Vorsitzenden der Grünenfraktion, Andreas Audretsch, würden besonders Frauen sowie Menschen in Ostdeutschland von der Anhebung des Mindestlohns profitieren. Der Beschluss sei ein starkes Zeichen für mehr Gerechtigkeit in Deutschland, so Audretsch. Der DGB Hessen fodert die Bundesregierung auf, die Einhaltung des Mindestlohnes auch zu kontrollieren.