Marburger Eisbahn im Winter - Mit Schlittschuhen auf synthetischem Eis
Bei Kälte und Glühwein ein paar Runden Schlittschuhe laufen: Der Eispalast in Marburg findet diesen Winter statt. Das stand vor kurzem auf der Kippe, weil die Stadt die hohen Energiekosten für eine reguläre Eisbahn nicht verantworten konnte. Dieses Jahr setzt Marburg deshalb auf eine ökologische Alternative: Eine hochwertige, synthetische Eisbahn.
Zuletzt verbrauchte der Eispalast rund 95.000 Kilowattstunden Strom in der Saison - so viel verbrauchen etwa 25 Familien in einem Jahr. Damit ist jetzt Schluss. „Aus der Notwendigkeit heraus, Energie zu sparen, haben wir nun sogar den viel besseren Eispalast – denn unsere neue Eisbahn spart riesige Mengen Strom und Wasser und damit auch viele Kosten", sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.
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Ähnlich wie eine echte Eisbahn
Die Eisbahn besteht aus Platten, die immer wieder auf- und abgebaut werden können. Die Eigenschaften des synthethischen Eises sollen echtem Eis sehr nahe kommen. "Man muss die Schlittschuhe etwa eine Minute warm fahren und dann gleiten sie sehr gut“, so Betreiber Toni Ahlendorf. Durch die Wärme ermöglichen die Moleküle in den künstlichen "Eisplatten“ das angenehme Gleiten.
Energie und Wasser sparen
Die neue Eisbahn braucht keinen Strom, kein Wasser und keine Kühlung. Wichtig war der Stadt auch, dass die spezielle schweizer Eisbahn einen sehr geringen Mikroplastik-Abrieb aufweist – der Abrieb von Schuhsohlen ist dreimal so hoch, der von Autos 35-mal so hoch, heißt es. Das synthetische Eis ist einfach zu lagern und auf ebenen Flächen aufzubauen und es wird mit normalen Schlittschuhen verwendet.
Eisbahn lohnt sich auch finanziell
Bislang hat die Stadt immer eine klassische Eisbahn geliehen, was rund 65.000 Euro pro Saison kostete. Dazu kamen noch die Stromkosten. Für 900 Quadratmeter der neuen Eisbahn samt Zubehör wird die Stadt rund 243.000 Euro ausgeben. Sie kann aber dafür jahrelang genutzt werden. Die Platten mit eisähnlichen Eigenschaften hat eine Firma aus der Schweiz entwickelt.
Schlittschuhlaufen ab Dezember
Geliefert wird die in Deutschland hergestellte Eisbahn voraussichtlich Ende November. Irgendwann im Dezember soll sie eröffnet werden - genaueres steht noch nicht fest. Geplant ist dann wieder wie gewohnt ein buntes Programm für Groß und Klein. "Die neue Anlage braucht viel weniger Wartung und Pflege und sie ist viel einfacher aufzubauen“, freut sich Schausteller Adi Ahlendorf.
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