Heuchelheimer Tech-Konzern Schunk fordert Industriestrompreis
Schunk will Industriestrompreis - Produktion in Deutschland sonst gefährdet
Rekordzuwachs beim mittelhessischen Tech-Konzern Schunk in Heuchelheim. 2022 setzte die Schunk Group trotz Krisen mehr als 1,4 Milliarden Euro um.
Beim jährlichen Pressegespräch warnte Schunk-CEO Dr. Arno Roth aber eindringlich vor steigenden Strompreisen. Zu FFH sagte Roth: "Wir brauchen eine Industriestrompreisbremse. Sonst werden wir bei Schunk die thermische Produktion nicht in Deutschland halten. In der thermischen Produktion geht es zum Beispiel um Zulieferprodukte für die boomende Halbleiterindustrie, das ist ein spezialisierter Bereich der Elektroindustrie.
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Strompreis für Schunk in 2023 verdreifacht
Zu FFH sagt der langjährige Schunk-Chef: "In 2023 hat sich unser Strompreis verdreifacht. In anderen Teilen der Welt ist er dagegen stabil geblieben. Wir aber stehen mit diesen Ländern im Wettbewerb. Eine Unterstützung beim Industriestrompreis ist für uns extrem wichtig. Das ist unser Wunsch an die Bundesregierung."
Mittelständler droht mit Abwanderung von Produktionsteilen
Der Technologie-Konzern aus Heuchelheim werde die Diskussion über die Industriestrompreisbremse nun beobachten und abwarten. "Danach," so Roth, "werden wir konsequent handeln. Die Energiekosten sind ein Riesenproblem."
Leistungsprämie für alle Beschäftigte
2022 war für die Schunk Group trotz Krisen, Materialengpässen und Energiepreisen ein sehr erfolgreiches Jahr mit einem Umsatzwachstum von zehn Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Auch die mittlerweile 9200 Beschäftigten von Schunk profitieren durch eine zusätzliche Gewinnbeteiligung, die sich das Unternehmen rund 20 Millionen Euro kosten lässt. Das sind circa 3000 Euro für jeden Angestellten in Deutschland, in anderen Ländern kaufkraftangepasst.
Schunk investiert weltweit 130 Millionen Euro
Weiterhin hoch bleiben die Investitionen von Schunk, die in den letzten Jahren im Mittel bei rund 100 Millionen Euro lagen und 2022 sogar mehr als 130 Millionen Euro betrugen.
2023 bislang gut trotz Konjunktureintrübung
Trotz eher trüber Konjunkturaussichten für 2023 läuft es für Schunk weiter gut, die Auftragsbücher sind gefüllt wie nie. Man werde deshalb, so Roth, die Umsatzmarke von 1,5 Milliarden Euro überschreiten. Dazu identifiziert Schunk Wachstumsmärkte, wie Indien, China oder Mexiko und investiere weiter auf hohem Niveau.
"Heuchelheimer Bipolarplatte" als Herzstück in der Brennstoffzellenfertigung
Bedeutsame technologische Neuerungen seien dabei zum Beispiel die Bipolarplatte, die als Herzstück von Brennstoffzellen bei der Nutzung von Wasserstoff als Energieträger zum Einsatz kommt. Oder neue Fertigungskapazitäten für Zukunftsbranchen wie die Halbleiterindustrie an den Standorten Georgetown in Texas und Suzhou in China, wie Roth weiter anführte.
3D-Druck von Keramik als patentiertes Verfahren
„Der Kern unseres Erfolges als Technologiekonzern sind unsere Innovationen“, so Dr. Roth weiter. Ein gutes Beispiel dafür ist die Entwicklung des 3D-Drucks von Keramik. IntrinSiC, das patentierte Fertigungsverfahren von Schunk, komme im Präzisionsmaschinenbau, der Messtechnik oder der Raumfahrt zum Einsatz. Hier erlebe Schunk einen Auftragsboom.
Wechsel in der Unternehmensleitung
Im Herbst wird der Schunk-CEO Dr. Arno Roth auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen die Führung abgeben an Peter R. Manolopoulos (54). Der 54-jährige ist seit zehn Jahren Mitglied der Unternehmensleitung der Schunk Group und hat das Maschinenbaugeschäft stark ausgebaut, das mittlerweile bei Umsatz und der Zahl der Beschäftigten die größte der drei Divisions des Technologiekonzerns ist.
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