Vorlesungsstart an Hessens Unis: Energiesparen im Winter & Wohnungsnot
Vorlesungsstart an Hessens Unis - Wintersemester mit Wohnungs- und Gasnot
Heute beginnt die neue Vorlesungszeit für tausende Studenten in ganz Hessen. Doch bei vielen zeichnen sich in diesem Wintersemester zwei Sorgen ab: ein angespannter Wohnungsmarkt und die drohende Energieknappheit.
Ein unbeschwerter Studienstart sieht anders aus: "Jetzt beginnt die schwierige Phase in der Energieversorgung, auf die wir uns an der JLU seit einigen Monaten vorbereitet haben", schreibt die Uni Gießen in einer Rundmail an die Mitarbeiter und Studierenden. Letztere beschäftigt zudem die immer größer werdende Knappheit an bezahlbarem Wohnraum, insbesondere im Rhein-Main-Gebiet. Das Studierendenwerk Frankfurt spricht von gerade einmal fünf Prozent der mehr als 75.000 Studis, die mit einem Wohnheimplatz versorgt werden könnten.
Hessenweit lange Wartelisten für Wohnheimplätze
Beim Studierendenwerk Frankfurt, welches rund 3800 Zimmer in Frankfurt, Wiesbaden, Rüsselsheim und Geisenheim anbietet, seien in diesem Jahr über 6000 Bewerbungen auf Wohnheimplätze eingegangen, erklärte Sylvia Kobus, Sprecherin des Studierendenwerks. Auch in Darmstadt, Gießen, Kassel und Marburg sind die Wartelisten für Wohnheimplätze lang. In Darmstadt ist sogar die Rede von der längsten Warteliste seit neun Jahren, so das Studierendenwerk.
Notbetten in Kassel, Marburg und Göttingen
„Zum 1. September und 1. Oktober 2022 konnten wir 731 neue Mietverträge schließen. Leider sind noch immer 2.666 Bewerbungen offen“, resümiert Prof. Dr. Jörg Magull, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Studentenwerks Göttingen. Dieses hat sich durch den Mangel an Wohnraum eine Übergangsnotlösung für die Studis überlegt: Bis zu 40 Erstsemester pro Nacht können seit Anfang Oktober bis Ende November in einem Hotel unterkommen. Auch in Kassel, Marburg und Gießen gibt es Notbetten. Die 12 Notbetten des Studierendenwerks Kassel sind laut einer Sprecherin derzeit alle belegt.
Darmstädter WG-Zimmer für durchschnittlich 425 Euro
In Darmstadt muss man aktuell mehrere Semester warten, um ein Zimmer im Wohnheim zu bekommen, teilt uns das Studierendenwerk mit. Aktuell zahlt man dort durchschnittlich 360 Euro für ein Studi-Zimmer im Wohnheim beim Studierendenwerk. Die Durchschnittsmiete für ein WG-Zimmer in Darmstadt betrage 425 Euro, so ein Sprecher. Hinzu könnten diesen Winter hohe Nebenkostennachzahlungen kommen.
Höhere Nebenkosten-Pauschale
Die Nebenkosten-Pauschale in den Darmstädter Wohnheimen wurde ab Juli dieses Jahres um rund 20 Euro teurer. Im kommenden Jahr stehe voraussichtlich eine weitere Anpassung der Pauschale an. Doch nicht nur auf der Abrechnung macht sich die Energiekrise bemerkbar, Studis werden auch in den Hörsälen einen Unterschied merken. Die Hochschule RheinMain (HSRM) in Wiesbaden senkt die Temperatur in Büro- und Seminarräumen auf 19 Grad ab.
Raumtemperatur auf 19 Grad absenken
So auch die Justus-Liebig-Uni in Gießen in den 200 Uni-Gebäuden. Ein Rundschreiben hat kürzlich darüber alle Mitarbeiter und Studis informiert, damit gemeinsam das selbstgesetzte Einsparziel von 25 % des Energieverbrauchs erreicht werden kann. Außerhalb der Kernarbeitszeiten von Montag bis Donnerstag sollen Uni-Räume, wo es sinnvoll und vertretbar ist, möglichst nicht genutzt werden, um den Betrieb der Heizungsanlagen flächendeckend sogar noch weiter abzusenken und auch um den Stromverbrauch zu reduzieren, worüber HIT RADIO FFH bereits berichtete.
Videobotschaft der Uni Gießen
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