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Freibad-Bilanz: Besucherandrang in Hessen wie vor Corona - FFH-Umfrage

FFH-Umfrage in Freibädern - Besucherandrang in Hessen wie vor Corona

Energiekrise und Bademeistermangel zum Trotz: Es ist ein richtig guter Sommer für die Freibäder in Hessen gewesen. Eine FFH-Umfrage zeigt: Die Gästezahlen waren schon wieder so stark wie vor Corona oder lagen sogar drüber.

Unsere Reporter in unseren FFH-Regionalstudios haben sich in ganz Hessen in den Freibädern und an den Badeseen umgehört. Der einhellige Tenor: Nach zwei Jahren sinkenden Gästezahlen kamen endlich wieder mehr Besucher zum Baden, Spielen und Planschen.

Hitze treibt ins Freibad

Rekorde wurden allerdings teils noch verfehlt. Zum großen Besucherandrang trugen insgesamt die heißen Temperaturen und gelockerte Corona-Regeln bei. Dennoch mussten auch Öffnungszeiten oft angepasst werden, denn es herrschte akuter Bademeistermangel den ganzen Sommer lang.

Liegewiesen und Becken von Mai bis September voll

Doch die Liegewiesen und Becken füllten sich im Mai und sind bis in den September voll geblieben mit begeisterten Schwimmern und Sonnenanbetern. Und in manchen Bädern ist die Saion auch noch nicht zu Ende.

So sieht die Freibad-Bilanz in den hessischen Regionen aus:

Nordhessen

Mehr als 335.000 Badegäste allein in Kassel

Nach gut vier Monaten Öffnungszeit und über Wochen hinweg sommerlichen Wetters besuchten mehr als 335.696 Badegäste (Stand 28. August) die Kasseler Freibäder Auebad, Harleshausen und Wilhelmshöhe. Damit seien die Besucherzahlen deutlich höher als in den vergangenen zwei Jahren gewesen und überstiegen leicht das Niveau von 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie. Das sagten uns die Städtischen Werke auf Anfrage.

Freibad Trendelburg mit gutem Besucherandrang

Das Freibad Trendelburg mit Burg-Panorama hat noch bis zum 10. September geöffnet. Laut Bademeister Marcell Lückert gab es dort knapp 15.000 Besucher, ähnlich viele wie 2019. Einige seien dabei gewesen, die mal schnell in der Homeoffice-Pause zum Schwimmen kamen. Außerdem hätten sie keine Probleme mit gestiegenen Kosten gehabt, da alles mit Solar geheizt werde.

Trendelburger Bademeister: "Viele wollten einfach nur noch in den Schatten"

Vergünstigte Eintrittspreise hätten viele Gäste ins Freibad nach Trendelburg gelockt, berichtet uns der Trendelburger Bademeister Marcell Lückert.

© HIT RADIO FFH
Mit Saunalanschaft, Hallenbad und Freibad bietet das Aquamar in Marburg das ganze Jahr Erholungsspaß für die Besucher. 
© Hit Radio FFH

Mit Saunalanschaft, Hallenbad und Freibad bietet das Aquamar in Marburg das ganze Jahr Erholungsspaß für die Besucher. 

Mittelhessen

Volle Liegewiesen trotz Bademeistermangel

Die Besucherzahlen der Freibäder in Gießen schlagen selbst die Zahlen im Jahr 2019 vor Corona: Bis einschließlich 25. August begeisterte der Wasserspaß über 146.000 Besucher. Das Parkbad Limburg freute sich ebenfalls über viele Besucher. Hier musste das Bad einige Male früher geschlossen werden, da nicht genug Bademeister zu finden waren. Die Badegäste schreckte das jedoch nicht ab. Das Aquamar in Marburg zählte bislang mehr als 50.000 Gäste.

Kalt erwischt: Beckenwasser erwärmen wird wohl teurer

Badeleiter in Mittelhessen befürchten, dass die hohen Besucherzahlen nächstes Jahr anders aussehen könnten, berichten sie unseren Reporterinnen. Die Becken zu erwärmen werde gerade immer teurer. Die Preiserhöhung könnte sich bald auch beim Eintrittsgeld zeigen. Wer das Angebot dieses Jahr noch nutzen möchte, könne im Waldschwimmbad Lich oder in den Freibädern in Marburg, Gießen oder Büdingen vorbeischauen. Hier geht die Saison dieses Jahr etwas länger.

Aquamar-Fachdienstleiter: "Extreme Hitze hat uns zugesetzt"

Der einzige Wermutstropfen im Aquamar in Marburg: Der Rasen habe durch die Hitze gelitten, erzählt Aquamar-Fachdienstleiter Rolf Klinge unserer Reporterin.

© HIT RADIO FFH

Osthessen

Sehr gute Saison im Freibad Gersfeld

Das Freibad Gersfeld kann auf eine sehr gute Saison zurückblicken - rund 30.000 Besucher waren im Bad. "Das ist eine tolle Zahl für uns - so viele hatten wir auch vor Corona in vielen Sommern nicht", so Karin Voß vom Gersfelder Freibad am FFH-Mikro. Es seien auch viel Touristen in das schön gelegene, kleine Bad gekommen. "Dadurch, dass es keine Corona-Beschränkungen mehr gab, die Duschen und Umkleiden wieder ganz normal zugänglich waren, waren die Leute auch wieder freier und offener", so Karin Voß.

Erst Personalprobleme, dann Entlastung durch neue Kräfte

Anfangs habe es Personalprobleme gegeben - durch fehlendes Putzpersonal musste das Schwimmbad eine Woche später in die Saison starten. Auch Aufsichtspersonal habe gefehlt. "Im Laufe des Sommers konnten wir aber zwei zusätzliche Rettungsschwimmer rekrutieren, das war eine Entlastung", so Karin Voß im FFH-Gespräch.

