Nahe des Niederweimarer Sees - Abkürzung über Gleise kann tödlich enden
Je heißer es ist, desto schneller wollen die Menschen an den kühlen See: Im Landkreis Marburg-Biedenkopf führt das nahe des Niederweimarer Sees immer wieder zu extrem gefährlichen Aktionen, wo Menschen versuchen über die Bahngleise abzukürzen.
Die Bundespolizei warnt dringlich vor der Abkürzung über die Gleise, wo es immer wieder zu schweren bis tödlichen Unfällen mit heranrasenden Zügen kommt. Am vergangenen Wochenende war die Bundespolizei sogar mit einem Team vor Ort, um die Badegäste vor den riskanten Gleisüberquerungen zu warnen.
Herannahende Züge sind kaum zu hören
Rund 30-40 Mal wollten am Tag der Kontrolle schnell Menschen über die Gleise gehen, statt den langen offiziellen Fußweg zum See zu nehmen, die Verlockung ist groß - aber wahnsinnig gefährlich, sagt die Bundespolizei in Kassel. Denn: Moderne Reise- oder Güterzüge nähern sich fast lautlos. Auf Schnellfahrstrecken haben Züge teilweise ein Tempo von bis zu 250 Kilometer pro Stunde drauf.
Züge können nicht rechtzeitig bremsen
Die Polizei sagt: Wenn man einen Zug sieht, ist es oft zu spät! Denn Züge haben einen sehr langen Bremsweg, wegen des Tempos und des Gewichts teilweise bis zu 1.000 Meter. Darum: lieber einen kleinen, aber sicheren Umweg zum Niederweimarer See nehmen, statt das eigene Leben an den Gleisen zu riskieren.
Eine Abkürzung mit vielen Folgen
Immer wieder kommt es zu gefährlichen Unfällen von Menschen und Zügen am Niederweimarer See. Werden Personen im Gleis gemeldet, müssen die Gleise gesperrt werden. Für die Bahnen bedeutet das Verspätungen und wirtschaftliche Einfußen, für das Zugpersonal kann der Zusammenstoß des Zuges mit Menschen traumatische Folgen haben.
Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr
Wer nur schnell über die Gleise huschen will, der muss auch bereit sein, tief in die Tasche zu greifen: Auf Gleisüberquerer können Schadenersatzforderungen von den Verkehrsunternehmen zukommen. Diese können noch bis zu 30 Jahre später geltend gemacht werden. In Einzelfällen können auch die Kosten für den Polizeieinsatz auf den Verantwortlichen zukommen. Und kommt es zu Unfällen, steht der Verdacht des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr im Raum, so die Bundespolizei im Gespräch mit HIT RADIO FFH.