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> Endlich Ruhe im Sommer: Gründauer Fliegenplage scheint gelöst
25.04.2025, 16:49 Uhr
Endlich Ruhe im Sommer -
Gründauer Fliegenplage scheint gelöst
© HIT RADIO FFH / Huber
Die Kompostierungsanlage von RETERRA in Gründau-Lieblos.
Nach Jahren an Summen und Schwirren hat der Schrecken ein Ende. Es scheint eine Lösung zu geben für die Fliegenplage in Gründau-Lieblos.
Seit vielen Jahren klagen die Anwohner der Kompostierungsanlage in Gründau-Lieblos über die vielen Fliegen im Sommer. Der Gründauer Bürgermeister Gerald Helfrich berichtete uns sogar, dass ein Ehepaar aus diesem Grund weggezogen sei.
Ursache der Fliegen ungeklärt
Trotz Gutachten ist die endgültige Ursache für das Fliegenproblem immer noch nicht geklärt. Wahrscheinlich lag es aber an der offenen Anlage, die in Gründau steht und in der der Bioabfall besonders lang liegen blieb, erklärte uns Andreas Hofmann, der erste Kreisbeigeordnete des Main-Kinzig-Kreises.
Hofmann: "Nie so ganz klar, was die komplette Ursache der Fliegen ist"
Erster Kreisbeigeordneter des Main-Kinzig-Kreises, Andreas Hofmann spricht am FFH-Mikro über Gründe für die Fliegenplage in Gründau
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Wir haben ja ein reichhaltiges Monitoring für die Fliegen gemacht und auch entsprechende Gutachten. Und da war nie so ganz klar, was da wirklich die komplette Ursache der Fliegen ist. Aber wir waren natürlich immer bestrebt, dass wir für die Bürgerinnen und Bürger in Gründau schauen, dass wir da eine Entlastung herbeiführen. Und haben das natürlich sehr genau beobachtet.
Müll wird jetzt nach Maintal gefahren
Seit Anfang des Jahres wird der Biomüll aus Gründau nach Maintal gefahren. Das Einzige, was noch in der Gründauer Kompostierungsanlage bleibe ist der Grünschnitt, der führe aber zu keinen lästigen Nebenwirkungen. Diese Lösung scheint das Problem in Gründau gelöst zu haben. Schon seit Mitte letzten Jahres wird der Gründauer Biomüll in andere Anlagen transportiert, erst jetzt wurde aber eine Lösung im Kreis gefunden.
Anwohnerin: "Das war sehr schlimm"
Eine Anwohnerin aus Gründau-Lieblos spricht über die Fliegenplage und die aktuelle Situation
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Das war sehr schlimm. Man konnte nicht auf dem Balkon oder Terrasse sitzen oder grillen oder so. Gar nichts, gell. Das war eine Masse an Fliegen gewesen, gell. Und dass man sich sogar Fliegegitter hat machen lassen, dass man es in der Wohnung einigermaßen ausgehalten hat. Und wie es jetzt dieses Jahr ist, bis jetzt kann ich noch nichts sagen. Bis jetzt geht's. Ich habe noch nichts gesehen jetzt von Fliegen. Mal gucken, wie es sich entwickelt.
Anlage in Maintal ist besser
Die Kompostierungsanlage in Maintal arbeite "auf einem sehr hohen technischen Stand" und in einem geschlossenen System und mit höheren Temperaturen, sagt uns Jochen Pfeifer, Geschäftsführer des Betriebs. Das führt dazu, dass das Fliegenproblem nicht mit nach Maintal geschickt wird.
Pfeifer: "Die Anlage ist auf einem sehr hohen technischen Stand"
Geschäftsführer des Zweckverbands Bioabfallentsorgung Maintal – Bad Vilbel, Jochen Pfeifer spricht am FFH-Mikro über die Anlage in Maintal
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Die Anlage ist auf einem sehr hohen qualitätvollen und technischen Standard. Sie müssen davon ausgehen, dass der Bioabfall in einer geschlossenen Produktionshalle angeliefert und dann unmittelbar in klimagesteuerten Intensivrottoboxen verarbeitet wird und daraus sich gar keine Fliegenproblematik oder irgendeine andere emissionstechnische Problematik ergeben kann. Und er kommt erst dann aus diesen luftdichten Boxen wieder raus, wenn er sich in Kompost verwandelt hat.
Win-Win-Situation
"Das ist eine ganz tolle Geschichte, weil wir haben hier eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten", sagt Hofmann. Die Lösung durch die Verwertung des Biomülls in Maintal stelle eine positive Lösung für alle Betroffenen dar. Die Gründauer seien ihre Fliegen los und die Maintaler Kompostierungsanlage könne ihre Kapazitäten voll auslasten.
Hofmann: "Allen Beteiligten einen Vorteil verschafft"
Erster Kreisbeigeordneter des Main-Kinzig-Kreises, Andreas Hofmann über die gefundene Lösung
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Dadurch, dass natürlich der Betrieb in Maintal von Reterra auch entsprechend über dieses geschlossene Verfahren verfügt, spielt das Fliegenthema gar keine Rolle. Ganz im Gegenteil, wir haben hier noch eine andere Win-Win-Situation, das natürlich auch für Reterra. Und damit haben wir allen Beteiligten einen Vorteil verschafft. Wir haben weniger Wegstrecken und können damit unsere Gebührenzahler entlasten. Und Reterra hat seine Anlage entsprechend in Maintal voll ausgelastet.
Für Gründauer wird es nicht teurer
Letztes Jahr gab es für die Gründauerinnen und Gründauer eine Gebührenerhöhung, um das Abtransportieren des Mülls zu finanzieren. Durch die neue Lösung mit Maintal, welche unter anderem Wege einspare, bestehe jetzt die "Chance, dass sich das schonend auf unsere Abfallgebühren auswirkt", meint Hofmann.
Fliegen sollen nie wiederkommen
Auch wenn die Maintaler Lösung erstmal nur bis 2028 abgemacht ist, sollte auch danach das Fliegenproblem nicht nach Gründau zurückkommen, heißt es vom Kreis. Man habe eine langfristig gute Lösung gefunden. Auch soll in der Zwischenzeit die Kompostierungsanlage in Gründau-Lieblos erneuert werden, sagt uns der Gründauer Bürgermeister Gerald Helfrich.