Freibad Landrücken in Flieden auch zufrieden mit Saison

Das Freibad Landrücken in Flieden kann diese Saison (7.5. bis 4.9.) ca. 22.000 Besucherinnen und Besucher verzeichnen und knüpft damit an die Besucherzahl in der Zeit vor Corona an. 2020 musste das Freibad geschlossen bleiben, 2021 kamen aufgrund der Einschränkungen etwa 6.000 Schwimmer auf einen Sprung ins kühle Nass. Eine Preiserhöhung aufgrund gestiegener Stromkosten gab es nicht. Auch hatten die Fliedener keine Probleme damit, einen Bademeister und Servicepersonal zu finden.

Ähnliche viele Freibad-Gäste in Petersberg wie vor Corona

Im Freibad Waidesgrund in Petersberg haben sich diesen Sommer (1.5. bis 4.9.) rund 66.000 Besucher eine Abkühlung von der Rekordhitze gegönnt. Das sind im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten ähnlich viele Besucher.

Gersfelder Freibad: "Dieses Jahr rund 30.000 Besucher"

Viele Feriengäste seien von auswärts gekommen. Außerdem hätten auch wieder mehr Kinder Schwimmkurse gemacht, berichtet Karin Voß vom Gersfelder Freibad unserer Reporterin.

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Rhein-Main

Eines der besten Jahre überhaupt in Frankfurt

In Frankfurt ist dieses Jahr eines der besten überhaupt. Aktuell sind es zwischen 800.000 und 900.000 Besucher, erzählt Bäderbetriebe-Chef Boris Zielinski unserem Reporter. Es sei das erste Jahr nach zwei Corona-Jahren unter "normalen Bedingungen" und es habe auch keine Zugangsbeschränkungen mehr gegeben. Das sei spürbar und vielleicht gehe sogar noch mehr bei den Gästezahlen, so Zielinski. Die Bäder würden erst zugemacht, wenn das Wetter schlechter werde.

100 Prozent mehr Besucher in Mühlheim

Das Waldschwimmbad Neu-Isenburg musste hingegen schon am 4. September schließen, da die Stromkosten gestiegen seien. 2022 sei ein gutes Durchschnittsjahr und deutlich besser als in den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 gewesen. Dieses Jahr waren es über 140.000 Besucher. In den beiden Jahren zuvor waren es zusammen gerade mal 105.000, teilte das Bad auf unsere Anfrage mit. Auch das Freibad Lämmerspiel in Mühlheim habe 100 Prozent mehr Besucher als im Vorjahr.

Bäderbetriebe-Chef: "Flexibel offen halten"

Im September würden keine Heizungen mehr hochgefahren, die Freibäder blieben bei guten Temperaturen aber noch offen, berichtet der Frankfurter Bäderbetriebe-Chef Boris Zielinksi.

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Den Sprung ins kühle Wasser suchten viele in diesem langen, heißen Sommer. FFH zieht Bilanz und stellt fest: dieses Jahr zeigten sich Rekordzahlen in Hessens Schwimmbädern.
© dpa

Den Sprung ins kühle Wasser haben viele Hessen in diesem langen, heißen Sommer gesucht. 

Südhessen

Tolle Zahlen in Darmstadt trotz Personalproblemen

Die Freibäder in Darmstadt zählten bislang rund 240.000 Gäste (Stand 7. September), berichtet Bürgermeisterin Barbara Akdeniz auf unsere Anfrage. Das sei in etwa doppelt so hoch wie im Vorjahr, aber niedriger als im Rekordjahr 2018. Trotzdem sei das Jahr herausfordernd gewesen, vor allem in Bezug auf die Personallage. "Wir sind aber sehr froh, dass wir kein Bad aufgrund von Personalmangel schließen mussten. Davon konnten wir zu Beginn der Sommersaison noch nicht ausgehen", so Sportdezernentin Akdeniz.

Bürgermeisterin Akdeniz mit Saison zufrieden

Natürlich trübe die vorzeitige Schließung des Arheilger Mühlchens aufgrund der Bildung von Cyanobakterien ("Blaualgen") und der niedrige Wasserstand im Woog die Bilanz. Dennoch seien sie mit dem Verlauf der Sommersaison zufrieden, so Akdeniz weiter.

Energiepreise werden wohl erst im Herbst und Winter zum Problem

Die Wassertemperaturen seien lediglich in einem Freibad (DSW Freibad) reduziert worden. Im Mühltalbad werde das Wasser über eine Absorberanlage allein durch Sonnenenergie erwärmt. Aufgrund der warmen Außen-Temperaturen habe niemand - wie auch in den Naturbadeseen - im "kalten" Wasser schwimmen müssen. Außerdem machten sich die stark gestiegenen Energiepreise bislang in den Freibädern noch nicht bemerkbar. Diese würden erst bei der jetzt beginnenden Hallensaison durchschlagen.

Alexanderbad in Erbach auch mit guter Saison

Auch das Alexanderbad in Erbach im Odenwald kann auf einen guten Besucherandrang zurückblicken: Dort kamen bereits mehr als 60.000 Gäste. Auch hier würden wieder mehr Kinder kommen, um schwimmen zu lernen, berichtet Schwimmmeister Frank Weikert.

Schwimmeister: "Mehr Kinder in den Schwimmkursen"

Es wurde viel dafür geworben, wieder aktiver zu sein. Deswegen war auch wieder mehr in den Freibädern los, erzählt Schwimmmeister Frank Weikert vom Alexanderbach in Erbach.

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