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> Sommerurlaub 2023 im Van: Das sollten Camping-Anfänger beachten
11.05.2023, 10:02 Uhr
Vanway aus Grünberg -
Tipps für den ersten Urlaub im Van
© HIT RADIO FFH
Die Vanway-Inhaber Chris und Sina machen selber gerne Urlaub im Camper - auch die kleine Lotte war schon mit auf Tour.
Urlaub im Camper-Van wird immer beliebter: Wer überlegt, diesen Sommer mal einen Van-Urlaub auszuprobieren, für den gibt's hier Tipps von Vanway in Grünberg (Kreis Gießen).
Vanway, dahinter stecken Sina und Chris. Das Paar baut selber Vans aus und vermietet diese anschließend. Im Gespräch mit HIT RADIO FFH verraten sie uns, worauf Campervan-Anfänger vor ihrem ersten Trip achten sollten.
Van-Urlaub ist Freiheit auf 5 Quadratmetern
Die Vans von Vanway aus Grünberg haben eigentlich alles an Bord, was man für den Ausflug braucht: Ein großes Bett, eine Küchezeile, eine Sitzecke und sogar ein Klo und eine Dusche mit Warmwasser. Das alles auf nur 5 bis 7 Quadratmetern Wohnfläche. Dennoch: Wer einen Van-Urlaub plant, sollte sich bewusst sein, dass der Platz begrenzt ist. "Das Besondere am Van-Urlaub ist das Gefühl von Freiheit", sagt Sina am FFH-Mikro und ergänzt: "Darum spielt sich Van-Urlaub vor allem draußen in der Natur ab." Als Familie alle zusammen den ganzen Tag im Van, da droht irgendwann vielleicht der Lagerkoller.
Sina von Vanway über das Besondere am Vanlife
"Man kann heute dort und morgen woanders übernachten"
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Ich würde sagen auf jeden Fall das Freiheitsgefühl. Also man kann überall hinreisen, wo man hin möchte. Man ist flexibel. Man kann heute dort übernachten, morgen ganz woanders stehen. Am besten auch gar nicht unbedingt so viel planen, sondern das auf einen zukommen lassen, gucken, wo es einen hintreibt. Und vielleicht auch einfach spontan unterwegs stehen bleiben und sagen, okay, hier gefällt es uns. Hier möchten wir gerne übernachten.
Campingplätze bieten mehr Sanitär-Luxus
Chris und Sina sagen unserer FFH-Reporterin, dass viele ihrer Kunden anfangs Bedenken wegen der Sanitär-Situation haben. Obwohl es an Bord vieler ausgebauter Vans, die es auf dem Markt zu mieten gibt, Toiletten und sogar Duschen gibt, rät das Vanway-Paar: Lieber mal beim Restaurantbesuch auf Toilette gehen und für Duschen einen Campingplatz anfahren, das ist dann doch etwas luxuriöser.
Vanway: WC und Dusche an Bord
Sanitärausstattung gibt es zwar in den meisten Vans, doch Sina und Chris von Vanway empfehlen die Benutzung eher als Ausnahme.
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Viele fragen wirklich im Vorfeld nach der Hygiene, also nach Toilette und Dusche. Aber das ist ja bei uns auch mit drin. Tatsächlich ist es bei uns aber so, wir gucken, dass wir dann Raststätten anfahren oder wirklich das dann beim Essen gehen oder so erledigen. Das muss man ganz ehrlich sagen. Ist auch nicht jedermanns Sache, aber wir haben auf jeden Fall immer eine Toilette dabei. Und duschen funktioniert super. Aber ansonsten in der Praxis ist es auch so, dass man eher auf dem Campingplatz duschen geht. Diese Duschen sind schon eher so was für die Not, weil es ist dann hier drin feucht. Es ist schon ein bisschen beengt. Aber wenn man jetzt wirklich mal ein, zwei Tage irgendwo autark steht, kann man sich auf jeden Fall frisch machen. Und das ist halt richtig.
Urlaub flexibel gestalten
Ist das Wetter an einem Ort aber so schlecht, dass es sich wirklich nur drinnen aushalten lässt, zeigt sich der große Vorteil am Vanlife: "Dann fährt man einfach weiter, dahin wo das Wetter besser ist", sagt Chris, der eigentlich gelernter Schornsteinfeger ist und jetzt aber Vollzeit die Vans ausbaut. Das Paar rät ihren Kunden immer: Einfach mal drauflos fahren. Das Ziel können Campingplätze sein, aber natürlich auch Länder, wo abenteuerliches Wildcampen erlaubt ist - dazu zählen zum Beispiel Norwegen.
Apps helfen bei der Stellplatzsuche
Aber Achtung: Einige Orte können mittlerweile ziemlich überlaufen sein, erzählen Vanway, weil das Vanlife auf Instagram gerade so gefeiert wird. Der Tipp daher: Lieber auch mal verlassenere Orte ansteuern, damit der nächste Van nicht direkt Tür an Tür mit dir steht. Bei der Suche nach einem geeigneten Stellplatz empfehlen Sina und Chris verschiedene Handy-Apps für den Van-Urlaub als Anfänger. Und dann einfach mal: Ausprobieren! Gute Fahrt!
Tipps zur Stellplatzsuche
Oft lohnt es sich, nicht zu den überlaufenen Touri-Spots zu fahren.
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Norwegen, Schweden, da hatten wir jetzt letztes Jahr unsere Camper, waren fast nur da oben. Aber man muss halt auch wirklich sagen, das sagen wir auch immer wieder den Leuten, die sollen halt gucken, dass die nicht zu diesen Spots fahren, wo dann 30, 40, 50 Camper auf einem Haufen sind. Man muss immer bedenken, das will man vor der Haustür auch irgendwie selber nicht, wenn da die ganzen Camper dann sind, dass man halt ein bisschen außerhalb guckt und dann ansonsten gut unten im Süden. Portugal hat jetzt durch Corona, weil sich da viele schlecht benommen haben, haben die auch viele Verbotsschilder. In Deutschland ist zwar das Wildcampen verboten, aber du darfst, wenn du dich auch dementsprechend benimmst, deinen Platz wieder ordentlich verlässt, niemanden störst, kannst du auch durchaus da stehen, wo du möchtest, wo kein Verbot ist. Also mittlerweile gibt es viele Wohnmobilverbotsschilder. Da darfst du dann natürlich nicht campen, aber wenn du dich dann irgendwo hinstellst, du bist jetzt gerade müde und du findest den Platz schön, dann kannst du da auch im Camper schlafen.
Die Busse von Vanway: Mobiles Zuhause auf 5-7 qm
© HIT RADIO FFH
Jeden Bus hat Chris selber ausgebaut.
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An diesem Tisch finden sogar vier Personen Platz.
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Ein Vanway-Bus hat sogar ein Doppelstockbett, damit die ganze Familie zusammen verreisen kann.
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Jeder Bus sieht von innen ein bisschen anders aus.
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An diesem Van arbeitet Chris aktuell. Die Materialkosten belaufen sich auf etwa 15.000 Euro pro Bus. An der Sitzbank darf er selber nichts machen, aus Sicherheitsgründen muss hier eine spezialisierte Firma ran.