Blitzermarathon in Hessen: Polizei kassiert 78 Führerscheine
Blitzermarathon in Hessen - Polizei kassiert 78 Führerscheine
Die meisten der kontrollierten Autofahrerinnen und Autofahrer haben sich am Freitag beim "Blitzermarathon" der Polizei an die Tempobeschränkungen gehalten. Dennoch: Die Polizei musste hessenweit an diesem Tag auch 78 Fahrverbote erteilen, so die Bilanz des Polizeipräsidiums Westhessen am Montagnachmittag.
Für die 78 Raser gab es neben mehreren Hundert Euro Bußgeld und zwei bis drei Punkten in Flensburg ein mindestens vierwöchiges Fahrverbot. "Wie die hohe Zahl von 78 Fahrverboten deutlich zeigt, sind solche Kontrollen dringend erforderlich", macht Stefan Jilg, Leiter der Direktion Verkehrssicherheit und Koordinator des Speedmarathons, deutlich.
Über 8000 Autos zu schnell unterwegs
Während der Großteil der Hessen offenbar genau über die 200 Messstellen im ganzen Land Bescheid wusste und sich demnach an die vorgegebene Geschwindigkeit gehalten hat, gab es trotzdem über 8000 Menschen, die an diesem Tag erwischt wurden beim Schnellfahren. Insgesamt sind an diesem Tag über 200.000 Autos an den Messstellen vorbei gefahren. Damit sind rund vier Prozent der Autofahrer zwischen 6 und 22 Uhr zu schnell gewesen, im vergangenen Jahr lag die Quote bei unter 3 Prozent.
126 Sachen statt 70 km/h
Im Bereich des Polizeipräsidiums Südhessen gab es eine Messstelle an der Bundesstraße 486 bei Mörfelden-Walldorf. Dort ist eine 70er Zone, gegen Mittag hat der schnellste Fahrer es dort auf 126 km/h gebracht. Innerorts brach den Negativrekord ein Fahrer im nordhessischen Felsberg, im Schwalm-Eder-Kreis: Statt den erlaubten 50 km/h, war dieser mit 88 Sachen unterwegs.
Ziel: Geschwindigkeit von vornherein reduzieren
Zu hohe Geschwindigkeit sei eine entscheidende Ursache für viele Schwerverletzte oder Verkehrstote, heißt es von der Polizei. Bei der Aktion gehe es nicht um die Zahl der Tempo-Verstöße, "sondern darum, die Geschwindigkeiten von vornherein zu reduzieren", sagte Stefan Jilg vom Polizeipräsidium Mittelhessen und hessenweiter "Speedmarathon"-Koordinator. "Wir zeigen kein Verständnis für diejenigen, die rücksichtslos und unverantwortlich sich und andere gefährden. Jeder muss damit rechnen, geblitzt zu werden, wenn er sich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit hält."